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Ärzte veröffentlichen Corona-Lied „Ein Song für jetzt“
„Wir sitzen zu Hause und langweilen uns“ – keine besonders spannende Zeile, dafür beschreibt sie wohl genau, wie es vielen Deutschen gerade geht. Sie stammt aus dem neuesten Song der Ärzte: „Ein Lied für Jetzt“, so heißt es. Eigentlich würden die Musiker jetzt nämlich gerne auf Tour gehen, behaupten sie darin. Da das aber derzeit nicht erlaubt ist, hat die Band offenbar Zeit für neue Musik. Das Video zum Lied ist ein Videochat, all drei schalten sich von Zuhause dafür zu.
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Wie man es von den Ärzten kennt, ist auch dieser Song gesellschaftskritisch. Sie fordern die Leute auf, solidarisch zu sein. Anstatt Nudeln und Klopapier zu horten, solle man lieber Musik hören oder Masturbieren – letzteres stärke ja auch das Immunsystem. Ihre Botschaft wiederholen sie immer wieder im Refrain: „Das bisschen Quarantäne ist nicht die schlimmste Sache der Welt“.
Denn neben zynischen Witzen über den Klopapier-Notstand in Deutschland, machen die drei vor allem auf den Ernst der Lage aufmerksam. Bela B hält im Video beispielsweise ein Plakat hoch, auf dem steht „#savethem – The People In Moria Have Corona, too!!“. Dabei trägt er ein T-Shirt von Mission Lifeline. Die Band scheint also sichtlich besorgt um das Wohl vieler Menschen, besonders Geflüchteter, die in Camps wie dem Flüchtlingslager Moria auf Lesbos unter üblen Bedingungen leben und die auch in Corona-Zeiten kaum Schutz erfahren.
Einzig eine Auswirkung der Pandemie begrüßen sie – „ Kein Defender-Manöver, das stimmt immerhin froh“. Damit beziehen sie sich auf das NATO-Manöver „Defender 2020“, welches aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen wurde.
Letztlich wird aber auch klar, dass die Ärzte den Corona-Song nicht nur aus reiner Nächstenliebe aufgenommen haben: Gegen Ende singt die Band davon, von zu Hause aus gerade an einem neuen Album zu arbeiten. Um die Wartezeit bis dahin zu überbrücken haben Bela B, Rodrigo González und Farin Urlaub vorab also das „Lied für Jetzt“ veröffentlicht.