Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

„Meine Freundin kriegt Chemo. Desinfektionsmittel ist ausverkauft“

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Wer in den letzten Tagen einkaufen war, hat bestimmt eine Sache bemerkt: mehr leere Regale als normalerweise. Die Panik vor dem Coronavirus hat einige dazu bewegt, sich mit Lebensmitteln und anderen - mehr oder weniger lebenswichtigen - Dingen einzudecken. Wie beispielsweise diese Influencerin, die ihren „Vorrat für Notfälle“ mit ihren Follower*innen teilt und damit für viele Twitter-Nutzer*innen als Sinnbild für unnötige Hamsterkäufe steht.

Nicht nur Lebensmittel sind zum Teil ausverkauft, sondern auch Einmalhandschuhe, Mundschutz und Desinfektionsmittel. Auf Twitter machen sich viele Nutzer*innen darüber lustig, wie panisch diese Produkte weggekauft werden.

Sowohl in Drogeriemärkten, als auch in Apotheken sind vor allem Desinfektionsmittel häufig ausverkauft. 

Wegen der großen Nachfrage kosten Desinfektionsmittel plötzlich mehr

Weil die Produkte häufig ausverkauft sind, probieren viele diese online zu kaufen. Die Nachfrage ist dermaßen groß, dass die Shops die Preise enorm erhöhen, wie dieser Twitter-Nutzer feststellt: Statt den herkömmlichen 13 Euro, kostet eine Händedesinfektionsmittel über dieses Portal unfassbare 149 Euro.

Eine günstigere Variante findet ein Twitter-Nutzer auf einem Flohmarkt, wo die Desinfektionsmittel seit Kurzem zum Verkauf angeboten werden.

Einige sind so verzweifelt und panisch, dass sie Desinfektionsmittel aus öffentlich zugänglichen Spendern klauen und damit die Patientenversorgung im Krankenhaus gefährden:

„Wenn keine Kranken im Haushalt sind, reicht eine normale Reinigung. Da braucht man kein Desinfektionsmittel“

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stellt eine Seite zur Verfügung, auf der man sich über das Coronavirus informieren kann. Dort steht unter anderem, dass man sich davor - genauso wie vor Influenza und anderen Atemwegserkrankungen - schützen kann: und zwar mit der richtigen Händehygiene. Auch Dr. Jürgen Gebel vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit bestätigt in einem aktuellen Interview: „Wenn keine Kranken im Haushalt sind, reicht eine normale Reinigung. Da braucht man kein Desinfektionsmittel.“ In den meisten Fällen reicht es deshalb darauf zu achten, die Hände richtig zu waschen.

Trotz dieser Infos decken sich viele private Haushalte in Deutschland mit Desinfektionsmitteln ein

Menschen, die krankheits- oder altersbedingt ein schwaches Immunsystem haben und wirklich auf tägliche Desinfektion angewiesen sind, haben Probleme Desinfektionsmittel zu finden. Eine Twitter-Nutzerin klagt darüber, dass sie für ihren Sohn, der Diabetiker ist, keine Desinfektionsmittel kaufen kann, weil die Apotheken leergekauft sind.

Während der panische Kauf von Lebensmitteln meist ins Lächerliche gezogen wird und keine lebensbedrohlichen Folgen hat, kann das Horten von Desinfektionsmitteln für andere dramatisch sein. Beispielswiese für die Freundin dieser Twitter-Nutzerin, die aufgrund ihrer Krebserkrankung ein sehr schwaches Immunsystem hat und für die deswegen jede Grippe lebensbedrohlich ist:

joge

  • teilen
  • schließen