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Eine Studentin hat eine selbstreinigende Maske erfunden

Fotos: pixabay / Peter Hinz-Rosin / Collage: jetzt

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Jeden Tag sollte man eine Stoffmaske reinigen, oder zumindest jedes Mal, nachdem man sie benutzt hat: Bei 60°C bis 95°C waschen, empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Klar, sich einen stinkigen, alten Lappen über den Mund zu hängen, hilft eher weniger gegen Corona. Gerade beim An- oder Ausziehen kann man sich mit einer verunreinigten Maske infizieren. Trotzdem gibt es Menschen, die sich nicht immer an die Reinigungs-Vorschriften halten – immer häufiger sieht man Leute, die mit vergriffenen oder verstaubten Masken unterwegs sind. Und selbst, wenn man das nicht gutheißt und es selbst anders macht, ein bisschen verstehen kann man es schon: Es ist nervig und zeitaufwändig, die Masken ständig zu waschen – so ehrlich muss man sein.

Eine Studentin, die in Dänemark studiert, hatte nun eine Idee, wie man das vermeiden kann: Sie arbeitet an einer Maske, die sich selbst reinigt. Zuerst berichtete in Deutschland tagesschau.de darüber. Zu ihrem neuen Projekt kam die 29-jährige Designstudentin eher zufällig, ursprünglich hatte sie ein anderes Ziel: Sie wollte eine Wandverkleidung entwickeln, die die Raumluft säubert, etwa von Lösungsmitteln und Abgasen. Bei Tests dafür habe sie aber festgestellt, dass sie durch die sogenannte „fotokatalytische Selbstreinigung“ auch Viren und Bakterien erledige. Und genau das will sie nun im Kampf gegen die weltweite Pandemie nutzen.

Sie und ein Team von weiteren Wissenschaftler*innen versuchen nun, diese Art „Viren zu deaktivieren“, auch im kleineren Kontext anzuwenden – mit dem Mund-Nasen-Schutz als Mini-Wand quasi. Im Stoff der neu entwickelten Masken sind Metalloxide integriert. Bestrahlt man die mit UV-Licht, werden die Bakterien und Viren, die sich in der Maske festgesetzt haben, zerstört. Damit dieser Prozess nicht von Lichtquellen von außen abhängig ist, wird die Maske mit winzigen Lämpchen beleuchtet, die sich ebenfalls im Stoff befinden. So sehen die Prototypen aus: 

Die Lämpchen sind auch der Nachteil der Maske: Wohin mit den Batterien und Kabeln, die die Lichter betreiben? Die bisherige Konstruktion ist offenbar noch nicht besonders praktisch zu tragen. Und das müsste sie natürlich schon sein, um wirklich Menschen zu helfen. An der Weiterentwicklung arbeitet Sara dabei nicht alleine, sondern wird von einem interdisziplinären Team von weiteren Forscher*innen unterstützt, unter anderem einem Spezialisten für elektronisches Design und einer Virologin. 

Sollte das Produkt von Sara und ihrem Team es auf den Markt schaffen, könnte das für viele Menschen eine Erleichterung sein: Gerade Krankenhauspersonal oder auch Leute, die im Supermarkt arbeiten, und eigentlich stündlich neue Masken bräuchten, könnten von einer selbstreinigenden Maske profitieren und ihr Ansteckungsrisiko minimieren. Aber auch außerhalb der Pandemie könnte die Erfindung gerade Menschen, die etwa durch Vorerkrankungen ein geschwächtes Immunsystem haben, das Leben um einiges einfacher machen. Und – weniger wichtig, aber trotzdem ein schöner Nebeneffekt – vielleicht würde man nicht mehr überall auf den Straßen benutzte und weggeworfene Einmalmasken finden.

mpu

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