Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

In Männer-Bärten wohnen mehr Bakterien als in Hundefell

Bild: Masterdomino / photocase.com

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Kein Bartträger (und es gibt inzwischen mannigfaltige davon) wird diese Nachricht gerne hören. Aber da müssen sie jetzt durch: Schweizer Forscher der Hirslander Klinik nahe Zürich haben herausgefunden, dass Bärte Brutstätten für Bakterien, Auffangbecken für verwesende Essensreste und kratzige Intimitäts-Barrieren sind.

In einer Studie verglichen die Forscher Bakterienabstriche von 18 bärtigen Männern und 30 Hunden. Das Ergebnis: Männerbärte sind verschmutzter als Hundefell. Die Männer zwischen 18 und 76 Jahren hatten alle sehr viele Mikroben in ihren Bärten, während bei den Hunden nur 23 der 30 Tiere eine hohe Mikrobenzahl aufwiesen.  Sieben der Männer hatten sogar einen so starken Bakterienbefall in ihren Bärten, dass sie Gefahr liefen, krank zu werden.

Das Ergebnis der Studie war eher ein Zufallsfund. Eigentlich wollten die Forscher herausfinden, ob Männer mit Gesichtsbehaarung Krankheiten von Hunden aufnehmen können. Im Grunde genommen müsste man jetzt aber das Gegenteil befürchten.

Im Vergleich zu den bärtigen Männern, so Studienautor Andreas Gutzeit im Gespräch mit der BBC, kann man Hunde als geradezu sauber bezeichnen. Wobei, wie ein Twitter-User bemerkte, die Hunde auch einen unfairen Wettbewerbsvorteil haben: 

Bärtige Männer der Welt haben sich selbstverständlich sofort zusammen getan, und werfen dem Studienleiter „Pogonophobie“ vor, also eine irrationale Angst vor Bärten. Dabei sagte Gutzeit selbst, dass man trotz der Studienergebnisse seinen Bart nicht abrasieren muss. Seines Wissens könne man überall Bakterienabstriche machen – an Händen, Haaren oder anderen Stellen des menschlichen Körpers – und würde ausgesprochen unerfreuliche Ergebnisse finden. Und das menschliche Immunsystem wächst bekanntlich an seinen Aufgaben. 

Zudem zeigt schon die Anzahl der Studienteilnehmer an, dass es sich bei der Untersuchung weniger um eine elaborierte Studie handelt als um eine Stichprobe. Ähnlich wenig wissenschaftlich waren die Ergebnisse einer Stichprobe, die vor drei Jahren durch die Medien gereicht wurden:

Damals hatte eine Radioreporterin bei mehreren Männern Abstriche von ihren Bärten gemacht, in einem Labor wurden dann E.coli-Bakterien entdeckt, die sonst in Fäkalien zu finden sind. Was nicht weiter verwundern sollte, wenn man weiß, dass diese Darmbakterien auch auf Geldscheinen, Handy und so weiter zu finden sind. 

chwae  

  • teilen
  • schließen