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"Das ist widerlich und hier ist kein Platz für diese Scheiße"

Screenshot: YouTube

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Eine Frage, die man sich als Frau ständig auf einem Konzert stellen muss: Hat der Typ mir hier im Gedränge gerade aus Versehen an den Hintern gefasst? Oder war das Absicht? Meist hofft man auf ersteres und lässt das Thema auf sich beruhen – dabei ist das natürlich Quatsch. Begrapscht werden fühlt sich nie gut an und selbst bei einem Zufall hat man das Recht zu sagen, dass das gerade nicht okay war. Tut man nur leider viel zu selten.

Umso cooler also die Aktion, die der britische Sänger Sam Carter von Architects am Wochenende auf dem niederländischen Lowlands-Festival gebracht hat: Anstatt zu ignorieren, wie einer jungen Frau beim Stagediving an die Brüste gefasst wird, macht er eine klare Ansage.

Carter beginnt seinen wütenden Vortrag mit dem Satz: „Ich habe mir Gedanken gemacht, ob ich etwas sagen soll zu dem, was ich bei unserem letzten Song gesehen habe. Aber wisst ihr was? Ich werde es sagen.“ Dann erzählt er, wie ein Mädchen, dass beim Crowdsurfing auf dem Weg zur Bühne der Metalcore-Band war, von einem Mann begrapscht wurde und wendet sich an den Täter: „Ich werde jetzt nicht auf das Stück Scheiße zeigen, das es getan hat. Aber: Ich habe gesehen, wie du an ihre Brüste gegrapscht hast und das ist widerlich und hier ist kein Platz für so eine Scheiße.“ Dann legt Carter noch einmal mit Reibeisen-Stimme nach und brüllt: „Das ist nicht dein fucking Körper und du begrapschst hier niemanden, nicht während meiner Show!“ Als das Publikum bereits lautstark beginnt zu applaudieren und zu pfeifen, schiebt er noch einmal hinterher, dass der Typ den Saal verlassen müsse, sollte er noch einmal so etwas tun. 

Während die meisten Carters Aktion als mutig und als gutes Zeichen gegen Sexismus feiern, werden unter einem nachträglich von der Band geteilten Facebook-Beitrag auch andere Stimmen laut: Manche kritisieren, dass Carter den Typ auch tatsächlich hätte rausschmeißen müssen, bevor er noch weitere Frauen betatschen kann. Viele Frauen nutzen die Aktion aber auch, um eigene Sexismus-Erfahrungen von Konzerten zu teilen. Der Tenor dabei: Crowdsurfing trauen wir uns genau aus diesem Grund nicht mehr. Hoffentlich können solche Aktionen das zukünftig wieder ändern.

chha

 

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