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Ein Rap-Video macht auf sexuelle Übergriffe gegen Frauen im Nahen Osten aufmerksam

Screenshot: YouTube / ABAAD Mena

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Ihr Gang selbstbewusst, ihr Blick uneingeschüchtert. Sie tragen ihre Haare offen, kurz oder in Kopftücher gewickelt, sie sind alt, jung, schlank oder kurvig. Doch eines haben die Darstellerinnen in dem vergangene Woche im Libanon veröffentlichten Video „Not your Honor“ gemeinsam: Sie sind alle Frauen.

Die Organisation „Abaad Mena“, die sich für Geschlechtergleichstellung im Nahen Osten und Nordafrika einsetzt, will mit dem Rap-Video „Not Your Honor“ auf sexuelle Übergriffe gegen Frauen aufmerksam machen. „Ich bin die Ehefrau, die Schwester, die Mutter, die Tochter, deren Rechte weggeworfen werden, der Körper vergewaltigt“, singen die Frauen. „Lass deine Finger von mir und behalte deine Schande für dich.“

Seit der Veröffentlichung wurde das Video auf Facebook bereits über 1,3 Millionen mal aufgerufen. Unter dem Hashtag #notyourhonor verbreitete sich das Video in den sozialen Medien und ist somit eine Art arabisches Äquivalent zur #MeToo-Bewegung, die vor allem von den USA ausging.

Kurz nach Veröffentlichung des Videos gingen am 7. Dezember Demonstranten in der Libanesischen Hauptstadt Beirut auf die Straße, um gegen Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe gegen Frauen zu protestieren.

„Überlebende sexueller Gewalt werden beschuldigt, getadelt und an den Pranger gestellt, während Täter entlastet werden“, sagte Ghida Anani von Abaad der dpa. Das „patriarchalische System“ halte Frauen davon ab, an allen Bereichen des Lebens teilzunehmen.

In vielen Ländern des Nahen Ostens steht es um die Rechte von Frauen bis heute schlecht. Sexuelle Gewalt gegen Frauen war lange Zeit gesetzlich ermöglicht: Vergewaltiger konnten einer strafrechtlichen Verfolgung etwa lange entgehen, indem sie ihre Opfer heirateten. Regierungen in Tunesien, Jordanien und dem Libanon reformierten ihr Strafrecht erst 2017, um dieses Schlupfloch zu schließen. Dennoch prangert die Organisation Abaad sexuelle Übergriffe gegen Frauen an, weil sie weiterhin im Nahen Osten und Nordafrika vorkommen und oft ungestraft bleiben.

pfrie (mit Material der dpa)

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