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Ärger um Nippel: US-Schülerin muss Brustwarzen mit Pflaster abkleben
Lizzy Martinez ist 17 Jahre alt und besucht eine Highschool in Florida. Bevor sie dort hingeht, zieht sie sich etwas an. So weit, so unspektakulär. Mindestens genauso unspektakulär war das, was Lizzy sich vergangenen Montag angezogen hatte: eine Jeans und ein dunkelgraues Longsleeve-Oberteil.
Trotzdem bekam die Schülerin Probleme deswegen: Die Schul-Dekanin rief sie an jenem Tag in ihr Büro, um ihr zu sagen, dass sie ihre männlichen Mitschüler vom Unterricht ablenke – weil Lizzy unter ihrem Longsleeve keinen BH trug und man hin und wieder ihre Brustwarzen unter dem Stoff erkennen konnte. Ein Lehrer hatte die Dekanin darauf hingewiesen. (Um sich besser vorstellen zu können, worum es hier geht: Dieses Foto zeigt Lizzy in dem betreffenden Oberteil.)
Die Dekanin verlangte von Lizzy, unter ihrem Oberteil ein weiteres Shirt anzuziehen, um ihre Brüste „einzuschnüren“, wie Lizzy dem Lokalmedium Bradenton Herald erzählte. Anscheinend sah sie anschließend immer noch nicht züchtig genug aus und wurde zur Schulkrankenschwester geschickt, die ihr vier Pflaster gab, um ihre Nippel abzukleben. Lizzy brach daraufhin nach eigener Aussage in Tränen aus. Anschließend wurde ihre Mutter benachrichtigt, dass man sie in der Schule wegen „einer sensiblen Angelegenheit“ ihre Tochter betreffend sprechen wolle.
Noch am selben Tag fasste Lizzy die Geschichte in einem Tweet zusammen. Sie schlussfolgerte darin, dass der Schule die Ausbildung der Jungs wichtiger sei als ihre (immerhin wurde sie ja aus dem Unterricht genommen, damit die anderen sich besser konzentrieren können). Und dass man ihr so mitgeteilt habe, sich für ihren Körper zu schämen:
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In der Diskussion darunter bekam sie Unterstützung, wurde aber auch kritisiert:
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In einem weiteren Tweet markierte sie ihre Schule und warf ihr vor, dass sie ihren Körper sexualisiere. Daraufhin blockierte der Account sie:
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In einem Statement des verantwortlichen Schulbezirksamts hieß es am Donnerstag, die Angelegenheit hätte anders geregelt werden müssen. Allerdings habe Lizzy den Dresscode des Schulbezirks verletzt und man habe ihr nur helfen wollen, dieses Fehlverhalten zu korrigieren. Im Dresscode steht allerdings nur, dass man sich „angemessen“ zu kleiden habe – BHs werden nicht explizit erwähnt.
Lizzys Mutter sagte dem Bradenton Herald: „So sollte ein Mädchen nicht behandelt werden, nur weil ihre Fettzellen beschlossen haben, sich ihrer Gene entsprechend zu verteilen.“ Und Lizzy selbst kündigte an, demnächst aus Protest keinen BH mehr in der Schule tragen zu wollen.
Ihre Geschichte erinnert an die von Kaitlin Juvik, ebenfalls eine US-Schülerin, der verboten wurde, ohne BH in die Schule zu kommen – woraufhin sie aus Protest alle Mitschülerinnen zu einen „No Bra Day“ aufrief.
Sie erinnert aber auch an die alljährlich wiederkehrende Diskussion über Kleidung an deutschen Schulen. Im Sommer 2015 gab es große Aufregung um eine Schule in Baden-Württemberg, in der Mädchen verboten wurde, Hotpants oder bauchfreie Shirts zu tragen. Wer sich nicht daran halte, bekäme „von der Schule ein großes T-Shirt gestellt, das er/sie sich bis zum Schultagsende anziehen muss“, wie es in einem Elternbrief hieß.
Jetzt, da die Temperaturen steigen, können wir uns schon mal darauf gefasst machen, dass bald wieder gefragt wird: Welche Kleidung ist an Schulen angemessen und was ist „zu aufreizend“? Ist es gerechtfertigt, dass man von den Schülerinnen einen bestimmten Dresscode verlangt, damit männliche Schüler nicht durch nackte Haut abgelenkt werden? Oder ist das reines Body- und „Slut“-Shaming und das Problem sind die Jungs und nicht die Mädchen? Womit das Thema in eine viel größere, feministische und gesellschaftliche Debatte mündet. Diese Erfahrung hat auch Lizzy Martinez gemacht. Gerechnet hat sie damit wahrscheinlich nicht, als sie sich morgens ihr graues Longsleeve über den Kopf gezogen hat.
nasch