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Fürchte dich Welt: Kanye hat einen Flammenwerfer!

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Kanye West – All Day (Live)

http://vimeo.com/120635331
Man kann über ein paar Dinge in diesem Video grübeln: Dass es Menschen mit der geistigen Verfassung von Kanye West tatsächlich möglich ist, mehrere Flammenwerfer in die Finger zu bekommen, zum Beispiel. Aber auch darüber, welche Gravitation dieser labile Zündler schon wieder erzeugt! Der schwarze Mob, das wie mit der Kettensäge eingespielte Synthie-Fanfaren-Intro, die geisterhaft durch die Arrangements huschenden Seelenqualen: Himmel! Wenn es denn stimmt, dass manche Menschen eine engere Verbindung mit den Schwingungen der Welt haben, sollten wir uns vielleicht fürchten. Alternative: Wir werden jetzt auch alle endlich größenwahnsinnig. Möglicherweise lösen wir dann auch ähnliche Verzückung bei Taylor Swift aus!
 
Lemur – Yeah

http://www.youtube.com/watch?v=x0jblAUEt4A
Und damit schnell weiter zum zweitgefährlichsten Rapper der Welt: Lemur. Der war mal Teil des Hip-Hop-Duos Herr von Grau (musst du nicht kennen, ist aber gut). Auf dem seinem Solo-Album „Geräusche“ gibt’s sonst ganz schön (system)kritisch kluge Texte. Und wenn man das weiß, dann ist dieser gezielt danebengehauene Vergleichereigen gleich noch mal schöner.
 
The Prodigy – Wild Frontier

http://www.youtube.com/watch?v=-mS6lvcp_1s&feature=youtu.be
The Prodigy sind inzwischen ja etwas die AC/DC der elektronischen Rumpelkammer: Schwer zu sagen, wie sich „Wild Frontier“ jetzt wirklich trennscharf von früheren Songs (oder auch nur der Vorgängersingle „Nasty“) unterscheiden lässt. Aber ein bisschen egal ist es ja auch. Wenn die Synthies derart die Eingeweide durchpflügen, kann das Hirn ja auch noch mal eine Runde Pause machen. Das ganze Album kommt Ende März. Wahrscheinlich klingt es nach Prodigy.
 
Alabama Shakes – Don’t Wanna Fight

http://vimeo.com/119183363
Die für uns größten Mysterien bei den Alabama Shakes: Wie, zum Teufel, ist es möglich, dass schon allein die abgedämpft lospluckernden Gitarren am Anfang sich so warm und breit und heimelig im Brustkorb ausbreiten? Und wie, in Herrgottsnamen, gelingt es dem Quartett aus Athens, auch die übrigen Instrumente so nah und direkt und organisch klingen zu lassen, als würde man sie direkt mit dem Stethoskop abhören? Dass „Don’t Wanna Fight“ dabei jetzt tatsächlich auch noch unangestrengt sexy klingt, das ist ja quasi schon geschenkt.
 
Pentatones – Ghost

http://www.youtube.com/watch?v=lg7onI48PDQ
Ich dachte eigentlich, wir hätten die Pentatones hier schon mal gehabt. Konnte sie jetzt aber nicht finden. Falls ich mich also irre (was eigentlich unwahrscheinlich ist), sei dieser Missstand hiermit nun dringend behoben. Denn dieser Hauchgesang von Frontfrau Delhia de France (die bürgerlich etwas langweiliger heißt), der in den genau richtigen Momenten und im genau richtigen Maß etwas bricht und knistert und dann ätherisch entschwindet, so, als habe sie ein paar Dinge im Leben schon intensiver gespürt: Also bei mir zündet der schon sehr. Zumal wenn das Drumherum dann auch noch so sphärisch stark und dunkelschwer arrangiert ist. „Ouroboros“, das neue Album der Leipziger, erscheint am heutigen Freitag. Ouroboros ist übrigens die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Ganz altes Symbol. Platon hat schon drüber geschrieben.


Text: jakob-biazza - Cover: Screenshot

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