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Die Cowboyhüte tief ins Gesicht
Court Yard Hounds - Sunshine
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Es muss eigentlich gar nicht immer der Superlativ sein: Dinge, Songs, Orte, Menschen, Bands, Künstler, Politiker, Freunde, Frauen, Männer und Tiere können ja auch in den Medien einfach mal nur schön, toll, süß, klug, packend, faszinierend, herzerweichend, berührend oder was auch immer sein, ohne darin gleich alle anderen aus dem Feld zu schlagen! Gegen das blöde Gehype also und für – zum Beispiel – Court Yard Hounds. Emily Robison und Martie Maguire spielen im Hauptberuf bei den Dixie Chicks. Am vergangenen Freitag haben die beiden das zweite Album im Pausenprojekt veröffentlicht: „Amelita“ ist tiefenentspannt und unaufgeregt. Die Cowboyhüte sind tief ins Gesicht gezogen, der Sound rollt und galoppiert traditionell heran. Gleichzeitig ist es, verglichen jedenfalls mit dem selbstbetitelten Debüt, hoffnungsvoller, leichter. Vieles schwebt und flirrt, schwelgt und treibt. Das ist – nein, nicht das Schönste, was es in diesem Jahr in diesem Bereich gibt – einfach so: sauschön. Und gut ist’s.
Chris Evans & David Hanselmann - Sunrise
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Dafür lehnen wir uns hier mal etwas aus dem Fenster und zitieren laut gebrüllt: „Meilenstein“, „genrebildend“, „meistgesucht“! Und damit ist das dann auch gut. Tatsächlich wird „Stonehenge“, das – also gut, einmal noch – „Kultalbum“ von Chris Evans und David Hanselmann zur Zeit bei Amazon im Original für etwas mehr als 120 Euro gehandelt. Am kommenden Samstag gibt es eine Neuauflage, die – das ist jetzt ganz positiv gemeint – klingt, als hätten die Pet Shop Boys (deren neues Album die ) sich über das Originalmaterial hergemacht: noch etwas bombastischer, noch etwas penibler angeordnet, noch etwas epischer – noch etwas weniger wohl auch jedermanns Sache. Aber mir gefällt’s doch sehr gut. Hier noch mal ausführlich ins Original reinhören und dann vergleichen.
Aves - Sunkissed
http://vimeo.com/68519745
Und nach "Sunshine" und "Sunrise" zum Abschluss noch der Sonnen-Hattrick: "Sunkissed". Aves ist die wissenschaftliche Bezeichnung für die Gattung der Vögel, eine Gemeinde in Portugal, eine zu Venezuela gehörende Insel - und eine finnische Band, deren Debüt "Sun Sky a Floating" gerade erschienen ist. Der Song klingt wie ein drückender Sommer: diesig, schwül, nie ganz real aber doch so, dass man ihn betanzen sollte - und schwitzen.
Wynton Marsalis & Jazz at Lincoln Center Orchestra - Inner Urge (und mehr)
http://www.youtube.com/watch?v=P5K7J5aIXT0
Und wenn’s vorhin eh schon so episch war, dass es einigen wohl nicht gefällt, wird’s etwas Jazz auch nicht mehr schlimmer machen. Deshalb: Wynton Marsalis gleich noch nachgeschossen, mit seinem Jazz at Lincoln Center Orchestra, mit dem er in München gerade das einzige Deutschlandkonzert der Tour gespielt hat. Ein gigantisches Konzert übrigens, auch wenn Marsalis ein Dogmatiker ist. Jazz hört bei ihm ungefähr bei Bebop auf und kennt vorher hauptsächlich Swing und Blues. Freejazz oder gar Rap-Kooperationen hält er für artfremd. Das sollte man unbedingt für reaktionär halten – dann allerdings möglichst das ganze Konzert oben hören und feststellen, dass bei derartiger Perfektion Begriffe wie konservativ, spießig, hip und innovativ endgültig die Bedeutung einbüßen, die sie derzeit ohnehin nicht mehr haben.
Vintage Trouble - Pelvis Pusher