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Opa Gottfried und die Gleichberechtigung
Charlotte: Opa, was hast du diesen Monat im Netz Neues gelernt?
Opa: Ich habe Kontakt zu einem ehemaligen Schüler aufgenommen, der dir über den Blog geschrieben hat. Das war sehr spannend. Er hat mir ein Foto geschickt von seiner Realschul-Abschlussklasse. Ein paar Leute darauf haben Annemarie und ich auch erkannt. Der Schüler lebt mittlerweile in seinem Alterswohnsitz an der Küste. Das ist dann immer erschreckend, wenn die eigenen Schüler auch alt werden. Aber irgendwie auch belustigend. Aber sag doch mal kurz - wie geht es dir?
Gut, danke. Ich habe jetzt gerade die Masterarbeit abgeben...
Opa: Glückwunsch! Aber was bist du dann jetzt?
Master of Journalismus.
Opa: Master? Aber das ist doch die männliche Form. Müsste es nicht Masterin heißen?
Nein, das gibt es nicht, soweit ich weiß.
Opa: Sehr seltsam. Sonst ist man da doch auch immer so hinterher. Gerecht ist das ja nicht.
Wie war das denn damals, als du deinen Studienabschluss gemacht hast?
Opa: Das war alles sehr verzögert. Als Kirchenmusiker musste man immer noch eine und noch eine Prüfung machen, bis man durch war. Da gab es irgendwie keinen richtigen Schlusspunkt.
Oma: Na, das stimmt doch jetzt nicht. Ich weiß noch gut, wie du das Examen gemacht hast. Das war ja sehr anstrengend, da hattest du ja auch schon Familie.
Opa: Danach gab es auf jeden Fall noch eine große Diskussion. Ich hatte eine Zwei oder sowas und dann hieß es später, in anderen Bundesländern sei das alles viel leichter und die Noten besser. Aber vermutlich ist das ja heute auch noch so im Föderalismus...
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Charlotte spricht einmal im Monat mit ihrem Opa über dessen Abenteuer im Netz und der Welt.
Stimmt ziemlich genau. Aber wir wollen ja eigentlich über die großen Themen im Juli sprechen - was war denn für dich besonders wichtig?
Opa: Der Weltjugendtag mit dem neuen Papst Franziskus. Ich glaube, wir erleben da gerade einen notwendigen, aber auch spannenden Umbruch.
Inwiefern?
Opa: Dass der jetzige Papst mal im Vatikan aufräumt und Themen anspricht, die dringend reformiert werden müssen. Nur, dass er trotzdem weiter Selig- und Heiligsprechungen macht, passt mir nicht. Das finde ich nicht richtig, zu sagen, die einen Menschen seien besser und eher im Himmel als andere. Aber sonst... vielleicht war es das Beste, was der vorherige Papst Ratzinger machen konnte - abtreten. Oder sollte ich das als ehemaliger Angestellter der Kirche nicht sagen?
Oma: Natürlich dürfen wir sowas sagen! Aber du solltest vielleicht nicht so kritisch sein, dass sie dir die Rente kürzen.
Was war noch wichtig?
Opa: Ich habe vergangene Woche das Interview mit dem Schleyer-Sohn und Helmut Schmidt in der Süddeutschen gelesen. Das fand ich sehr interessant, wie Schmidt immer noch an seiner Entscheidung von damals trägt.
Wie findest du es denn, dass Helmut Schmidt sich zu allem äußert? Der ist ja noch ein Stück älter als du?
Opa: Prinzipiell finde ich es natürlich gut, wenn ältere Menschen auch immer noch zu Wort kommen. Jeder darf ja eine Meinung haben, auch Schmidt. Der ist ja noch geistig rege und oft amüsant. Manchmal geht mir seine Verliebtheit in die eigene Person etwas zu weit. Aber er lässt sich dann ja auch sagen, dass andere Menschen andere Ansichten haben. Das ist sehr wichtig.
Wie stand es diesen Monat mit Fußball? Hast du die Frauen-EM gesehen?
Opa: Ja, auch das Finale gestern abend. Das fand ich imponierend. Aber ich habe auch ein bisschen Sorge, dass die Frauen den Männern bald den Rang ablaufen, so oft wie die gewinnen. Andererseits müssen die Männer damit dann wohl leben.
Letztes Thema: Wie steht's um das Baby von William und Kate?
Opa: Das interessiert mich nicht. Da gebe ich das Telefon an deine Oma. Annemarie - Charlotte fragt nach dem Baby.
Oma: Wessen Baby?
Opa: Na, das in England.
Oma: Achso. Ja ich habe das zufällig gehört, dass das Baby jetzt da ist. Das hat mich gefreut für das Paar, aber auch für die Elizabeth. Die hat ja genug Kummer und Trubel mit ihrer Familie. Da ist sowas mal eine nette Neuigkeit.
Du hast auch eine Frage an Opa? Stell sie in den Kommentaren. Oder schick sie per Mail mit dem Betreff „Frag Opa“ an info@jetzt.de oder auf Twitter unter dem Hashtag #fragopa.
Text: charlotte-haunhorst - Illustration: katharina-bitzl