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Das Foto der Woche (23)

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Jeden Tag werden auf jetzt.de viele großartige Texte geschrieben, die auch oft entsprechend gewürdigt werden. Was man aber gerne mal übersieht: es werden auch viele tolle Fotos gezeigt, deren Geschichten häufig ein bisschen verborgen bleiben. Um das zu ändern und um diesen Fotos einen etwas prominenteren Platz zu geben, stellen wir hier einmal die Woche ein Foto vor, das uns im jetzt-Kosmos aufgefallen ist und lassen uns die Geschichte drumherum erzählen.

Heute mit Herzflattern und einem dreifachen Selbstporträt.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Wer bist du, was machst du im echten Leben?
Salut ich bin Francesca. Ich wohne in der Stadt mit den wenigsten Sonnentagen - trotzdem kommt man von hier überallhin. Ich studiere Bilder und Bücher.

Wann und warum ist dieses Bild entstanden und was ist darauf zu sehen?
Das Bild entstand vor einem Jahr, als draußen schon längst die Bäume ihre Blätter verloren hatten und allmählich der Winterblues anfing mit seinen kalten Fingern gegen die Fensterscheiben zu klopfen. 
Auf dem Bild bin ich zu sehen: drei Bewegungen – drei Gefühle. Ich erinnere mich dabei an ein Gefühl, welches wohl jeder kennt, wenn das Jahr langsam zu Ende geht. Ein bisschen Wehmut, innere Zerrissenheit, ein Lied... Etwa so wie ein gerade zu Ende gelesenes Buch. Es zeigt hauptsächlich die Auseinandersetzung mit mir selbst.

Was gefällt dir besonders an deinem Bild und wieso zeigst du es hier im Netz?
Ich habe das Bild hier zur Ansicht freigegeben, weil mir dadurch die oben genannte Situation selbst wieder vor Augen geführt wird. Außerdem, weil es gleichermaßen der Versuch ist, anhand der aneinandergereihten Bilddarstellung, die Eigenarten der Tagesklänge episodisch einzuspannen und festzuhalten und deren Transparenz als einen (schon fast beiläufigen) Prozess des eigenen Wiedererkennungswertes zu verstehen. Vielleicht sogar ein bisschen das Selbst von sich selbst zu befreien.

Mit was für einer Kamera hast du das fotografiert? Fotografierst du rein hobbymäßig oder willst du das mal professionell machen/machst du es schon professionell?
Ich verwende für meine Bilder sowohl digitale- als auch analoge Kameras in den unterschiedlichsten Ausführungen.
Die analogen Kameras nehme ich eigentlich lieber, da der Reiz, der Überraschungseffekt und die Hingabe viel größer sind. Bei diesem Bild habe ich eine einfache Digitalkamera verwendet und Tricks gibt es natürlich auch. Es ist für mich also eine Leidenschaft.

Wie gehst du mit deinen Fotos um? Sind Fotos für dich nur ein Wegwerfprodukt oder für die Ewigkeit?
Ich fotografiere, wie viele andere auch, um mir ein Gefühl, eine Erinnerung bildlich zu bewahren. Sicherlich sind die Bilder im Kopf oft entscheidender, dennoch bereitet es mir Freude, zu sehen was entsteht und vielleicht auch unbemerkte Dinge (die sich heimlich auf die Fotografie geschmuggelt haben) zu entdecken oder sogar den gefühlten Eindruck bei der Aufnahme wieder neu zu erleben. Vor allem aber interessieren mich Momente der Verletzlichkeit. Die in der Natur als auch die in menschlichen Situationen - aber auch die des außer acht gelassenen. Aufgrund dessen kann ich mich von Fotos nicht trennen.

Zeigst du deine Fotos noch an anderen Orten im Internet, wo?
Ich zeige wenige Dinge hauptsächlich hier bei jetzt.de. Da es wohl keinen anderen Kosmos gibt, der so viel kreativen Freiraum lässt wie dieser hier. 

Wessen Fotos würdest du in dieser Rubrik gerne in Zukunft einmal sehen?
Oh, das ist schwer. Es gibt immer wieder so viele großartige Bilder hier zu entdecken. Vielleicht olafur.




Text: juri-gottschall - Foto: herzflattern

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