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Das Foto der Woche (15)
Jeden Tag werden auf jetzt.de viele großartige Texte geschrieben, die auch oft entsprechend gewürdigt werden. Was man aber gerne mal übersieht: es werden auch viele tolle Fotos gezeigt, deren Geschichten häufig ein bisschen verborgen bleiben. Um das zu ändern und um diesen Fotos einen etwas prominenteren Platz zu geben, stellen wir hier einmal die Woche ein Foto vor, das uns im jetzt-Kosmos aufgefallen ist und lassen uns die Geschichte drumherum erzählen.
Heute zeigt uns gewitterhexe Bilder mit dem wunderbaren Namen "Sommerfrische".
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Wer bist du, was machst du im echten Leben?
Ich bin Corinna, 30 Jahre alt, studiere noch und schreibe zur Zeit an meiner Abschlussarbeit im Fach Geschichte.
Wann und warum ist dieses Bild entstanden?
Dieses Bild ist im Sommer vor zwei Jahren entstanden, als ich eine Freundin, Paula, in Kiel besucht habe. An diesem Nachmittag habe ich mich allein durch die sommerliche Stadt treiben lassen.
Fotografieren kann ich grundsätzlich am besten, wenn ich allein unterwegs bin, da ich mir dafür stets viel Zeit nehme und viele verschiedene Perspektiven und Ausschnitte wähle, bis ich zufrieden bin. Dabei kann für ein Motiv schon mal eine Viertelstunde Zeit ins Land gehen, und ich wälze mich vor den Augen aller PassantInnen im Straßendreck.
Beim Fotografieren vergesse ich die Zeit, im Zweifelsfall auch den knurrenden Magen und die schmerzenden Füße. Zu fotografieren macht mich ziemlich glücklich.
Was gefällt dir besonders an deinem Bild und wieso zeigst du es hier im Netz?
Ich mag die ordentliche, jedoch auf den ersten Blick keinen Sinn ergebende Anordnung dieser kleinen Stühle und des Tisches. Ich bin über dieses Motiv in gewisser Weise „gestolpert“, fand es ungewöhnlich und, im wahrsten Sinne des Wortes, bemerkenswert.
Allgemein interessiere ich mich für all das, was im Alltag oft unerkannt und unentdeckt bleibt. Wichtig ist mir bei meinen Bildern auch eine gewisse Klarheit, also eine klare Linienführung, wenige Bildelemente, auch ein symmetrischer Aufbau – umso mehr, je länger ich schon fotografiere.
Mit was für einer Kamera hast du das fotografiert? Fotografierst du rein hobbymäßig oder willst du das mal professionell machen/machst du es schon professionell?
Das Bild ist mit einer digitalen Spiegelreflexkamera entstanden, mit einer Canon 1000D. Analog fotografiere ich seit etwa zwei Jahren nur noch gelegentlich, zum Beispiel mit meiner Lomo Diana Mini, um ein bißchen zu experimentieren – auch wenn ich manchmal sentimental an die Zeiten zurückdenke, als ich die Montagnachmittage im Fotolabor meiner Schule verbrachte, um meine Schwarz-Weiß-Fotos, selbstverständlich analog, dort zu entwickeln.
Wie gehst du mit deinen Fotos um? Sind Fotos für dich nur ein Wegwerfprodukt oder für die Ewigkeit?
Ewigkeit, das ist so ein großer Begriff. Aber, doch, ich hebe meine Bilder auf, und sortiere sie zumindest halbwegs sorgfältig. Meine Freunde bekommen regelmäßig selbstgemachte Postkarten mit eigenen Fotos drauf, einigen habe ich auch schon ein etwas größeres Foto-Poster geschenkt. Wenn dann eins meiner Foto eine andere Wand schmückt, das macht mich schon glücklich. Und auch ein klein wenig stolz.
Zeigst du deine Fotos noch an anderen Orten im Internet, wo?
Nein, noch nicht. Perspektivisch möchte ich mir jedoch eine eigene Seite bei flickr.de anlegen – und ich plane, bald eigene Fotografien auf Postkarten drucken zu lassen. Ein guter Freund arbeitet in einer kleinen Druckerei, weshalb sich dieser Traum auch relativ einfach und kostengünstig realisieren lässt. Ich muss es nur noch angehen.
Wessen Fotos würdest du in dieser Rubrik gerne in Zukunft einmal sehen?
Die Fotos von francesbean sind für mich immer eines der Highlights hier im Kosmos. Sie versteht es, scheinbar Nebensächlichem die Bedeutung zu geben, die ihm zukommt, eine Atmosphäre zu vermitteln und Momente einzufangen.
Text: juri-gottschall - Foto: gewitterhexe