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Toleranz wird weggeschrubbt

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In Sachsen haben in den vergangenen Tagen „besorgte“ Bürger gezeigt, was sie von Asylsuchenden halten. Erst der pöbelnde Mob in Clausnitz, der ankommende Flüchtlinge anbrüllte, Frauen und Kinder zum Weinen brachte. Dann betrunkene Gaffer, die in Bautzen eine brennende Flüchtlingsunterkunft bejubelten.

Auch in Zwickau wehrten sich am Samstag 3000 Menschen gegen die „Überfremdung des Abendlandes“ – sie demonstrierten beim sogenannten Sternmarsch für „Einigkeit zu Recht und Freiheit“, Deutschlandflaggen und Fahnen einer rechtsextremen Bewegung inklusive.

Für Andersdenkende war bei der Verteidigung nationaler Identität in Zwickau wenig Platz – wobei man wissen muss, dass in der viertgrößten Stadt des Freistaats nicht nur Ausländerfeinde leben.

Vor dem Sternmarsch hatte eine Gruppe Jugendlicher mit bunter Kreide in großen Lettern die Worte Offenheit, Respekt, Würde und Toleranz quer über den Zwickauer Hauptmarkt geschrieben. Einige Demonstranten fanden die Verzierung ihres zentralen Versammlungsortes natürlich wenig passend. Als „Schmiererei“ und „Sachbeschädigung“ geißelten sie die Aktion im Netz, bevor sie zum Schrubber griffen und die Kreidemalerei entfernten.

Dass die Kunstaktion beim Ordnungsamt angemeldet und genehmigt war – wen kümmert es? Würde und Toleranz passen eben nicht ganz so gut zur Botschaft „besorgter“ Zwickauer Bürger.   

fie

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