peter-wagner meint: Richtig so. Mathe, Deutsch und eine Fremdsprache sind Kernkompetenzen.
Was wir in neun, zehn, zwölf oder dreizehn Schuljahren nicht in der Breite lernen, werden wir uns nachher nie mehr aneignen. Soll heißen: Wer Mathe in der Schule gehasst hat, wird sich danach ein Studienfach oder eine Ausbildung suchen, die ihn in seiner täglichen Arbeit weit von den Zahlenwelten wegtragen. Gleiches in Sachen Deutsch. Wer Romane lesen hinreichend hasst oder Gedichte höchstens in Form von Vierzeilern im Karneval erträgt, dem sei dieser Hass aufs Freundlichste zugestanden.
Jedoch: Will man die Welt außerhalb der Schulmauern irgendwie begreifen oder mit ihr umgehen, zeigt man in irgendeiner Form Interesse nicht nur am eigenen Fortkommen, sondern auch an dem seiner Mitmenschen, an der Gesellschaft im Gesamten, dann bereitet einen nichts besser vor als eine breite Grundlagenausbildung.
Und diese Ausbildung muss nicht immer nach den Vorlieben der Auszubildenden gestaltet werden. Im Gegenteil: Erst, wenn einem der Kopf einmal in alle vorhandenen Fachbereiche getunkt wurde, kann man wirklich sagen: Da liegen meine Talente.
Lesen, schreiben, rechnen, sprechen. Dazu muss jeder verdammt werden, darin muss jeder gefördert werden und das gerne auch mit Nachdruck. Das Zeug ist Anfang und Ende jeder Entwicklung und Menschen, die sich dieses Recht erst erstreiten mussten, werden das bezeugen.
Das Berufsleben, zudem, ist spezialisiert genug. Muss man sich in der Schule schon spezialisieren? Nein, dort kann man sich noch ein bisschen Disziplinierung gefallen lassen. Das klingt, ja, arg preußisch. Aber es soll nur diesen Gedanken aus der Nach-Schul-Zeit illustrieren:
„Hätten die mich damals nicht dazu gezwungen, das zu lernen, ich hätte es nicht gelernt. Aber nun: Weiß ich es. Und bin froh drum, weil es mir Zugänge zur Welt verschafft, die ich vielleicht nie gefunden hätte. Weil ich mit Menschen in fremder Sprache reden kann (im Zweifel auch radebrechend), weil ich Rechnungen kontrollieren kann, weil sich mir so feine Dinge wie Theater, Literatur oder meinetwegen auch ein Blumfeld-Zitat erschließen.“
Deshalb der letzte und zusammenfassende Satz: Eine straffe, an Grundlagenfächern orientierte Ausbildung erlaubt uns nach der Schule und im ganzen Leben das, was wir am meisten schätzen: Die größte Freiheit bei der Wahl unter den meisten Möglichkeiten.
peter-wagner