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Ist Facebook gut oder schlecht?
Die allererste Nachricht verstehe ich heute nicht mehr. Geschrieben im Juli 2007, von Sofia an mich: „Hey Heckler, there is nothing better than Harry". Ich hatte Barcelona gerade verlassen. Sie blieb dort. Das war nicht gut. Aber immerhin konnte sie einen unserer Witze, eine der kleinen Geschichten, die aus zwei Menschen ein Team machen können, digital verlängern. Mir damit zeigen, dass sie an mich denkt. Wenn ich auch heute, fast zehn Jahre später, nicht mehr weiß, wer Heckler und Harry waren – ich sehe sofort Sofias Lächeln vor mir.
Facebook, hör zu: Damals, das waren unsere guten alten Zeiten. Du warst das Versprechen auf eine bessere Welt. Erst, als du uns mit Finnen und Israelis und Australiern verbunden, die große Welt kleiner gemacht hast. Und dann noch mal viel greifbarer, als sich 2011 ein tunesischer Gemüsehändler namens Mohamed Bouazizi anzündete, und Diktaturen mit deiner Hilfe zu stürzen schienen. Weil sich ihre Untertanen zum ersten Mal organisieren konnten. Weil sie ein Medium hatten, um sich zu verbünden und der Welt zu zeigen, wie brutal ihr Griff nach der Freiheit unterdrückt wird. „Ohne Facebook hätten wir es nie geschafft“, sagte ein junger ägyptischer Aktivist fünf Jahre danach. Die "Facebook-Revolutionen“ nannte man diesen Arabischen Frühling deshalb auch. Lange her ist das.
Natürlich wussten wir schon damals, dass Facebook ein Unternehmen ist, das Geld verdienen will. Dass Mark Zuckerberg ein Genie sein mag. Und ein kalt berechnender Internet-Imperator. Dass wir weniger Facebooks Kunden, sondern mit unseren Daten und unserer Aufmerksamkeit das eigentliche Produkt sind. Dennoch war Facebooks Versprechen mal ein unwiderstehliches: Sofia zu mir zu bringen. Und vielleicht sogar ein wenig Freiheit in die Welt.
Dieses Versprechen klingt heute wie eine Drohung. Aus Freundschaft und Nähe sind Lüge, Hass und Misstrauen geworden. Das sieht man unter anderem, wenn man sich nach Ereignissen wie dem mutmaßlichen Anschlag in Berlin am Montagabend durch Facebook klickt und sieht, wie dort sofort Hetze und Halbwahrheiten Hand in Hand gehen. Wie Menschen dort so ein trauriges Ereignis kommentieren, wie sich dort Nachrichten verbreiten, die unbestätigt oder schlicht falsch sind, und wie die verschiedenen Gruppen sich damit in ihrer eigenen Filterblase anstacheln. Das verbindet Menschen nicht, es unterstützt eine Spaltung der Gesellschaft.
Facebook steht vor der existenziellen Frage, ob es noch die Lösung ist. Oder eher das Problem. Und wir müssen uns fragen, wie wir uns in dieser blauen Matrix verhalten. Oder ob es Zeit ist, endgültig aufzuwachen?
Die Lüge
„Ich habe das nur fürs Geld gemacht“, sagt Yaman Abuibaid. Der sechzehnjährige Kanadier betreibt mit einem Freund hotglobalnews.com, eine der erfolgreichsten Fake-News-Seiten überhaupt (Hier ein ausführliches Interview mit ihm). Ihre frei erfundenen Artikel wie „Hillary lieferte Waffen an ISIS“ oder „Trump hat schon begonnen, die Mauer zu bauen“ erreichten im Stellungskrieg des US-Wahlkampfes Millionen von Lesern. „Ich dachte lange, die Leute wüssten, dass wir nur Satire machen. Heute denke ich, dass 80 Prozent unserer Leser glauben, was wir schreiben“, sagt Yaman. 12.000 kanadische Dollar, ungefähr 8600 Euro monatlich verdiente Yaman in Spitzenzeiten über Anzeigen auf der Seite. "Es war fast zu einfach. Ich brauchte eine halbe Stunde für einen Artikel, der richtig viel Geld brachte."
Weil Schreiber wie Yaman meistens "nur fürs Geld" lügen, sind Fake-News nicht automatisch Propaganda, welche ja immer ein politisches Ziel hat. Sondern eher die Versilberung von Vorurteilen. Elitenhass, Demokratiefeindlichkeit, Realitätsflucht und Rassismus gab es lange vor Facebook und Fake-News. Aber erst im riesigen Netzwerk, über das inzwischen 40 Prozent der Amerikaner ihre Nachrichten beziehen, bekommen sie wieder eine Arena. Einen Resonanzboden. Eine interaktive Öffentlichkeit, die Yaman und andere wie ein Computerspiel durchspielen können. Auf Facebook umgingen im arabischen Frühling die Menschen die gleichgeschalteten Staatsmedien. Heute schlagen digitale Goldgräber wie Yaman die Medien mit ihren eigenen Waffen. Sie ahmen sie nach, pervertiert, lustvoll falsch. Und sehr erfolgreich.
Unter den meistgeteilten Artikeln vor der US-Wahl waren viele Fake-News. Sie wurden nicht parallel zu, sondern anstatt echter Nachrichten geteilt. Und für wahr gehalten. Buzzfeed fand heraus: Dreiviertel der Amerikaner können (oder wollen) Fake-News nicht von „echten“ Nachrichten unterscheiden. Manche Fake-News erreichten und überzeugten also Millionen von ihnen. Weil sie es nicht besser wussten. Weil sie ihre Vorurteile bestätigten. Weil es ihnen in den Anti-Establishment-Kram passte.
Ein reines Problem der leichtgläubigen Amis? In vielen Ländern, von Polen bis Malaysia, berichten Medien von ähnlichen Entwicklungen. Meistens mit eindeutiger politischer Programmatik im Hintergrund. Auch bei uns spült es, neben den fremdenfeindlichen Gerüchten von vergewaltigenden Flüchtlingen, immer mehr Fake-News oder zur Propaganda uminstrumentalisierte Satire in die Timelines. „Streit eskaliert: Türkei ruft 53.000 Kebab-Verkäufer aus Österreich zurück“, schreibt „Die Tagespresse“. Im Impressum der ansonsten unauffälligen Seite steht: „Satirezeitung. Alle Artikel sind frei erfunden.“ Was wiederum rechtsextremen Facebook-Seiten wie „Lügenpresse“, die den Artikel ihren 66.000 Fans kommentarlos präsentiert, unbekannt oder egal ist. Die Reaktionen? „Alle raus aus Österreich und Deutschland. Das würde ein Festtag sein“, schreibt ein „Sunny“. 27 Likes. Kein Widerspruch.
Facebook reagierte auf die Bullshit-Lawine erst einmal wie immer: gar nicht. Erst, als nach der Wahl die etablierten Medien bei der verzweifelten Suche nach Ursachen auf Facebook zeigten, sagte Mark Zuckerberg: „Das ist eine verrückte Idee“. Facebook sei nicht wahlentscheidend. So mächtig sei der Newsfeed gar nicht. Und gleichzeitig nimmt er viel Geld von Unternehmen, die glauben, diese gezielte Beschallung von Menschen sei es eben doch. Mark Zuckerberg widersprach seinem eigenen Geschäftsmodell. Er war selbst zum Fake-News-Produzenten verkommen.
Das ist symptomatisch: Erst, wenn der öffentliche Druck die Schwelle „Obama klagt an“ erreicht hat, bewegt Facebook sich. Minimal. Zuckerberg schrieb einen Post, versprach Besserung. Und verwies, wie so oft, auch auf die philosophische Problematik, Wahrheit von Lüge zu trennen. Er hob verbal die Hände: Seht her! Ich bin so machtlos wie ihr! Immerhin kündigte er einige Maßnahmen an: Ein Melde-System, Zusammenarbeit mit Journalisten, ein schlechteres Ranking von identifizierten Fakes im Newsfeed. Doch eine Woche später nannte er die Fake-News auf einer Veranstaltung „Hoaxes“, also Schwindel, die es schon immer gegeben hätte, lange vor Facebook. Der Chef der mächtigsten Meinungsmaschine der Menschheitsgeschichte spricht über massenhafte, gezielte Falschinformation, als handelte es sich um ein paar Aprilscherze von dummen Jungen. Und was sagen diese Jungen wie Yaman Abuibaid dazu? „Ich bin anderer Meinung als Zuckerberg. Fake News haben die Wahl ganz sicher manipuliert.“ Was es mit einer Demokratie macht, wenn ein großer Teil ihrer Bürger mit falschen Nachrichten versorgt wird?
Aus einem Medium der Vereinigung ist also ein Medium der Entzweiung geworden. Auch in Deutschland ist das schon länger sichtbar – unter anderem an den entfesselten Hass-Kommentaren. Justizminister Heiko Maas darf alle paar Monate den Wunsch äußern, dass Facebook endlich schnell und effektiv auf den ganzen Müll reagiert, den vor allem rechte Hetzer jeden Tag auskippen. Und Zuckerberg verweist dann gerne darauf, dass ja nur ein kleiner, lautstarker Teil problematisch sei. Als liefe das Gift des Hasses nicht schon lange durch die Adern des Organismus’ Facebook.
Der Hass
„Man sollte Merkel die Fingernägel einzeln ziehen“, schreibt ein Marco. „An Ort und Stelle erschlagen die Drecksau sowas darf nicht leben“, schreibt ein Frank über einen Flüchtling. Beide Kommentare verstoßen laut Facebook "nicht gegen unsere Community-Richtlinien“. Das kleine Experiment kann jeder zu Hause nachmachen: Einfach auf die Seite der NPD Sachsen gehen, ein bisschen Dummheit und Wut durchscrollen, die heftigsten Kommentare melden. Und warten. Nach einem, vielleicht auch zwei Tagen Prüfung meldet sich Facebook. Und hat in 90 Prozent der Fälle die gleiche Antwort: Passt schon. Darf stehen bleiben. Gehört genau so zur Meinungsfreiheit wie Liebesschwüre, Wohnungsgesuche, verschlüsselte Botschaften aus Barcelona.
„Der ganze Kommentar-Meldeprozess bei Facebook ist eine Blackbox“, sagt Katharina Nocun, Aktivistin und ehemalige Piraten-Politikerin. Sie muss es wissen. Seit sie mit anderen den Blog „AfD-Watch“ betreibt, auf dem sie Korruptionsskandale innerhalb der Partei, Intrigen und einfach auch Inhalte des Parteiprogramms aufzeigt, ist sie zur Zielscheibe für rechte Trolle geworden. Über Facebook erreicht sie hunderttausende Leute, "das ist natürlich gerade vor der Landtagswahl nicht so bequem. Also rufen rechte Gruppen dazu auf, uns zu melden, damit wir gesperrt werden.“
Und weil bei Facebook, oder besser bei seinem deutschen Dienstleister Arvato in Berlin, laut Nocun ein paar hundert "unterbezahlte und unterqualifizierte Menschen täglich unglaublich viel Mist angucken müssen“, passieren Fehler. Nach Recherchen des Süddeutsche Zeitung Magazins werden diese Lohnarbeiter nur knapp über dem Mindestlohn bezahlt, quasi nicht ausgebildet, und müssen dennoch etwa 2000 teilweise brutalste Beiträge pro Tag bewerten. Einer von ihnen sperrte einmal Nocuns Seite, weil sie einen satirischen Beitrag der heuteshow teilte, in dem ein Hakenkreuz auftauchte. „Die Prüfung scheint so oberflächlich, dass nicht einmal zwischen öffentlich-rechtlicher Satire und illegalem Nazi-Kult unterschieden wird“.
Viele Seitenbetreiber wie Nocun werden immer wieder mundtot gemacht, weil ein Mob sie massenhaft meldet. Zwar ist Facebook inzwischen sensibilisiert. Es gab sogar persönliche Gespräche zwischen Nocun und den sonst kaum präsenten deutschen Facebook-Verantwortlichen. "Aber was ist mit Leuten, die dieselben Probleme haben wie wir, aber die nicht 60.000 Menschen erreichen auf Facebook, sondern vielleicht nur 100 oder 300?“, fragt sie.
Traurigerweise fast schon logisch, dass Facebook Nocun andererseits ebenso wenig hilft, wenn die rechten Hetzer sie persönlich aufs Korn nehmen. „Ich bekomme Hasskommentare, aber auch viele Drohungen in privaten Nachrichten. 'Wir stehen dann irgendwann vor deiner Tür und dann wirst du schon sehen, was du davon hast'. Beleidigungen wie 'Die ist so hässlich, der würde ja nicht mal Donald Trump an die Pussy packen' oder 'ihre Pussy ist wie Fleischsalat'.“ So etwas kann sie nur immer und immer wieder melden, an ein gesichtsloses Unternehmen, das letztlich fast willkürlich entscheiden lässt.
Wer sich traut, politisch zu sein, ist auf Facebook Freiwild. Besonders Frauen, die es wagen, sich gegen Rechts zu engagieren. Was bei Politikerinnen wie Claudia Roth, aber eben auch bei ganz normalen Nutzern an Hass aufläuft, ist nicht mehr fassbar. Aber warum geht Facebook nicht härter dagegen vor? Warum ruft man nur die Nutzer zur „Counterspeech“ auf – und tut selbst so wenig?
Katharina Nocun glaubt weniger an kulturelle Unterschiede bezüglich Meinungsfreiheit oder an politische Gleichgültigkeit. Sondern an simple Betriebswirtschaft. „Natürlich sind rechte Nutzer auch Nutzer. Nutzer, die Daten generieren, denen ich Werbung schalten kann, die viel interagieren. Die Facebook also schlichtweg Geld bringen. Und die Nutzer, die sich wehren, die dagegenreden und Screenshots von den Übergriffen posten – die auch.“ Jeder Klick, egal ob Liebe oder Hass, Wahrheit oder Lüge, bringt Facebook Geld. „Wenn man sich mal anschaut, dass einerseits jemand wie Marc Zuckerberg Milliarden erwirtschaftet mit diesem Geschäftsmodell, aber nicht bereit ist, einem 16-Jährigen beizustehen, der Morddrohungen von Nazis bekommt, in keinster Weise, dann ist das ein Skandal.“ Von den zweifelhaften Arbeitsbedingungen, den psychischen Belastungen und Langzeitfolgen für die Löschkräfte – die menschlichen Mülleimer einer entfesselten Pseudo-Öffentlichkeit – ganz zu schweigen. Sie sehen Kinderpornos, Folter-Videos, Enthauptungen. Den ganzen Tag.
Dieser Hass macht Menschen krank. Und Facebook reich. Deshalb will Facebook weiter im Verborgenen entscheiden, welcher Hass gut und welcher böse ist.
Das Misstrauen
So wird es immer weitergehen. Denn nochmal: Alles, was auf Facebook passiert, bringt Facebook Geld. Egal ob es Katzenbilder sind, Nazi-Hetze oder dieser Text. Also versucht Unternehmer Zuckerberg weiter die minimale Einmischung. Aber, und hier wird es wirklich unheimlich: Facebook begreift sich selbst nicht nur als börsennotiertes, gewinnorientiertes Unternehmen. Der ehemalige Facebook-Manager Antonio Garcia Martinez schreibt in seinem Buch „Chaos Monkeys“: „Facebook ist voller echter Jünger, die wirklich, wirklich, wirklich nicht fürs Geld dort arbeiten und wirklich, wirklich, wirklich nicht aufhören, bevor nicht jeder Mann, jede Frau und jedes Kind auf Erden in ein blaugerahmtes Fenster mit einem Facebook-Logo schauen.“
Mit diesem quasi-religiösen Eifer hat man ein quasi-Monopol geschaffen. Und das potenziert die Gefahr. Denn auch dieser Text, wie unsere Redaktion und ihr Verlag, ist ein Stück weit von Facebook abhängig. Niemand der großen Medien ist freiwillig dort. Aber sie müssen die Leser suchen, wo sie sind. Genau so wie Yaman Abuibaid, Katharina Nocun und alle anderen. Nocun organisierte schon unzählige Demos. Über Facebook. „Es ist und bleibt ein geiles Tool“, sagt sie. „Aber eben auch ein Monopol. Monopolisten haben keinen Grund, sich zu ändern.“ Facebook führt. Wir folgen. Fast alle.
Mark Zuckerberg will genau das. Im Film „The Social Network“ fragt jemand sein Alter Ego: „Wann hört Facebook auf?“ Zuckerberg schaut ihn entgeistert an. Und antwortet: „Facebook hört niemals auf.“ Für ihn ist Facebook eine Maschine der unbegrenzten Möglichkeiten. 2012 schrieb er anlässlich des Börsengangs: "Facebook was not originally created to be a company. It was built to accomplish a social mission – to make the world more open and connected.“ Keine Firma also, sondern eine Mission, alles offener und verbundener zu machen.
Dieser missionarische Eifer ist vielleicht noch beängstigender als die simple Gier. Der Gierige folgt dem Geld, egal wohin es geht. Der Eiferer seiner Vision, egal wie verrückt oder korrumpiert sie ist. Egal, wie wenig ihm der Rest der Welt, der dabei mitmachen soll, noch vertraut.
Vertrauen ist wichtig. Ohne Vertrauen, wissen die Verhaltensökonomen, gehen Gesellschaften und ihre Subsysteme kaputt. Facebook bekommt langsam, aber sicher, ein massives Misstrauensproblem. Weil es so viel Macht hat. Und sie falsch nutzt. Und wir das merken. Deshalb mag es niemand mehr. Die meisten nutzen es misstrauisch, vorsichtig, eingeschränkt.
Facebook ist rasend schnell zu einem der wichtigsten Medien der Welt geworden, weil es das Wichtigste am Menschsein vereinfacht hat: Aneinander denken, miteinander reden. Könnte Facebook auch genau daran kaputtgehen? Mit dem undurchschaubaren Datenhandel, der mangelnden Verantwortlichkeit, der Intransparenz, der Arroganz, der selten bezahlten Steuer und so weiter hat man ohnehin große Probleme. Wenn man jetzt noch als Demokratiezerstörer, als Hexenkessel der Extremisten, als echter Bad Guy auftritt? Ein Synonym wird für all das Schlechte, was im Menschen steckt?
Die Zukunft
Das mächtigste Netzwerk aller Zeiten wird bald dreizehn Jahre alt. Seine Pubertät macht es hässlich. Noch nicht hässlich genug, dass wir uns abwenden. Aber hässlich genug, dass wir lernen, dass nichts, nichts auf der Welt einfach so funktioniert. Dass wir uns darum kümmern müssen, ob das Ökosystem Facebook kippt, stinkt und fault. Oder ob es lebt.
Manche Politiker wie Konstantin von Notz (Grüne) fordern schon länger: Reguliert den Konzern. In regelmäßigen Abständen tauchen Alternativen auf, die sich aber natürlich nicht durchsetzen. Ab und zu fordert jemand: Meldet euch alle ab. Und dann, wenigstens für Geburtstagseinladungen, die Uni-Gruppe, die Freunde in Übersee, nutzen wir es doch. Wir sind längst Teil des Problems.
Sofia habe ich seit sieben Jahren nicht mehr gesehen. Und auch auf Facebook sprechen wir nicht mehr miteinander. Sie hat jetzt zwei Kinder und einen Hund. Ich habe 1027 Freunde auf Facebook. Noch.
(Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Jäger&Sammler, einem Format von funk)