Plätzchen und Plazenta? Klingt höchstens ähnlich. Wer denkt schon an medizinische Fachbegriffe, wenn er auf den Weihnachtsteller sieht. Tatsächlich gilt aber das lateinische Wort für Kuchen, placenta, als Ursprung des Wortes Plätzchen. Denn die weihnachtlichen Leckerbissen gehen auf kleine, flache Kuchen zurück. Früher galten sie wegen hoher Zucker- und Gewürzpreise als Luxus - heute kann man sie bereits fertig beim Bäcker oder bereits in Form gepresst und backbereit im Supermarkt kaufen. Oder: einfach selber backen.
lea-hampel
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1. Backen im Web
Gutsle, Platzerl, Kekse - der Streit um die richtige Bezeichnung kehrt ebenso jedes Jahr wieder wie die Diskussion darüber, welche am besten schmecken. Eine Beliebtheitsskala versucht die Bunte zur Zeit aufzustellen. Zur Wahl stehen für die Leser unter anderem Zimtsterne, Vanillekipferl und Spekulatius. Das beste daran ist nicht die Abstimmung, sondern die Rezepte: Alfons Schubeck hat seine persönlichen Top Ten aufgelistet.
Schon im letzten Jahr hat die L.A. Times eine Liste mit Weihnachtsgebäck von zehn kulinarischen Berühmtheiten aufgestellt. Jocelyn vom Brownie Points Foodblog präsentiert die Leckerliste als nach wie vor aktuell - darunter Orange Madeleines und Apple-Butter-stuffed Gingerbread.
Halt, Weihnachtsbäckerei ist doch viel mehr als nur Plätzchen! Klar, und deshalb gibt's unter anderem bei der Zeitschrift Essen&Trinken Stollenrezepte - zum Beispiel den Mohn-Apfel-Stollen für Zitronat-Hasser. Für die Architekten unter den Weihnachtsbäckern gibt es detaillierte Anleitungen für Knusperhäuschen. Am wichtigsten dabei: in den Zuckerguss braucht genug Eiweiß, damit die Wände, Zäune und Tannen halten und nicht zu unchristlichen Flüchen in der Vorweihnachtszeit führen.
2. Küchenquatsch
Wem das Knusperhäuschen zu altmodisch und ein echter Weihnachtsbaum zu groß ist, der kann es mit Tini der Tanne probieren. Für die Verzierung der Kaffee- oder Teetasse auf dem Adventstisch sind Tassenplätzchen eine schöne Idee. Und wer es aushält, die Plätzchen erst ein wenig zur Deko stehen zu lassen, für den sind Stehplätzchenformen das richtige - fehlt nur noch ein spezieller Plätzchen-Abstaub-Pinsel.
3. Erklärstück
Zart mit Puderzucker bestäubt und fein duftend füllt er die Konditorenschaufenster - der Christstollen. Laut Überlieferung repräsentiert er das Christkind. Und hat - neben der Farbe - so einiges mit der Weißwurst gemeinsam. Rechtsstreit, Verhandlungen und genaue Regelungen zu Inhalt und geographischer Einordnung ziehen sich durch seine Geschichte. Für den häufig als "besten" gerühmten Dredner Christstollen gibt es sogar einen eigenen Schutzverband.
Was den Deutschen ihr Christstollen, ist den Italienern ihr Panettone. Eigentlich war er, so will es die Legende, die Mitgift für eine arme Bäckerstochter aus Mailand. Heute hat er Karriere gemacht als die Weihnachtsspezialität aus Italien und ist überall zu kaufen.
Problem an beiden Weihnachtskuchen:
Text: lea-hampel - Illu: lucille-mietling
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.