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Elektro-Nische. Neue Tracks von Boratto, Kalkbrenner, Attik, Sono und ein bisschen Prosecco-House
Gui Boratto - Notations Als allererstes kommt das beste Lied, das ich seit langem gehört habe: Gänsehaut und eiskalte heiße Schauer laufen über jeden Körper, der sich diesen knapp sieben Minuten musikalischer Apotheose hingibt. Keine Übertreibung: Boratto ist ein Segen (und die Remixe auf der EP absolut hörenswert).
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++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Detroit Grand Pubahs - BUttFUnkula and The Remixes From Earth
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Die Detroit Grand Pubahs sind eine Band, die hierzulande wenige Menschen kennen, und vermutlich noch weniger Menschen verstanden haben. Ersteres ist schade, zweiteres verständlich, denn sie liefern in regelmäßigen Abständen Platten ab, die sich dem allgemeinen Musikverständnis elegant entziehen. So ist auch das aktuelle Remix-Album mit dem leicht pubertären Namen BUttFUnkula and The Remixes From Earth, auf dem altgediente DGP-Tracks eine elektronische Neulackierung bekommen, einerseits ein ganz großer Wurf - und andererseits komplett irre. Die Tracks tönen (auch und gerade nach der Überarbeitung) dermaßen lässig, dass mir fast der Ring vom Finger rutscht. Teilweise so verdreht, dass man am liebsten ansatzlos in den Handstand gehen würde, zwecks besserer Empathie für Kopfüber-Musik. Und an manchen Stellen wieder so sexy-unsexy, grundbescheuert und genial eingängig wie der letzte Hit der Band Sandwiches, der mir erst 2023 wieder aus dem Kopf gehen wird. Dazu tragen logischerweise maßgeblich die diversen Remixer und Features bei, die wie beispielsweise Martin Landsky oder Steve Bug schöne Beats unterlegen oder anderweitig veredeln. Zu einem eklektizistischen, entspannten, entfesselten Stück Tanzbarkeit, das mich mit einem fragenden Lächeln zurücklässt. Ich muss zugeben: So richtig verstanden habe ich Detroit Grand Pubahs noch nicht, auch nicht per Remix. Aber das ist ja auch egal. Big Onion im Joachim K Slap On It Remix:
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++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Attik - Kiss Kiss Bang Bang EP
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Schöner Release zum Zappeln von Attik, die mir bisher noch gar nicht untergekommen waren. Hugo Dias und Thiago Almeida, zwei Brasilianer mit Fußballspielernamen, veröffentlichen offensichtlich unter diesem Namen auf ihrem eigenen Label Bleep Bloop Records. Wie dem auch sei, klare Empfehlung zu Kiss Kiss Bang Bang :
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++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Sono - Plus
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
„Keep control of me, try to keep the frequency“. Diese rhythmisch vorgetragene Textzeile rauscht seit dem Jahrtausendwechsel durch mein musikalisches Gehirn, unkaputtbar und unsterblich gegossen in Sonos ersten Riesenhit Keep Control. Das Hamburger Trio muss sich wohl lebenslang gegen Vergleiche mit Depeche Mode wehren, und auch von mir gibt es anlässlich des Best Of / Live-Doppelalbums Plus, welches quasi als Bonus noch 13 neue Songs enthält, das altbekannte bittersüße Lob. Was soll man auch anderes schreiben? In ihren besten Momenten klingen Sono einfach wie taufrische Gahans und Gores. Zum Beispiel bei Future Sun, das mit seinen verschobenen Rhythmen und dem exaltierten Gesang dufte rüberkommt. Back to me ist hingegen eine wunderbare Elektro-Ballade, bei Talking Original zeigen sich die Songwriting-Qualitäten des Trios als äußerst belastbar. Insgesamt „härter, knarziger“, beschreibt die Band das neue Material - stringent, eingängig, sauber produziert, sage ich. Und damit von jeglichen musikalischen Ahnen autonomisiert. Die Live-Sachen wiederum, aufgenommen Anfang des Jahres in Leipzig, zeigen die breite Fanbase, die Sono sich in den letzten Jahren aufbauen konnten. Und natürlich, welch superber Live-Act sie zu sein scheinen. Keep Control Plus (Nu Edit) mit All-Inclusive-Video (Strand, Mädels, Club, Drogen):
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Strip Steve - Breakin´ Und das neueste von Boys Noize Records: Strip Steve mit einem pumpenden Beat und dazu passendem nerdigen Video. Der Rest der EP (Delta Disco ist auch lecker und erinnert mich ein bisschen an die gloriosen letzten Sachen von Fake Blood, und deswegen an gute Zeiten.
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++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Birdy Nam Nam - Manual for Successful Rioting
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Re-Release von den dauertourenden Turntablists, die manch einer schon als Import aus Frankreich kennt (dort erschien selbiges Album Anfang des Jahres). Natürlich ist das Unterfangen, die virtuos-nerdigen Live-Shows der vier DJs auf Band zu bannen, ein paradoxes. Und die einzelnen Tracks sind teilweise schon länger bekannt. Trotzdem ist die Platte absolut berechtigt und hörenswert. Denn die Mischung aus Elektro, Breakbeat und Hip-Hop-Beats klingt zwar nicht immer bahnbrechend neu, doch wurden die Songs originell aufbereitet und mit ordentlich Wumms versehen. Irgendwo zwischen Boys Noize und der Parise Kitsuné-Kolchose klingen dann Tracks wie „War Paint“ selbst mit notorischer Verzerrung noch frisch - und beim zweiten Mal eher besser als schlechter. Was man eher selten über Musik aus dieser Ecke sagen kann. Hier das inoffizielle Comic-Video zu „The Parachute Ending“ und danach ein Teaser mit Material ihres Auftritts beim Festival Transmusicales 2008, der spektakulär illustriert, was Birdy Nam Nam eigentlich machen:
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++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Wer denkt, der DJ-Jetset wäre uneingeschränkt glamourös und keine Sekunde öde, den desillusionieren Oliver Huntemann und Konsorten mit neun Minuten Videoreisebericht eines beruflichen Trips nach Brasilien (dokumentiert von Xenia Beliayeva). Zum Glück gibt´s eine ordentlich feiernde Meute als Happy End:
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++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Toni Rios - Past & Present
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Eine kleine Überraschung birgt das neue Werk vom Frankfurter Toni Rios: Der erste Track Can see you smile ist noch lahmer Prosecco-House, spätestens bei Momentos de mi vidawird es aber deutlich besser. Eine verwehte Alt-Stimme über minimalem Geklicke, mit dessen muggeligen Wohlfühlsynkopen man sich am liebsten zudecken würde. Toni Rios zieht im folgenden alle Register geschickter elektronischer Produktionen, spielt angenehm unprätentiös mit lateinamerikanischen Rhythmen, wechselt Tempi und Stimmungen locker durch. Laura ist zum Beispiel ein Stück entspannter Lebenskunst, wohingegen Gritos del Alma latent aggressive Abreaktionsmusik ist. Wunderbar, wie sich die Platte in den Hintergrund schmiegt, um alle paar Minuten mit einem catchy Beat nach vorne zu steppen. Hätte ich nicht unbedingt erwartet. Siehe das recht angenehme Ocean Drive
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++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Tiefschwarz - Fall in Keep out
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Neues von den Gebrüdern Schwarz: Einmal typisch Berliner Frühmorgens-Sound (würde ich mal so vage taxieren) bei Fall In. Einmal eher tiefere Klänge mit längerer Halbwertszeit und souligen Vocals in Keep on. Find ich gut, deswegen ist hier Fall in als Standbild:
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++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Hotel Costes - A Decade
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Schon in den 90ern war eine lockere Compilation angeblich die meistgeklaute CD (damals natürlich von Kruder&Dorfmeister), für die 00er-Jahre stellt Stéphane Pompougnac mit den Hotel Costes Samplern den begehrten Standardsound für Kontemplation und Kaffeekränzchen bereit. Der ethnisch angehauchte Lounge-Sound aus dem Hotel ist also seit nunmehr zehn Jahren Konsens-Musik im besten Sinne des Wortes, und dazu analog kommt der Jubiläumsmix auf zwei CDs: Vielseitig, rhythmisch interessant, wohlig temperiert, unaufdringlich unterhaltsam. Wie ein kompetenter spanischer Butler bedienen die Tracks, die der Meister persönlich als Best Of zusammengestellt hat, alle Stimmungen zwischen vorglühen und nachglimmen. Garantiert ein treffsicheres Weihnachtsgeschenk für alle Ohrmenschen, egal ob sie Sonntagmittag müde vom Club oder der Wochenendarbeit sind. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Michel Cleis - La Mezcla (Paul Kalkbrenner Mix) Und als Digestif diesen gelungenen Remix von Deutschlands Techno-Musterschüler Kalkbrenner, an dem zur Zeit kein Weg vorbei führt...
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