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Die Elektronische. Diesmal mit Siriusmo, James Blake, EdBanger & many more!

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Siriusmo - Mosaik 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Nichts klingt wie Siriusmo, und Siriusmo klingt wie Nichts. Bei allen hörbaren Einflüssen aus Funk, HipHop, Pop und Videospielsoundtracks gelingt dem Berliner Wunderkind ein ganz eigener Sound, eine futuristische Melange seiner Vorbilder. So verhält es sich auch bei seinem überfälligen Debüt-Album "Mosaik": Ungeheuer funky tropfen klebrige Beats auf fröhliche Arpeggios und binden sie in grandiose Tracks wie "Idiologie". Verfremdete Vocals zerspringen an autistischen Hymnen vom "Einmal in der Woche schreien", welches Meistern und Fans des deutschen Seltsamtechno (siehe auch DJ Koze) eine Freudenträne entlocken wird. Selbstbewusste Spielereien wie die Etüde "Sirimande", der überrappte Dub bei "Bad Idea", die endlosen Sequenzierungen beim Opener "Mosaik" gelingen traumwandlerisch. So berauscht sich dieser Teufelskerl mit bürgerlichem Namen Moritz Friedrich an seiner eigenen kreativen Schaffensfreude. Das ist bunt, das macht gute Laune, das will immer wieder gehört werden.

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Isolée - Well Spent Youth Schon beim ersten Anschlag wird mir bewusst, dass ich es hier mit komplexer, anspruchsvoller Musik aus dem Labor eines Tüftlers zu tun hat. Jeder Sound, jedes Klacken sitzt exakt und hat es sich dort bequem gemacht. Das ist ein bisschen anstrengend, denn ständig hat man das Gefühl, einen tollen Moment zu verpassen, und wenn man dann hinhört, ist er schon wieder weg. Natürlich investiere ich einige Runden, bis sich das teilweise verquere, womöglich absichtlich sperrige neue Album des Kollegenlieblings Isolée anschmiegen möge. Und immer wieder denke ich: Komm, nochmal abspielen, irgendwann passiert schon was. Aber so ein richtiges Gefühl will sich nicht einstellen. Ich höre nur kopflastige Technomusik, die zwar überragend produziert ist, aber nichts in mir auslöst. Insofern beende ich die Kurzrezension an dieser Stelle und wünsche dem geneigten Leser mehr Glück mit Isolée.

Den besten Track, "Taktell" gibts hier direkt: 

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Round Table Kinghts - Say What Achtung: Der locker-flockige Tanz-House ist stark am comebacken. Eine Combo, die diese Wiederwelle hochspült, sind die [link=Calypso" ging nicht trotz, sondern wegen des exzessiven Einsatzes der Steel-Drums steil, die Mixtapes fliegen hoch gehandelt durchs Netz. Der Sound der Schweizer ist eben eingängig, simpel, tanzflächig. Tracks wie "Drop The Dow" klingen stark nach Anfang 00er-Jahre, und das ist beileibe nicht böse gemeint - damals war die Welt noch ein ganzes Stück mehr in Ordnung, zumindest auf der Tanzfläche. Andererseits fließt ein bisschen zeitlose Weltmusik ("Cut to the top", s.u.) ein, wird mit simplen Samples meistbietend um den Ohrwurm des Abends geworben, wie House es eben tut. Mir jedenfalls macht die neue alte Unbeschwertheit Spaß.

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James Blake - James Blake 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

 Dieser junge Mann ist prädestiniert für eine große Karriere. Wer mit solch schmachtender Stimme elektronische Produktion und Songwriter-Songs mischt, dazu noch gut aussieht und James Blake heisst, gehört nach ganz nach oben. Musikalisch kann man nichts dagegen haben: 

...dann das Album einmal kurz angespielt. 

Agoria - Impermanence

Diese Platte beginnt, mit einem schwülstigen Piano und der wunderschönen Stimme von Sängerin KID A, verheißungsvoll. Man horcht auf, vermutet einen Meilenstein, freut sich vor. Leider erfüllt das dritte Album des Franzosen Sébastien Devaud diese ersten Versprechungen nicht ganz. "Impermanence" reiht sich mit seinem letztlich sehr ruhigen, unaufdringlichen Klang ein in die Armada von guten, recht hintergründigen Veröffentlichungen, die zur Zeit den Markt dominieren. Auch wenn Techno-Urvater Carl Craig die lüsternen Vocals zu "Speechless" beisteuert und KID A eine echte Entdeckung ist, fehlen dem Album einfach die Widerhaken. Es ist nett anzuhören, hat seine Momente, weiß zu gefallen. Und bleibt austauschbar.

"Heart Beating"

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Matthias Schaffhäuser - In Concert

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

 Selten, aber nicht unmöglich: Ein veritables Live-Album eines Techno-Produzenten. hier das Album gratis bekommen.  +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

Shadow Dancer - Murder Room 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Man hört es: Paul und Al Farrier, das Duo namens Shadow Dancerveröffentlichen auf Boys Noize Records. Also gibt es von ihnen konsequent knarzigen Elektro, der keine Fragen offen lässt. Für meinen Geschmack klingt solche Musik zu oft nach nervösen Zuckungen in der Maushand, weil ein bisschen viel Sound pro Sekunde passiert. Shadow Dancer machen jedoch nicht den beliebten Fehler, ihr Blatt ständig auszureizen. Sie verlassen sich beim ruhigen Track "Parallax" auf ihren Sinn für Harmonien und Spannungsbögen, nehmen sich bei "Catmoves" die Zeit für eine mehrfache Verzögerung des Höhepunkts, die den knalligen Beat erst richtig zur Geltung bringt. So hebt sich diese EP wohltuend ab von anderen, übertriebenen Versuchen, den Kids krass einzuheizen.   Die Songs "Murder Room", "Parallax", "Catmoves", "Lo Fighters" gibts hier, allerdings in minderer Qualität:

 

Jay Haze - Love=Evolution 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Es lebe das Internet und die Künstler, die keine Angst vor seiner vorgeblichen Kostenloskultur haben: Jay Haze verschenkt

sein neues Album Love=Evolution. Darauf sind einige Perlen eher experimenteller elektronischer Musik zu finden, wie das subtile "I'm riding high" oder das eingängige "Soul in a bottle". Das sind, wie er sie selbst bezeichnet, "Instrumentals für Freigeister", und zwar ganz tolle. Dazu gesellen sich einige starke Vocal-Gäste wie Laila Tov bei "I wait for you". Nur schade, dass Freigeist Haze statt Musik angeblich nur noch Entwicklungshilfe machen möchte.

 

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Busy P & DJ Mehdi - Let The Children Techno

 

Keine anständige Elektro-Rundumschau ohne Ed Banger. Dem Sound des Pariser It-Labels bescheinigte ich einst eine kurze Halbwertszeit, inzwischen muss ich mich jedoch korrigieren, denn "Let The Children Techno" ist der Beweis der Virulenz des französischen Elektro. Alte Helden wie Mr. Oizo oder Cassius mischen sich auf diesem Sampler mit jungen Wilden wie dem oben besungenen Siriusmo oder der Zombie Nation - und alles klingt frisch und gesund. Besonders der anachronistische Funk von "Breakbot" oder Ex-Rapture Mattie Safers Battletrack "Is that your girl?" machen Punkte jenseits allzu hyperaktiver Beats. Bei EdBanger drüben kann man reinhören.

 

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Delix Cartal - World Class Driver

 

Zum Abschluss ein diskutables Stück Musik von Felix Cartals Debüt-Album "Popular Music". Geil oder Gehtgarnicht?

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