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Die Elektro-Nische. Mit Dataworx, Märtini Brös, Nightmares on Wax und vielen mehr

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Rex the Dog – The Rex the Dog Show

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der Snoopy unter den DJs und Producern meldet sich mit seinem überfälligen Debütalbum - „The Rex the Dog Show“ ist soeben erschienen. Darauf findet man neben schon bekannten Tracks wie dem The Knife Cover „Heartbeats“ (besser bekannt aus der Sony Bravia Werbung - in der Version von José Gonzalez) und anderen B-Sides durchaus neues Hundefutter. Das klingt dann manchmal nach 80ern, manchmal nach Electro-Clash, in der Essenz jedoch immer nach Rex the Dog. Ich find´s gut, auch wenn nichts neu erfunden wird. Hier kann man sich einen empfehlenswerten 8-minütigen Minimix des Albums anhören und denselben hier in hoher Qualität auf den eigenen Computer bannen. Ein Genuss ist das sahnige Video zur grandiosen ersten Single „I can yee you, can you see me?“. Rex, ich glaube wir können Dich sehen.

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Dataworx – Control Der Abstepper des Monats kommt von Dataworx und bedarf keiner weiteren Vorstellung. Nicht umsonst in diversen Charts ganz oben, ab Minute Zwo werden hier die Tiere losgelassen, also anschnallen und die Mitbewohner infizieren. Gute Reise!

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Märtini Brös – The MB Factor

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Gutes auch wieder vom Label Poker Flat: Die Gebrüder Märtini bringen uns ein neues Album mit allerlei schönen, ruhigen, inspirierenden Tracks. Das fängt langsam an, verspielt sich beinahe im Chill Out Sound, wird aber dann, wie man es auch von den Jungs erwartet, sukzessive treibender und aufmerksamkeitsgeiler. Heraus stechen da „Darkroom“ mit seinem gebrochenen Beat, selbstverständlich der DJ Koze & The Tease Remix von „Dance like it is O.K.“ und der sphärische „Morphine Robot“. Insgesamt absolut empfehlenswerter, abwechslungsreicher Premium-Elektro ohne Stress! Siehe Mix:

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Tiga & Zyntherius: Sunglasses at night

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ob das sein musste? Überflüssige Samples von alten Hits, mit nervösem Electro-House unterlegt, tun weh wie der Anblick einer auf dem Boden zerschmetterten Festplatte voller guter Musik. Aber Schnöselproduzent Tiga hat anscheinend nichts Besseres zu tun, als regelmäßig vor riesigen Menschenmassen aufzulegen und alte Cover-Hits zu recyclen – wieder mit Unterstützung von Zyntherius aka Jori Hulkkonen. „Sunglasses at night“ mag vor fünf Jahren eine dankbare Ressource gewesen sein, heute jedoch können Corey Harts Stimme und die verschroben-coole Konnotation der 80er-Hymne nur noch durch Produzenten der Stunde wie Alter Ego oder D.I.M. vor dem endgültigen Überduss gerettet werden. Erstere machen aus der Vorlage fluoreszierenden Elektropop mit Vocoder-Vocals und Ferienstimmung, letzterer zielt durch gewohnte Vocal-Fragmentierung eher auf niedere Instinkte. Konrad Black steuert eine minimale Variante bei, Popof bleibt bei seinen zwei Remixen seinem irrisierenden Tech/Electro House treu, das jedoch durchaus funky und Tanzflächenintensiv. Der Black Devil Dub vertuscht das Synthie-Sample des Originals am wenigsten, spielt aber auch am sinnlosesten damit herum. Fazit: Einerseits hat man das Liedchen mehr als über, andererseits ist die konkrete Ausführung der Frischzellenkur gelungen. Geschmackssache, also. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Nightmares on Wax – Thought so... Zwischen Leeds und Ibiza zu pendeln scheint NOWs Zauberformel für die richtige Mischung aus südländischer Lässigkeit und britischer Schnoddrigkeit zu sein. Und das schon seit über 15 Jahren: Die Vorzeige-Combo jener Musikrichtung, die von den meisten Instanzen als „Downbeat“ bzw. „Trip-Hop“ bezeichnet wird, meldet sich mit ihrem siebten Album namens „Thought so..:“ zurück. Und obwohl zumindest die männlichen Bandmitglieder inzwischen schon etwas älter aussehen (siehe Videos unten), klingt die Produktion durchaus frisch und gegenwärtig, voll modernem Soul, Funk und so weiter. Mit einer Hip-Hop-Rhythmusgruppe unterlegte Vocals und Riffs aus der analogen Ecke, dazu digitale Klangspielereien, alles relaxed und einprägsam, geschmackvoll und stilsicher. Also wieder mal wie geschaffen für den Anfang oder das Ende jedweder Party, für etablierte und junge Hipster, für tanzwütige Studenten aller Couleur ebenso wie als bedauernswerte Unterlage der nächsten Staffel Doku-TV. Kurz: Im guten Sinne Konsens-Mucke. Die Videos sind die ersten beiden Teile eines offiziellen Roadtrip-Movies, inklusive Mukke und aller Hauptakteure.

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Ante Perry – Flashing Disco Sounds

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Moonbootique, unschwer als Label der Moonbootica-Recken Kowesix und Tobi Tobsen zu identifizieren, pusht mit Ante Perry einen interessanten Agenten minimaler Tanzmusik. Als DJ ist er bekannt für lange, spannungsgeladene Sets zu jeder Uhrzeit, als Produzent kommt er gerne über dezent dramatisierten, aber umso wirksameren Tech-House zum Erfolg. Sein Mix „Flashing Disco Sounds“ plus Bonus-CD mit zahlreichen eigenen Tracks beweist wieder einmal, wie weit vorne deutsche Elektroniker zur Zeit sind. Schöne Sounds, funky und bewegend gesetzt, irgendwo zwischen Deadmau5 und Sebastién Léger – und diese Namensnennung ist, man ahnt es, durchaus als großes Kompliment zu verstehen. Auf seiner myspace-Dependance gibt es Musik und als Multimedia-Angebot „Ante Perry TV“, was jeder für sich toll oder dröge finden darf. Seinen vielleicht bekanntesten Track, „Der Urknall“, gibt es hier jedenfalls schon mal per Standbild.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Lykke Li - Youth Novels Ja, ich weiß, Lykke Li macht so in etwa Folkpop, und teilweise haben ihre Lieder so gar nichts elektronisches, aber manche eben doch, und jetzt kommt das Album endlich nach Deutschland, und damit basta! Die Kollaboration mit Kleerup bei „Until we bleed“ war umwerfend (siehe unten: Live-Video plus Robyns „Heartbeat“), und überhaupt bin ich einigermaßen bezaubert von dieser Frau aus dem genauso zauberhaften Stockholm. „Little bit“ als neueres Stück ist leicht elektrisierter und dadurch stark elektrisierender Pop, und damit einfach signifikant besser als viele ähnliche Produktionen. Interessant für uns ist auch der CSS Remix desselben, sowie der DisJokke Remix von „Everybody but me“. Und dazu noch dieses Video! Pardon, Ende der Schwärmerei.

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ AutoKratz – Down & Out in Paris & London

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Und dann noch das monatliche Kitsuné-Release aus der Electro-Punk Ecke: AutoKratz mit ihrem ersten Longplayer „Down & Out in Paris & London“. Den Opener „Reaktor“ kennt man, und wenn nicht, erinnert man sich einfach an bessere Stücke von Boys Noize o.ä., denn irgendwie klingt da vieles ähnlich. Was ja kein Verbrechen sein muss, trotzdem wünschte man sich weniger Inzest und mehr Divergenz im Bereich verzerrter Hochenergiemusik. Aber AutoKratz setzen im weiteren Verlauf Reizpunkte: „Stay the same“ ist lupenreiner, satter Pop mit genau richtig viel elektronischer Eskalation und ein Kandidat für den nächsten Subkulturübergreifenden Hit á la „Never be alone“. Okay, vielleicht zu weit aus dem Fenster gelegt. Ähnliche Muster entwickelt „Hearts“, anders wiederum wirkt „Pardon Garçon“, das eindeutig in den Club und dort abgefeiert gehört. Mit Elektronikern und Alben ist das ja so eine Sache, schnell werden die charakteristischen Spielereien langweilig, aber in diesem Falle sind die neun Tracks versatil genug produziert, um mich bei der Stange zu halten. Und das Beste kommt zum Schluss: Hier bekommt man das Album offiziell gratis! Jetzt kommt „Stay the same“ als Live-Video und ein echter Live-Mitschnitt von „Pardon Garçon“:

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Zum Schluss noch ein Hinweis auf Deadmau5 , der auch sein Debutalbum veröffentlicht, dessen Inhalt aber schon weitgehend bekannt ist. Trotzdem anhören!

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