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Der Beginn der Meme-Ökonomie
Die Nyan-Cat ist in der Welt des Internets schon ein richtiger Oldie: 2011 ging die acht-Bit-Katze mit dem Regenbogen-Schweif und dem Erdbeer-Pop-Tart-Körper als Youtube-Video online. Innerhalb kürzester Zeit verfielen die Menschen der „Miau-Katze“, sie wurde schnell zu einem vielgeteilten Gif. Es folgten mehrere Jahre, in denen man dem bunten Tier quasi nicht entkommen konnte: ob auf Social Media, in diversen Computer- und Video-Spielen, oder als Motiv in der Mode-Industrie, etwa als T-Shirt-Aufdruck. Aber am Freitag erreichte die Nyan-Cat endlich Welten, in denen kein Gif zuvor gewesen ist.
Denn an diesem Tag wurde das Nyan-Cat-Gif von seinem Macher Chris Torres (alias PRguitarman) versteigert: und zwar für den illustren Preis von etwa 490 000 Euro, umgerechnet rund 600 000 Dollar. Möglich war der wegen des Krypto-Konzepts: die „Non-fungible tokens“ (NFTs), zu deutsch die „nicht-ersetzbaren Symbole“. Diese NFTs kann man seit Oktober 2017 sammeln, vergleichbar wie Menschen etwa auch Ölgemälde sammeln – nur sind die NFTs eben einzigartige und wiedererkennbare digitale Werke. Davon sind nicht alle künstlerische Werke, manche sind auch etwa digitale Sammel-Karten, etwa aus dem Star-Trek-Universum.
Nyan-Cat fällt aber wohl eher in den künstlerischen Bereich der NFTs und kam für 300 Ether bei einer quasi-Kunst-Auktion unter den Hammer. Ether ist die am Markt hinter Bitcoin momentan zweit-erfolgreichste Krypto-Währung. In einem Tweet freut sich Torres über den Erfolg seiner Nyan-Cat, die auf einem echten Haustier von ihm basiert. Zum einen dankt er den Menschen, dass sie über all die Jahre an seine Kreation geglaubt hätten. Zum anderen sah er die Auktion als eine Zäsur für alle Meme-Macher*innen: „Ich habe gerade die Dämme der Zukunft der Meme-Ökonomie im Krypto-Universum geöffnet. Keine große Sache“, witzelte Torres. Und er hoffe, dass das auch andere Künstler*innen dazu inspiriere, sich dem NFT-Universum anzuschließen, so dass sie die angemessene Anerkennung für ihre Arbeit bekommen könnten.
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Sorgen, dass man nun das Gif nicht mehr nutzen darf, muss man sich keine machen. Denn Torres verkaufte nicht die Rechte für Nyan-Cat generell, sondern nur für eine verbesserte Version, quasi die digitale Gemälde-Version des Tieres.
Nyan Cat ist dabei nicht das erste NFT-Gif das weg-auktioniert wird. So ist etwa auch ein weniger bekanntes Gif (ein Charakter der „Street-Fighter“-Spieleserie, der den wenig bekleideten Hintern einer jungen Frau slappt) für 500 Dollar verkauft worden.
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Nyan-Cat ist allerdings bekannt genug, dass es durchaus einen Lawineneffekt in der Gif-Macher*innen-Gemeinschaft auslösen könnte. In der Kunst-Szene sind die NFTs bereits angekommen: Am 25. Februar startet eine weitere Auktion eines NFTs. Diesmal aber ist der Gastgeber nicht mehr der digitale Marktplatz „Foundation“ (wie das bei Nyan-Cat der Fall war), sondern das angesehene Auktionshaus Christie’s. Seit November 2017 haben NFTs einen Umsatz von 174 Millionen Dollar gemacht.
mpu