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Berliner Rapperin reimt gegen rechte Frauenbewegung

Screenshot: Facebook

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Die Berliner Rapperin Sookee ist wütend. „Hinter 120 Dezibel steht nicht mehr, als der Rechtsruck Europas und auch nicht weniger“, reimt sie in einem Video, das sie gestern gepostet hat. „Auf den ersten Blick geht’s gegen sexualisierte Gewalt, das Narrativ ihres Täterbildes ist ziemlich alt“, rappt sie weiter. Sie protestiert damit gegen jene Gruppen, die derzeit versuchen, die #MeToo-Debatte rechtspopulistisch zu instrumentalisieren.

Anlass für Sookees Wut ist der Hashtag #120dB. Darunter wurde Ende Januar eine Kampagne gestartet, die sich an #MeToo anlehnt, die Diskussion aber mit rechten Positionen verbindet. In einem Video bezeichnen greifen Frauen die europäische Einwanderungspolitik an, schüren Alltagsängste und beschwören eine baldige „Mehrheit von jungen Männern aus archaischen, frauenfeindlichen Gesellschaften“. Obwohl das Wort nicht fällt, liegt nahe, wen sie als potentielle Täter darstellen: Flüchtlinge. Der Hashtag #120dB, weil das die Lautstärke eines Taschenalarms sei, den Frauen inzwischen oft mit sich tragen würden. Die Kampagne steht der Identitären Bewegung nahe, die der Verfassungsschutz als rechtsextremistisch einstuft.

Sookee setzt jetzt eine eigene Kampagne dagegen: #No120dB. Zusammen mit anderen Musikerinnen und Künstlerinnen ruft sie in einer Petition dazu auf, sich gegen die Vereinnahmung von Frauenrechten zu positionieren. Ihr Claim: „Nicht in unserem Namen.“

Der Netzprotest scheint zu wirken: Seit gestern solidarisieren sich viele Twitter-User unter #No120dB – teilweise mit sehr deutlichen Botschaften.

Der Protest findet nicht nur im Netz statt, sondern auch auf der Straße. Während sich Anhängerinnen von #120dB heute Nachmittag in Berlin zu einem „Frauenmarsch“ versammeln, rufen #No120dB-Unterstützer und andere Bündnisse zur Gegendemo auf. Sie dürften wohl der gleichen Meinung sein wie Sookee, die ihren Rap so beendet: „Ihr seid nicht für Frauenrechte, ihr seid rechte Frauen.“

 

jwh 

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