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Model wehrt sich gegen Starfotografen, der Nacktfotos von ihr wollte

Bild: screenshot / Instagram

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Dass Models, die nicht in der Superstar-Liga laufen, verletzlich sind und Gefahr laufen, unseriösen Agenturen und Fotografen auf den Leim zu gehen, ist leider nichts Neues. Trotzdem ist es immer wieder schockierend zu sehen, wie solche Menschen vorgehen, um verletzliche Menschen auszunutzen.

Neuestes Beispiel ist der Fotograf Marcus Hyde, der es in Insiderkreisen zu einer gewissen Berühmtheit gebracht hat, da er Kim Kardashian-West und Ariana Grande fotografiert und eine Weile zum inneren Zirkel um Kanye West gehört hatte.

Sunnaya Nash, Model und Studentin aus Los Angeles, reagierte auf einen Instagram-Post von Hyde, der mit einem Foto von einem Model in einem nassen Body (mit Sternchen über den entsprechenden Körperteilen) junge Frauen und Nachwuchsmodels aufforderte, sich bei ihm zu melden, wenn sie von ihm fotografiert werden wollten.

Die darauffolgende Konversation nahm besonders interessante Züge an, als Hyde der jungen Frau seine Tarife erklärte: Nacktfotos mache er umsonst, für alles andere verlange er 2000 Dollar pro Shooting. Bevor er sie allerdings annehme, brauche er Nacktfotos von ihr, um einschätzen zu können, ob sich ein Shooting mit ihr lohne.

Sunnaya erklärte ihm, dass sie keine Nacktfotos habe und auch keine mit ihm machen würde, dagegen seien Bilder in Unterwäsche und teilweise Entblößung für sie in Ordnung. Nachdem er weiter 2000 Dollar verlangte, erklärte sich Nash sogar bereit, nackt für ihn zu posieren. Als sie sich jedoch erneut weigerte, vorher Nacktfotos zu schicken, verlangte Hyde weiterhin 2000 Dollar. Als sie ihm zeigte, dass sie einen Screenshot von der Konversation öffentlich gemacht hatte, verabschiedete er sich mit den Worten: "suck a fat big dick". 

Sunnaya Nash war schockiert über diese Konversation, aber „nicht überrascht“, wie sie Buzzfeed News mitteilte.

Sie veröffentlichte diese Konversation daraufhin auf ihrem Instagram-Account. Doch dort wurde binnen kürzester Zeit ihr Post gelöscht, mit der Begründung, er verletze die „Anti-Bullying“-Standards der Website. Kurze Zeit später wurde Nash sogar von Instagram angedroht, dass ihr Account komplett gelöscht werden könnte, sollte sie weiterhin solche Inhalte verbreiten.

Also veröffentlichte Nash die Screenshots auf Twitter und erhielt daraufhin eine große Menge Nachrichten von Frauen und Mädchen, die ebenfalls Erfahrungen mit dem Fotografen gemacht hatten, die teilweise sehr viel schlimmer gewesen sein müssen.

Eine Frau erzählte davon, wie Hyde sie während eines Fotoshootings mit Schnaps betrunken gemacht habe, betatscht und sogar einen Finger in ihre Vagina eingeführt habe. Eine andere erzählte, dass Hyde sie nach dem Fotoshooting noch ausgeführt und ebenfalls genötigt habe, große Mengen Alkohol zu sich zu nehmen. Er habe sie daraufhin nach Hause gefahren, wo er Sex von ihr verlangt habe. Nur weil sie sich im Bad eingesperrt habe und über eine Stunde dort geblieben sei, sei Hyde irgendwann abgehauen.

Viele Betroffene erzählten außerdem, dass Hyde ihnen niemals Abzüge oder digitale Bilder von den Shootings gegeben habe.

Inzwischen haben sich auch die beiden größten Stars geäußert, die Hyde fotografiert hat: Kim Kardashian West und Ariana Grande haben jeweils in ihren Insta-Stories Bezug auf die Vorwürfe gegen Hyde genommen:

bildschirmfoto 2019 07 24 um 11 48 35

Bild: Screenshot Instagram
bildschirmfoto 2019 07 24 um 11 47 51

Bild: Screenshot Instagram

Der bekannte Modeläster-Instagram-Account „Diet Prada“, auf dem normalerweise lustvoll auf Designkopien und andere Verfehlungen in der Modebranche hingewiesen wird, hat inzwischen verschiedene Erfahrungsberichte von Models mit unseriösen Fotografen gesammelt und veröffentlicht. Zu verstehen als Warnung an junge Frauen – aber auch als Warnung an Fotografen, die Models missbrauchen. 

Marcus Hyde selbst hat sich zu den Vorwürfen noch nicht geäußert. Seinen Instagram-Account hat er inzwischen privat geschaltet. 

chwae

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