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Neue Missbrauchsvorwürfe gegen Musiker Marilyn Manson
Triggerwarnung: In diesem Text geht es um den Vorwurf des psychischen und physischen Missbrauchs. Der Text enthält auch Schilderungen der Vorwürfe.
„Der Name meines Peinigers ist Brian Warner, der Welt ist er auch als Marilyn Manson bekannt.“ Diesen Vorwurf teilte die Schauspielerin Evan Rachel Wood am Montag in einem Instagram-Post mit der Öffentlichkeit. Die 33-Jährige schrieb darin, Manson habe sie schon als Teenagerin manipuliert und jahrelang missbraucht. Diesen Vorwurf weist Brian Warner zurück. Die beiden hatten sich kennengelernt, als Wood 18 Jahre alt war, Manson ist fast zwanzig Jahre älter, die beiden waren für drei Jahre liiert. Der physische und psychische Missbrauch, den sie in dieser Zeit erfahren habe, sei „grauenhaft“ gewesen, führte Wood aus. Nun schrieb die Schauspielerin, die durch ihre Rolle in der Serie „Westworld“ bekannt wurde, sie wolle Manson vor der Welt als „gefährlichen Mann“ entlarven, aber auch die vielen Industrien anprangern, die ihm dieses Verhalten ermöglicht hätten. „Ich bin fertig damit, ein Leben in Furcht vor Vergeltung, Verleumdung und Erpressung zu leben.“
Bereits 2018 sprach die 33-Jährige vor dem US-Kongress, um sich für besseren Schutz von Missbrauchsopfern einzusetzen. Damals berichtete sie von Vergewaltigungen, Todesdrohungen, Gaslighting und weiteren körperlichen und psychischen Misshandlungen, die ihr durch einen Partner angetan worden seien – aber nannte Mansons Namen nicht.
Im Anschluss an das gestrige Statement von Wood meldeten sich auch andere Frauen mit Missbrauchsvorwürfen gegen Manson. Mindestens vier weitere Frauen veröffentlichten auf Instagram detaillierte Beschreibungen, was Manson ihnen angetan habe. Darunter auch die Models Sarah McNeilly and Ashley Lindsay Morgan, die Künstlerin Gabriella und eine ehemalige Angestellte von Manson, Ashley Walters.
Die Erzählungen der Frauen über Mansons Vorgehen ähneln sich dabei: Zuerst habe er sie durch „Love-Bombing“ gelockt, habe die Frauen also emotional eng an sich gebunden, sie von anderen Personen isoliert und von ihm abhängig gemacht. Wenn sie ihm ausgeliefert gewesen seien, habe er ihnen die schlimmsten psychischen und physischen Dinge angetan, sie etwa vergewaltigt und erpresst. Die Liste der Vorwürfe ist lang.
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Brian Warner alias Marilyn Manson weist sämtliche Vorwürfe zurück. Seine Kunst und sein Leben seien schon lange „Magnete für Kontroversen“, aber die jüngsten Behauptungen über ihn seien „schreckliche Verfälschungen der Realität“, schrieb der 52-Jährige Musiker ebenfalls auf Instagram. In den Medien wurde in den vergangenen Jahren schon oft über Vorwürfe dieser Art berichtet. Manson sagt nun, seine intimen Beziehungen mit gleichgesinnten Partnerinnen seien immer einvernehmlich gewesen. Dies sei die Wahrheit, egal wie andere nun die Vergangenheit verzerren würden, führte Manson weiter aus.
Derweil distanzierte sich sein Plattenlabel „Loma Vista“ von dem Musiker. Auf Twitter teilte das US-Label mit: „Angesichts der heutigen verstörenden Vorwürfen von Evan Rachel Wood und anderen Frauen, die Marilyn Manson als ihren Missbrauchstäter nannten, stellt Loma Vista mit sofortiger Wirkung die Werbung für sein jetziges Album ein“, teilte das US-Label am Montag auf Twitter mit. Man habe entschieden, zukünftig nicht mehr mit Manson zusammenarbeiten zu wollen. Auch das US-TV-Network Starz gab bekannt, dass Mansons Gastauftritt aus einer kommenden Folge der Serie „American Gods“ entfernt werden würde.
Bereits im September des vergangenen Jahres hatte sich Mansons ehemaliger Assistent Dan Cleary via Twitter zu dem Thema geäußert. Cleary hatte geschrieben, dass Frauen von Manson psychisch misshandelt worden sein sollen. 2007 bis 2008 habe er in dem Bühnen-Team von Manson gearbeitet, und mitbekommen, wie dieser Evan Rachel Wood „gebrochen“ habe. „Ich habe das erst später im Leben verstanden.“ Besonders den Missbrauch gegen Ashley Lindsay Morgan habe er jedoch mitbekommen, weil das in der Zeit gewesen sei, in der Cleary Mansons Assistent gewesen sei. Er habe in den zwei Jahren oft weinen gesehen, und mitbekommen, wie Manson Morgan herabwürdigte. Alle im inneren Kreis des Musikers hätten gewusst, wie dieser mit seinen Freundinnen umgehe, aber niemand habe sich getraut, sich einzumischen.
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Wie die vergangenen Jahre und die Aufklärung anderer #MeToo-Fälle gezeigt haben, dürfte dies erst der Anfang einer Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sein, die vermutlich über mehrere Monate vor Gericht ausgetragen werden wird. Die kalifornische Senatorin Susan Rubio hat bereits das FBI dazu aufgerufen, in den Fällen zu ermitteln.
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mpu (mit Material der dpa)