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Ex-Facebook-Manager verflucht soziale Medien

Foto: youtube, Bearbeitung: jetzt.de

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Auf Twitter, Instagram oder Facebook fühlen wir uns zu Hause. Trotz der negativen Aspekte der Plattformen glauben die meisten von uns, dass sie das menschliche Zusammenleben ein Stück besser machen.

Dieser These kann ausgerechnet der Facebook-Ex-Vizepräsident für Nutzerwachstum, Chamath Palihapitiya, nichts abgewinnen. Im Gegenteil! Er warnte bei einer Podiumsdiskussion an der Stanford Graduate School of Business, dass soziale Netzwerke „die Kernfundamente des menschlichen Verhaltens“ untergraben würden. Die Nutzung von diesem „Scheiß“ verbiete er seinen Kindern. Jetzt wurde ein Video der Veranstaltung, die am 13. November stattfand, veröffentlicht.

Darin können nun alle mitverfolgen, wie Palihapitiya davor warnt, dass Facebook uns programmiere, indem es die Menschen mit „schnellem Dopamin“ in Form von Likes und Herzchen belohnt. Damit zerstöre es den gesellschaftlichen Diskurs und menschliche Kooperation.

Noch schlimmer: Die schnelle Belohnung führe dazu, dass wir unser Selbstbild nur noch auf schnelllebiger Popularität aufbauen und das perfekt inszenierte Bild dann mit der Realität verwechseln. Dabei sei alles nur Fake, denn die Freude am digitalen Zucker währe nur kurz. Wir fühlten uns „noch leerer als zuvor“ und landeten in einem Teufelskreis, in dem wir uns ständig fragten, wie wir uns als Nächstes darstellen müssen, um belohnt zu werden.

Chamath Palihapitiya empfiehlt jedem, den „harten Bruch“ mit Facebook zu machen. Er selbst empfinde große Schuld, an den Instrumenten von Facebook mitgearbeitet zu haben. Dabei ist er nach Firmenmitgründer Sean Baker und dem Erfinder des Like-Buttons Justin Rosenstein der Dritte aus der Ex-Führungsriege von Facebook, der sich kritisch über die Auswirkungen von sozialen Medien äußert.

 

Mittlerweile hat Facebook in einem Statement auf die Vorwürfe reagiert. Inhaltlich weist das Unternehmen die Kritik nicht zurück. Man stellte lediglich klar, dass Palihapitiya seit sechs Jahren nicht mehr bei Facebook arbeitet und man die gestiegene unternehmerische Verantwortung heute sehr ernst nehme. Alex Hern, ein Journalist des Guardian, reagierte bei Twitter mit Spott auf das Statement: Ein „nein, wir haben nur früher die Gesellschaft auseinandergerissen“ sei keine besonders gute Antwort auf die Anschuldigungen.

 

 

mgl

 

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