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Julian Assange findet seine Unterkunft herabgewürdigt

Foto: Frank Augstein / dpa

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Julian Assange ist angesäuert. Der Grund: Im Netz ist vielerorts zu lesen, er lebe in einem Schrank oder in einem Keller. 420.000 Treffer spuckt Google aus, wenn man die Suchmaschine mit den Worten „Assange“ und „cupboard“ füttert, 216.000 für „Assange“ und „basement“.

2012 gewährte Ecuador dem WikiLeaks-Gründer politisches Asyl, seitdem lebt er in der ecuadorianischen Botschaft in London. Und, da hat er ohne Zweifel Recht: Eine Botschaft ist etwas anderes als ein Schrank oder ein Keller, wenngleich sie über beides verfügen mag. Außerdem: Es klingt natürlich anders, wenn man schreibt, dass jemand in einer Botschaft wohnt, statt in einem knarzigen Schrank oder einem modrigen Keller.

Für Assange ist das alles kein Zufall – sondern die Absicht von Journalisten, die er als „schwachsinnig“ bezeichnet. Auf Twitter hat er auch eine Erklärung dafür: „Die Vorstellung, dass ich einen Schrank gequetscht bin, lindert den Schmerz.“ Lässt sich für Assange freilich noch untermauern, vorzugsweise mit Küchenpsychologischem. So stellt er in den Raum, dass es Komfort schaffe, wenn man körperlich einengende  Metaphern gebraucht, um über bedrohliche Wesen zu sprechen. Weitere Bespiele gefällig? Wladimir Putin als klein zu bezeichnen, sei eines. Oder die endlosen Diskussionen um Donald Trumps vermeintlich kleine Hände.

Schon gewagt, sich mit Putin und Trump zu vergleichen, besonders in diesen Zeiten. Ließe sich bestimmt auch küchenpsychologisch deuten. Möglicherweise gibt es aber eine viel simplere Erklärung dafür: Vielleicht ist Julian Assange einfach langweilig.

 jwh

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