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Willst du einen Italiener erzürnen, musst du nur seine Rezepte „verbessern“

Foto: Janko Ferlič / Unsplash

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Der Twitter-Account „Italians mad at food“ gehört zum Lustigsten, was das Internet so zu bieten hat. Im Grunde genommen ist die Idee des Accounts, den es seit zwei Jahren gibt, sehr simpel: Er versammelt Kommentare von Italienern unter Rezepten von Amerikanern. Nicht irgendwelchen Rezepten, sondern amerikanischen „Verbesserungen“ italienischer Klassiker. Was in diesen Videos als „italienische Küche“ verkauft wird – gerne auch als total genial-schlauer „cooking hack“ verpackt –  kann allerdings auch den mitteltemperierten Mitteleuropäer in Rage bringen: Spiralisiertes Gemüse als „Pasta“ verkaufen, Nudeln in Rotwein kochen, Ketchup auf Pizza – die Liste der Verbrechen gegen die Kulinarik ist lang. 

Angesichts solcher Rezept-Ideen, die auf italienischen Nationalgerichten beruhen, steigt der Blutdruck des Italieners naturgemäß in den roten Bereich. Oder, um es mit den Worten von Filippo Vesigna zu sagen:

Besonders bei Rezepten des Buzzfeed-Food-Blogs „Tasty“ und in den Kommentarspalten unter deren Facebook-Videos werden Scharen von Italienern regelmäßig  fast wahnsinnig vor Empörung über den respektlosen Umgang mit ihrem kulinarischen Erbe. Es mischen sich Trauer über den Umgang mit Nahrungsmitteln, Empörung über eine solche Entgleisungen im Namen italienischer Traditionen und ein bisweilen ins Unsympathische neigende Überheblichkeitsgefühl gegenüber den amerikanischen Verfassern dieser Rezepte. 

Für den Leser ist es jedoch unfassbar unterhaltsam, wenn leidgeprüfte Italiener es auf sich nehmen, den vermeintlich unterbelichteten Amerikanern ordentlich heimzuleuchten. 

chwa   

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