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Erika Steinbach empört sich über den Begriff „Traditionshase“

Foto: Rolf Vennenbernd /dpa

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Wenn ein Hase nicht aus Fleisch und Blut ist, sondern aus Schokolade, hat er viele Namen. „Goldhase“ heißt er bei der einen Marke, „Schmunzelhase“ bei der nächsten. Uns ist das eigentlich wurscht – Hauptsache Schokolade.

Nicht so wurscht ist diese vielfältige Namensgebung allerdings Erika Steinbach. Denn die Vorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung wittert ja immer und überall das Ende der abendländischen Kultur und eine bevorstehende „Islamisierung“ (wir erinnern uns: Sie hat auch dem Postillon geglaubt, dass ein Muslim jetzt keinen Jägermeister mehr trinkt, weil da ein Kreuz drauf ist). So auch diese Woche, als ein Karstadt-Kassenzettel online herumgereicht wurde, auf dem ein Schokohase von Lindt (aka „Goldhase“) als „Traditionshase“ aufgeführt wurde – statt als „Osterhase“. Da witterte Frau Steinbach… naja, wie immer eben:

Natürlich haben sich dann so einige Rechte davon mitreißen lassen. Eine Twitter-Nutzerin schrieb etwa: „#Traditionshase – aufgrund von unintegrierbaren Migranten wirft man seine eigenen Traditionen über Bord und nennt diese Kapitulation ‚Tradition‘“. Und ein nationalistischer Account twitterte: „Wie viel von unseren Bräuchen wollen sie uns eigentlich noch nehmen. Es heißt Osterhase und nicht #Traditionshase Weg mit diesen Wort !!!“

Karstadt selbst hat sich zu der Sache nicht geäußert. Dafür tauchte aber ein Rewe-Kassenzettel auf, auf dem das Schokotier ebenfalls „Traditionshase“ genannt wurde und über den sich ebenfalls empört wurde – bis Rewe sich meldete und erklärte, dass dieser Begriff schon seit 1992 (also seit geschlagenen 26 Jahren) so auf dem Kassenbon stehe. Und es den Lindt-Hasen außerdem schon so lange gibt, dass er den Traditions-Titel durchaus verdient hat:

Von Erika Steinbach: kein weiterer Kommentar.

Dafür aber von einer Menge Twitter-Nutzer. #Traditionshase ist (Stand Karfreitagmittag) immer noch in den Twitter-Trends vertreten. Manche User sind traurig oder schockiert, dass von rechts mittlerweile überall eine „Islamisierung“ gewittert wird: 

Manche melden sich mit der alljährlichen Info, dass der Osterhase sowieso nichts mit dem Christentum zu tun habe: 

Aber viele lassen sich natürlich trotzdem den Humor nicht nehmen: 

In diesem Sinne: Frohe, total traditionelle (oder auch nicht, wer nicht mag) Ostern!

nasch

Und hier als Ausgleich ein paar schöne Netz-Momente:

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