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Stell dir vor, deine Eltern tanzen und die Welt schaut zu

Bild: screenshot

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Eltern. Ohne sie geht’s nicht (Stichwort: Existenz). Mit ihnen ab einem bestimmten Alter allerdings auch nicht mehr (Stichwort: Peinlichkeit). Dennoch ist man auch im Teenageralter bisweilen genötigt, sich mit ihnen in der Öffentlichkeit zu zeigen, schließlich haben sie das Geld, die Autorität und sind immer noch die Bosse.

Was man ja noch einigermaßen ertragen könnte – wenn sie nur wüssten, wie man sich in der Öffentlichkeit bemimmt, um dem eigenen Kind nicht zur Last zu fallen. Richtig schlimm wird es immer dann, wenn die Eltern vergessen, sich ihrem biblischen Alter entsprechend zu verhalten: Sie tragen unmögliche Klamotten, wollen mit den Freunden der Kinder quatschen, reden in der Öffentlichkeit über unmögliche Themen (Sex! Drogen! Rock’n’Roll!) oder – absoluter Albtraum: Sie fangen an zu tanzen. Vor allen Leuten. Zu „Low“ von Flo Rida. Und versuchen, dich zu animieren, mitzumachen.

So geschehen vorgestern im Baseball-Stadion von San Diego, wo ein junger Herr Opfer der übelsten Eltern-Tanzaufführung seit Beginn der Aufzeichnungen von Väter-und Mütter-Tänzen wurde.

Der Vater kann einen schlichten Vier-Viertel-Takt nicht halten. Die Mutter (oder ist es die Schwester, die Tante, die Freundin des Papas?) hat zwar ein etwas besseres Rhythmusgefühl, dafür mangelt es ihr eindeutig an Fingerspitzengefühl für die Gefühlswelt des Teenagers. Und dann wird diese ganze Schmach auch noch von einer Kamera gefilmt und auf den Mega-Bildschirm im Baseball-Stadion übertragen. Wo es von einem Menschen mit dem Handy abgefilmt wird. Der das dann auf Twitter postet. Wo sich die Welt daran ergötzen kann.

Und als sei das noch nicht genug, fangen die zwei Erwachsenen in der darauffolgenden Pause den gleichen Mist wieder von vorne an. Diesmal kann der junge Mann es noch weniger aushalten und verschließt seine Augen vor dem Drama, das sich direkt vor seinen Augen abspielt.

Im Namen aller gegenwärtigen und ehemaligen Teenager möchte man dem unbekannten Jungen sein  zutiefst empfundene Mitleid aussprechen und ihm versichern: Sei tapfer, denn es wird irgendwann besser. Ganz sicher! Allerspätestens dann, wenn du selbst Kinder hast und feststellst, dass es kaum etwas Lustigeres gibt, als die sie mit seinem Verhalten in Verlegenheit zu bringen.  

chwa

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