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„Mir reichts. Ladies: lasst das Bluten beginnen!“

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

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Update vom Montag, 20. Januar 2020: Johnson & Johnson Deutschland hat mittlerweile dementiert, die Preise erhöhen zu wollen.

2019 gab es eine erfolgreiche Petition gegen die „Tamponsteuer“, bei der mehr als 165 000 Unterschriften gesammelt wurden. Kurz vorab: Eine wirkliche „Tamponsteuer“ gibt es eigentlich nicht, damit ist der Steuersatz von Hygieneartikeln wie Tampons, Binden oder Menstruationstassen gemeint. Dieser lag nämlich bei 19 Prozent und Menstruationsprodukte wurden sozusagen als „Luxus“ eingestuft. Durch die Petition sollte erreicht werden, dass Hygieneprodukte zur Kategorie „Produkte des täglichen Gebrauchs“ zählen, sodass der Steuersatz auf sieben Prozent gesenkt wird. Die Petition hatte Erfolg: Der Bundestag hat der Änderung des Steuersatzes zugestimmt. 

Wegen der Preiserhöhung werden nicht alle Menstruationsprodukte günstiger

Diese neue Regelung würde eigentlich bedeuten, dass alle Menstruationsprodukte ab Anfang 2020 günstiger sind als zuvor. Das haben zumindest viele erwartet. Aber nun zeigt sich, dass diese Rechnung nicht aufgeht: Denn mehrere Hersteller wollen nun, so berichtet es zumindest die „Lebensmittelzeitung“, die Preise ihrer Produkte deutlich erhöhen. Die Supermarktkette Kaufland beispielsweise sagte dem „Tagesspiegel“, sie habe eine Preiserhöhung für solche Hygieneprodukte erhalten. Jedoch könne man diese Forderungen der Lieferanten nicht nachvollziehen. Eigentlich waren sich Politik, Hersteller und Handel darin einig, die Preissenkung direkt an die Kund*innen weiterzugeben. Das könnte nun aber wegen der möglichen Preiserhöhung der Hersteller keine Auswirkungen haben und sorgt deshalb unter #Tamponsteuer auf Twitter für heftige Diskussionen. Einige Frauen fühlen sich angegriffen und machen den männerdominierten Vorstand der Marktführer für die Preiserhöhung verantwortlich: 

Auch die Rapperin Lady Bitch Ray äußert sich dazu und teilt ihre Enttäuschung und Wut:

Wie emotional dieses Thema ist, zeigt der provokante Tweet einer Nutzerin, die vorschlägt, komplett auf Menstruationsprodukte zu verzichten. Daraufhin erhält sie viele beleidigende Kommentare.

Viele gehen davon aus, dass die Konzerne die wegfallende Steuer als Chance sehen, noch mehr Geld zu verdienen:

Sowohl der Marktführer „Johnson & Johnson“, dem „ob“ gehört, als auch der Konkurrent „Procter & Gamble“, der unter „Always“ Menstruationsartikel produziert, sagen auf Nachfrage des „Tagesspiegel“, man habe zum Jahreswechsel die Herstellerabgabepreise nicht erhöht. Laut „Lebensmittelzeitung" hingegen fordert der Marktführer „Johnson & Johnson“ für seine Menstruationsprodukte höhere Abgabepreise. Einzelne Händler, wie zum Beispiel dm, kündigten an, sich dagegen vehement zu wehren und die gerade erst gesenkten Preise für Menstruationsprodukte in den nächsten vier Monaten nicht zu erhöhen

joge

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