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Das Ende der perfekten Instagram-Accounts naht

Bild: screenshot

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Solltest du morgen früh wieder dein Avocado-Toast mit Latte-Kunst und Sonnenbrille auf dem Küchentisch arrangieren, um dieses bedeutende Stilleben für Instagram zu fotografieren, haben wir einen heißen Tipp für dich:

Lass es bleiben. Bringt eh nichts.

Das sagen wir nicht aus Gehässigkeit, sondern mit der Autorität zweier Expertinnen aus dem Hause Instagram selbst. Eva Chen und Virginia Nam sind bei dem Unternehmen für die Zusammenarbeit mit Mode-Unternehmen zuständig. Bei einer Konferenz für Modeblogger in Vorbereitung auf die Fashion Week New York haben die beiden über die jüngsten Entwicklungen auf Instagram berichtet und dabei festgestellt:

Der Markt für Avocado-Instas, perfekte Selfies und geometrisch angeordnete Alltagsgegenstände vor blassfarbigem Hintergrund ist dermaßen gesättigt, dass da kein Sukkulenten-Blatt mehr rein passt.

Als Instagram vor nicht mal sieben Jahren auf den Markt kam, war die App vor allem für Schnappschüsse und authentischen Content bekannt. Doch dann kam die Zeit der sogenannten „professionellen Content-Creators“ und Instagram wurde immer blasser und gleichförmiger. Vor allem die Feeds berühmter deutscher Influencer machen deutlich, wie konformistisch sich die Menschen auf Instagram verhalten.

Ein Video der Modeblogger von Dandy Diary, die überraschende Gemeinsamkeiten von Influencer-Accounts auf Instagram erkannt haben, zeigt diesen Trend sehr deutlich:  

Eva Chen und Virginia Nam glauben, dass sich mit solchen stark kuratierten Insta-Feeds kaum noch Follower generieren lassen. Dafür sind sie nicht authentisch genug und gehen in der Masse unter. Nam sagte, dass Perfektion einfach nicht mehr funktioniert. Stattdessen, so raten Chem und Nam, sollen Instagram-User Bilder hochladen, die authentisch wirken – und es womöglich sogar sind.

 

Als Beweis für ihre Theorie führten die beiden Frauen den Erfolg von Instagram-Stories an, die seit einem Jahr in der App verfügbar sind und seitdem immer mehr an Bedeutung gewinnen. Instagram Stories sind laut Virginia Nam der Ort, an dem man sich nicht um Perfektion schert, weil sie unmöglich ist. Wer mit der Handykamera filmt, wackelt und macht unscharfe Videos. Und gerade dadurch erhalten die Stories ihren Reiz: Denn sie sind der Ort, an dem die Influencer auch mal minimal weniger perfekt erscheinen, als auf ihrem perfekt kuratierten Grid. Zahlen, die die Theorie untermauern, liefern die Instagram-Expertinnen nicht. Und natürlich kann man sie verdächtigen, mit ihrer Argumentation vor allem das Storys-Feature ihres Arbeitgebers promoten zu wollen. 

 

Uns aber eigentlich auch egal – solange es dazu führt, dass wir weniger Avocado-Latte-Art sehen müssen.

 

chwa

 

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