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Die Parodie-Seite „Amazon Dating“ „verkauft“ Dates

Illustration: jetzt

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Ein Schnäppchen: Zach, 18, kurze braune Haare, auf Lager, 4,99 Dollar. 5 von 5 Sternen bei 420 Bewertungen. Will man ihn kaufen, funktioniert das aber nicht so richtig. Seltsam. Bei „Amazon Dating“ kann man sich ganz easy zwischen über 40 verschiedenen Dating-Profilen entscheiden. Kein lästiges nach links und rechts wischen, kein „Wofür bist du eigentlich hier?“, kein Ghosting. Bei Amazon Dating kriegt man, was man bestellt, schließlich kosten die potenziellen Partner*innen Geld. Mit Preisen zwischen 4,99 Dollar und 299,99 Dollar pro Date ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Darum geht es nämlich: nicht Geschenke für den Valentinstag, sondern Dates. Auf den ersten Blick sieht die Website aus wie ein Ableger von Amazon. Wenn man sich aber weiter durchklickt, wird schnell klar, dass es – zum Glück – eine Parodie sein soll.

Im FAQ steht nur: Die Seite sei nicht echt, sie funktioniere nicht und die Menschen, die ein Profil haben, seien alle Single. Man könne sich auch selbst bewerben, um ein Fake-Dating-Profil zu bekommen. Ein Klick auf „Help“ führt zu einem Wikihow-Artikel über „How to unhook a bra“. Der Button „Prime Video“, wie man ihn von Amazon kennt, führt – nein, nicht zu einem Porno –, sondern zum Videochat-Dienst Chatroulette, der oft für Cybersex genutzt wird. Klickt man auf „Your Last Relationship“ führt die Seite zum Youtube-Video von Britney Spears’ Lied „Toxic“.

Eine Youtuberin hat den Witz noch weiter gespielt, sie drehte ein Unboxing-Video von ihrem „Date“:

Hinter der Parodie-Website steckt unter anderem das Animationsstudio „Thinko“. Über Thinko sagt eine Macherin gegenüber Dailydot: „Eines unserer Lieblingsdinge ist es, Computer dazu zu bringen, dumme Sachen zu machen. Es gibt kein Endziel. Jede*r kann damit machen, was er*sie will.“ Auch in der Vergangenheit hat Thinko schon einige satirische Homepages erstellt. So zum Beispiel die Seite „Who paid 99 Cents“, auf der Nutzer*innen 99 Cent bezahlen müssen, um zu sehen, wer vor ihnen 99 Cent dafür bezahlt hat, um herauszufinden wer vor ihnen 99 Cent bezahlt hat. Eine andere Thinko-Seite ist „ScamDaddy.net“ auf der man gestohlene Kreditkarten „testen“ können soll. Die Kartennummer einer gestohlenen Kreditkarte im Internet einzugeben, klingt für Dieb*innen aber eher unklug.

ckun

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