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Wochenvorschau: So wird die KW 26
Wichtigster Tag der Woche: Der Freitag. Da schmeiß' ich mich in mein Dirndl und besuche zum ersten Mal das Waldfest am Tegernsee. In meiner Vorstellung wird das urgemütlich: Tannengeruch und Sonnenstrahlen treffen die Lichtung, Kinder spielen in ihren Trachten zwischen Bierbänken Fangen, man schunkelt zur leisen Blasmusik.
Auch wichtig: Die ersten abendlichen Hofflohmärkte in Nymphenburg, leider auch am Freitag. Ich finde: Nach alten Schätzen stöbern ist noch mal schöner, wenn man vorher ausgeschlafen hat. Deswegen bin ich etwas traurig, nicht hingehen zu können.
Politisch interessiert mich: Ob in der Ukraine wirklich bald Frieden einkehren könnte. Wird der 14-Punkte-Plan, den der Präsident Poroschenko am Sonntag in Luxemburg vorstellen will, die Lage im Osten des Landes verändern? Wird er den wirtschaftlichen Teil des Assoziierungsabkommens mit der EU unterzeichnen? Und wie wird Putin darauf reagieren?
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
So oder so ähnlich wird's beim Waldfest am Tegernsee aussehen.
Kinogang? Am Samstag beginnt das Münchner Filmfest – deshalb werden es bei mir bestimmt mehrere Kinobesuche. Ich mag skurrile Filme mit verschrobenen Heldinnen in den Hauptrollen. „Rhymes For Young Ghoules“ muss ich mir deshalb auf jeden Fall ansehen. Entweder am Samstag oder am Sonntag.
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Wochenlektüre: Ich kann "Der Trafikant" von Robert Seethaler gar nicht mehr weglegen. Das Wort "Trafik" bedeutet laut Duden "Laden für Tabakwaren, Zeitungen und ähnliches" und wird heute leider fast nur noch in Österreich verwendet. Dabei klingt es viel schöner als "Kiosk", finde ich. In Seethalers Roman verlässt der 17-jährige Franz sein Heimatdorf, um in Wien in einer Trafik zu arbeiten. Er freundet sich mit Sigmund Freud an und versucht etwas unbedarft, bei der Varietétänzerin Anzeka zu landen. Tragisch wird die Geschichte, wenn die Nazis die Macht ergreifen. So weit bin ich aber noch nicht.
Soundtrack: "We are the City" wird bei mir jeden Tag laufen. Ich habe die relativ unbekannte Band aus Kanada auf einem kleinen Konzert in einem Münchner Atelier für mich entdeckt. Wir saßen mit einem Bier in der Hand auf dem gemütlichen Teppich als meine Freundin zu mir sagte: "Der Sänger sieht aus wie Ryan Gosling, nur schöner."
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Geht gut diese Woche: Sich am Wochenende von der Sonne zu nichts zwingen lassen und schon mittags ins Kino gehen. Schließlich ist das Filmfest nur einmal im Jahr.
Geht gar nicht: Alles aufheben. Ich ziehe in eine tolle neue WG und stehe vor einem riesigen Berg Krimskrams. Alle Shirts mit Löchern, Muscheln und alte Pralinenschachteln von meinem ersten Freund müssen endlich auf den Müll.