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Wintermantel raus und rein ins Stadtmuseum!
Wichtigster Tag der Woche: Mittwoch beginnt die Frankfurter Buchmesse und für alle Münchner Elektromusik- und Videokunstfans ist bestimmt das am Freitag startende digitalanalog-Festival interessant. Politisch interessiert mich: Wie es mit der öffentliche Aushandlung des NSA-Skandals und der Flüchtlingspolitik der EU weitergeht. Beide Themen überfordern und deprimieren mich, denn ich finde keine kultur- oder menscheitsoptimistische Haltung dazu, die irgendeine Art von realistischem Lösungsvorschlag hervorbringen könnte. Schnell erledigen: Klamotten flicken. Habe mittlerweile einen ganzen Stapel von stellenweise invaliden Lieblingskleidungsstücken, die auf jeden Fall noch zu retten sind, wenn ich mich rechtzeitig drum kümmere. Mir kommt das aber so aus der Zeit gefallen vor: Klamotten reparieren. Machen das andere auch? Macht das überhaupt noch jemand? Soll halt jemand anders für mich machen! Schreckliche Haltung. Außerdem: Die Paper Weight Ausstellung im Haus der Kunst und Harry Calligan im Stadtmuseum anschauen, bevor beide Ausstellungen Ende Oktober schon wieder vorbei sind. Erstere soll allerdings genau so sein, wie stylische Magazine halt leider meistens so sind - schick, aber inhaltsleer.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
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Wochenlektüre: Neben meinem Bett liegen: Rausgerupfte ZEIT und FAS-Artikel, ein Topolino-Heft, also die italienische Mickey Maus, ein halb angelesenes Christa Wolf Buch (August), das mich aber leider ziemlich langweilt - obwohl es so hübsch aussieht, dass man es die ganze Zeit anfassen will. Und ] Geht diese Woche gut: Sich am aus dem Keller geholten Wintermantel erfreuen, der einem in den ersten Herbstwochen wieder so neu und aufregend vorkommt, obwohl man ihn ja noch im Januar nie wieder sehen wollte. Geht diese Woche gar nicht: Mit dem weniger werdenden Licht zurechtkommen, ohne zu einem wechselwarmen Lebensverweigerer zu mutieren. Soundtrack der Woche? Ich bin kein guter Soundtrackempfehler, weil ich immer soviel altes Zeug höre. Aber was auch mit Hören zu tun hat: Ich habe, glaube ich, allmählich meine Bibi-Blocksberg-Phase überwunden. Beruhigender finde ich es nämlich mittlerweile abends zum Einschlafen ganz leise Radiogespräche anzuhören und mir vorzustellen, ich würde auf einer schunkelnden, nächtlichen Autofahrt sanft wegdämmern. Vielleicht inspiriert das ja jemanden. Wenn ich irgendwo anders sein könnte... wäre ich in San Diego, weil da ein Bild von meinem Freund ausgestellt wird. Oder auf der Biennale in Venedig, bevor sie Ende November schon wieder vorbei ist. Oder beim Vitra-Factory-Sale[/link] in Weil am Rhein, was sich allein wegen des tollen Fabrikgeländes schon lohnen würde. Oder auf irgendeinem Berggipfel zur Herbstwanderung, bevor es für sowas schon wieder zu kalt ist. Text: mercedes-lauenstein - Bild: dpa / StudioCanal