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Von Augen und Mündern
Bin Jip - Cruising in Südkorea (Foto: Sony Pictures) Auch diese Woche noch schwachsinnig: Hausmittelchen gegen Lustverlust Wer sich nach Energieschüben in der Libido sehnt, sollte die Bratwurst ruhig etwas tiefer in den Senf tunken, der macht angeblich nicht nur das Essen scharf. Bei Überdosis: Ingwer macht egoistische Draufgänger zu total zärtlichen Kuschelbären. Und wenn eure Freundin immer noch nicht mag und Kopfschmerzen vortäuscht: Gebt ihr mal Kaffee mit Zitronensaft. Dann muss sie sich zumindest eine neue Ausrede suchen. Montag: Raus und rein Heather Nova bringt ihr neues Album „Redbird“ auf den Markt und nutzt die Gelegenheit, musikalisch ihre neuerworbene Mutterschaft raushängen zu lassen. In Songs wie „Motherland“ und „This Body“ singt sie davon, wie sehr so ein erstes Kind eine junge Mutter beeinflussen kann. Für Kinderlose gibt es eine Coverversion von Chris Isaacs „Wicked Game“ mit eigenwilligen Rockabilly-Gitarrenriffs. Dienstag: Auf Leben und Tod Heute vor 60 Jahren starben beim amerikanischen Atombombenabwurf auf die japanische Stadt Nagasaki rund 87 000 Menschen. Zum Nachdenklichstimmen: eine beklemmend-schöne Mischung aus Bildern und Texten zum Gedenken an dieses Ereignis findet ihr hier . 18 Jahre später, 1963, erblickt das heutige Soul-Gestell Whitney Houston die Welt, 1968 folgt Gillian Anderson und beginnt ihr spannendes Leben. Wie sie mit verstümmelten Toten hantiert, könnt ihr heute auf Kabel 1 bestaunen: Akte-X läuft jeweils um 2.15 Uhr und um 4.05 Uhr. Mittwoch: Aspirin-Day im Sonnenlicht Erinnert ihr euch an die Leute, die heute vor sechs Jahren mit bescheuerten Pappbrillen in den Himmel starrten, und darauf warteten, dass für schlappe zwei Minuten etwas Großartiges passiert? Die waren zur rechten Zeit am rechten Ort, denn eine totale Sonnenfinsternis wie diese, bei der die Sonne komplett vom Mond oder einem anderen Planeten verdeckt wird, gibt es in Deutschland wohl erst wieder am 3. September 2081. Bis dahin knallt die Sonne hoffentlich ungehindert auf uns nieder. Und wenn euer Kopf mal zuviel davon abbekommen hat: Schmeißt einfach ein Aspirin ein, das heute im Jahr 1897 zum ersten Mal über die Ladentheke ging. So macht es jeder zweite Deutsche bei kleineren Wehwehchen. Donnerstag: Sag’ nichts, Darling Heute fällt in den hiesigen Kinos der Startschuss für das poetische Liebesdrama „Bin Jip“ des südkoreanischen Regisseurs Ki-duk Kim („Frühling, Sommer, Herbst, Winter... und Frühling“). Hier schweigt sich ein Paar auf ganz wunderbare Weise an. Ein etwas anderer Film, in dem es aber auch nicht auf die Sprache ankommt, ist „Inside Deep Throat“, der ebenfalls heute anläuft. In dieser Dokumentation geht es nicht wie bei „Bin Jip“ um Liebe, sondern um Penisse in Frauenhälsen. Erzählt wird die Geschichte des berühmten Pornos „Deep Throat“, der in den 70ern einen Riesenskandal auslöste und laut der Regisseure unsere heutige Sicht auf’s Blasen grundlegend beeinflusst hat. Freitag: Licht im Dunkel Der perfekte Tag für Rendezvous! Heute solltet ihr euch, sobald es dunkelt, die Liebste schnappen und sie nach draußen zerren. Am Nachthimmel gibt es nämlich ein Perseiden-Maximum zu sehen, das ist ein jährlich wiederkehrender Meteorstrom, bestehend aus Staub, der in die Erdatmosphäre dringt. Und was dabei rauskommt, sind: Sternschnuppen! Also nichts wie raus ins Grüne, Händchenhalten, und sich was wünschen. Als Testlauf zum Weltjugendtag in Köln könnt ihr heute außerdem schon mal den internationalen Tag der Jugend feiern, ganz ohne Kirche. Samstag: Wimpergeklimper Wenn’s gestern mit den Sternschnuppen nicht funktioniert hat, könnt ihr heute versuchen, mit Hilfe des Bambi-Blicks eure Wünsche erfüllt zu bekommen. Das herzallerliebste Kitzlein feiert heute seinen 63. Geburtstag, und inspiriert immer noch Millionen durchtriebener Papa-Töchter zu intriganten Taktiken. Für Korinthenkacker: Die Story hat Walt Disney bloß abgeguckt, und zwar von dem Wiener Schriftsteller Felix Salten. Dem schwatzte er die Rechte am Roman für schlappe 5 000 US-Dollar ab. Sonntag: Kraftakte Der erste deutsche Bundestag formiert sich im Jahr 1949. 1040 erdolcht Macbeth hinterrücks King Duncan, woraus Shakespeare später sein berühmtes Drama strickt. Und vor einem Jahr stemmt Nurcan Taylan aus der Türkei bei den Olympischen Spielen in Athen 210 Kilo, und zwar in der Gewichtsklasse „unter 48 Kilo“ der Damen. Das ist bis dato der Weltrekord. Ihr könnt auch etwas Tolles? Dann bewerbt euch schnell beim Guinness-Buch der Rekorde . Wer seinen Antrag jetzt losschickt, kann vielleicht direkt nach den Semesterferien Rekorde brechen, die Bearbeitungsdauer beträgt nämlich sechs bis acht Wochen. Außerdem feiert Wim Wenders seinen 60. Geburtstag. Wie wenige andere Regisseure beschäftigt sich Wim Wenders inn seinen Filmen mit Musik - von alten Männer in Kuba über U2 und Lour Reed bis hin zu, äh, leider: BAP.