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Endlich im Kino: „Enron – The smartest guys in the room”

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„Enron – The smartest guys in the room” dreht sich um den folgenschwersten Firmenbankrott in der Geschichte der US-Wirtschaft. Es geht um die Pleite von Enron, einem texanischen Energiehändler. Als Enron 2001 Insolvenz anmeldete, war es eines der sieben größten Unternehmen in den USA. Ein Schock, denn niemand hatte vorausgesehen, dass die Firma wie ein Kartenhaus zusammen fallen würde. Gebaut auf Schulden, falschen Versprechen und frisierten Bilanzen. „Enron – The Smartest Guys in the Room“ ist weniger Dokumentation als ein packender Wirtschaftskrimi. Der Oscar-nominierte Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Bethany McLean und Peter Elkind. Neben den beiden Journalisten kommen im Film Börsianer, Politiker, Rechts- und Staatsanwälte zu Wort. An der Chronologie der Ereignisse entlang zerpflückt der Film den Fall Enron. Zum Beispiel die beschaulichen Firmenanfänge in der texanischen Einöde, wo Enron 1985 ins Energiebiz einstieg. Die engen Verbindungen zum Bush-Clan, der dem Unternehmen stets gewogen war. Und die Energiekrise in Kalifornien 2000, als Enron dem Film nach mit Absicht Kraftwerke lahmgelegt haben soll, um danach die Strompreise explodieren zu lassen. Enron ist somit ein Paradebeispiel für eine gescheiterte Deregulierung von Energiemärkten und für eine naive Wirtschaftspolitik, die sich an den Markt und seine Handlanger verkauft hat – ein warnendes Beispiel auch für Liberalisierungs-Fanatiker in den Gremien der EU und sonst wo.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wurde wegen unzähliger Finanzdelikte angeklagt: Kenneth Lay, der Gründer von Enron – er verstarb im vergangenen Juni, noch während des Prozesses Regisseur Alex Gibney: „Überrascht war ich, dass beinahe jeder – Journalisten, Börsenanalysten, Wirtschaftsprofessoren, sogar Alan Greenspan, der Präsident der US-Zentralbank – der Enron-Story Glauben schenkte. Vielleicht lag einer der Gründe, warum alle davon so überzeugt waren, darin, dass die Enron-Bosse ihre Mission in eine Ideologie verpackten, an die jeder in der amerikanischen Gesellschaft bedingungslos glauben wollte: Wenn es keine Regeln und keine Regulierung gibt, wird alles gut.“ Dieser Irrglaube war bis zum Finanzcrash von Enron der Motor der New Economy. Doch der verhängnisvolle Crash hat die Politik wachgerüttelt. Im Juli 2002 verabschiedete der Kongress ein hoch ambitioniertes Gesetz: den so genannten „Sarbanes-Oxley Act“, der die Börsenaufsicht massiv verschärft und den Kapitalverkehr knallharten Regeln unterwirft. Nie wieder dürfe es, so der Gesetzgeber, zu einem Skandal der Kategorie Enron kommen können. „The smartest guys in the room” – das ist auch ein Psychogramm skrupelloser Manager, deren kriminelle Energie sich in der Freizügigkeit des bis zur Jahrtausendwende extrem liberalen US-Finanzmarktes erst richtig austoben konnte, so die Theorie von Regisseur Alex Gibney. Zum Beispiel packten sich die für den Skandal verantwortlichen Manager noch kurz vor dem Kollaps Bonuszahlungen in Höhe von 55 Millionen Dollar in die Taschen, während zehntausende Beschäftigte ihre Arbeitsplätze und ihre Alterversorgung verloren. Ein Schuldenberg in Milliardenhöhe, 20 000 Arbeitslose und zwei Milliarden Dollar, die aus dem Pensionsfonds für Enron-Mitarbeiter veruntreut wurden – so das desaströse Erbe des Konzerns.

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