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Diese Woche jetzt.de
"masters-of-photography.com" Lee Friedlander Auch diese Woche noch gut: Die großartige Soul-Nummer "Memphis Soul Stew" bis zum Anschlag aufdrehen und sich von King Curtis (in echt. Curtis Ousley) die Zutaten für das echte „Soul Stew“ diktieren lassen. Der amerikanische R’n’B- und Soulsaxophonist, der am Montag 71 Jahre alt geworden wäre, hat als Studiomusiker bei Atlantic Records unter anderem auf Aufnahmen von Aretha Franklin, Buddy Holly oder Solomon Burke gespielt. Am 13.8.1971 wurde Curtis in New York bei einem Streit erstochen. Montag: Neue Woche, neues Glück. Der routinierte Blick in den Kafffeesatz lässt Gutes für alle Sternzeichen hoffen: Glück in der Liebe, körperliches Wohlbefinden und finanzielle Geniestreiche an der Börse sollten gelingen. Wem anderes widerfährt, kann mich trotzdem nicht persönlich verantwortlich machen. Größere Geldbeträge dankbarer Menschen nehme ich aber gerne und ohne zu zögern an. Auf der jetzt-de-Zeitungsseite erzählt der Gründer der Modemarke American Apparel davon, wie er dazu gekommen ist, Mode herzustellen, die unter politisch überaus korrekten Bedingungen produziert und trotzdem extrem schick ist. Im Tagesticker kannst du erzählen, wie ausgeprägt dein Gewissen dich beim Kleiderkauf leitet. Dienstag: Durchhalten! Bis Mitternacht ist immer noch: Fasching, Karneval, Dingens, äh: Fastnacht. Daran vorbei kommt niemand, der Augen im Kopf und Pflichten hat, die ihn auf die Straße treiben. Glücklicherweise gestaltet sich das Faschingstreiben in meiner Heimatstadt München so erbärmlich, dass man eher meinen könnte, man hätte es mit Mahnwachen gegen organisierten Frohsinn zu tun. Auf der jetzt-de-Zeitungsseite erzählt die Studentin Jule Reifenberger von ihren Erlebnissen auf dem Mainzer Fastnachtumzug, auf dem sie jährlich ihren Körper in ein Mainzelmännchen-Kostüm zwängt. Auch schön. Nicht ganz so schön: heute vor sieben Jahren (das ist kein Schreibfehler!) bewirkte ein Volksentscheid in Bayern die Streichung des Passus zur Todesstrafe in der bayerischen Verfassung. Mittwoch: Ausatmen! Am heutigen Aschermittwoch ist Fasching endlich vorbei und für die Christen unter uns beginnt die Fastenzeit. Im Gegensatz zum Mittelalter, als man nur drei Bissen Brot und drei Schluck Bier oder Wasser zu sich nehmen durfte, sind die Regeln mittlerweile gelockert: Von heute an sollen Christen traditionell 40 Tage auf Alkohol und Fleisch verzichten. Fisch ist erlaubt, weil er nicht blutet. Schnaps und Bier dürfen nach alter Sitte übrigens heute noch ein letztes Mal getrunken werden, denn das Bier soll für gutes Gedeihen der Gerste sorgen und der Schnaps die Mücken vertreiben. Im Tagesticker wird heute über Sinn und Unsinn von freiwilligem Verzicht diskutiert. Heute treffen sich auch die Parteien zum politischen Aschermittwoch. Ursprünglich eine bayrische Tradition, die von Franz Josef Strauß 1953 in dampfig-dumpfer Bierzeltatmosphäre institutionalisierte wurde (in der, wie wir alle wissen, immer nur das Allerbeste herauskommt), gibt es den politischen Aschermittwoch mittlerweile auch in anderen Bundesländern. Ziel der politischen Reden ist nach einschlägiger Meinung weniger, neue politische Konzepte zu präsentieren, sondern durch markige Sprüche die eigenen Reihen zu schließen und den Gegner zu verunsichern. Donnerstag: In Berlin lesen heute auf der Insel Berlin ab 20 Uhr unter anderem die jetzt-user venusfreak ,gewitter_im_anzug , weltherrrschaft und st_pauline Texte vor, die in der Anthologie Offline veröffentlicht wurden. Im Interview erklärt user und Herausgeber Herr_K , wie er dazu gekommen ist, dieses Projekt anzuschieben. Auch das jetzt.de-Original der Woche natalika wird aus ihren Texten lesen. Außerdem heute in Berlin: der Start der 55. Berlinale. Haupt-Thema des "Berlinale Talent Campus" ist Produktionsdesign. Einer der Lehrer wird Ken Adam sein, der mit seinem großartigen Design unter anderem die James Bond-Filme der 60er und 70er Jahre prägte. Für alle chronisch klammen Nachwuchsfilmemacher ein eventuell tröstender Hinweis: für den ersten James-Bond-Film Dr. No lag der Etat für die Ausstattung bei lächerlichen 40.000 Dollar. Freitag: Im Hotel Bayerischer Hof beginnt heute die 41. Münchner Sicherheitskonferenz . In den hochherrschaftlichen Räumen des Hotels werden als Teilnehmer u.a. Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzler Gerhard Schröder, UN-Generalsekretär Kofi Annan und die Senatorin und ehemalige First Lady Hilary Clinton zum Thema Frieden durch Dialog konferieren. Etwas weniger komfortabel werden es die Demonstranten haben, die, wie jedes Jahr, rund um das Hotel in der Münchner Innenstadt gegen die Sicherheitskonferenz demonstrieren werden. Auf der jetzt-München-Zeitungsseite kannst du ein Streitgespräch über Sinn oder Unsinn von Demonstrationen lesen. Gegner: Caroline Stupp, Studentin und Mitglied des RCDS, die von Demonstranten im allgemeinen und Gegnern der Sicherheitskonferenz im besonderen wenig hält, und Alex Weiß, der sich zum Beispiel in Initiativen wie "Krieg ist der einzige Feind" engagiert. Er ist auch in einer Protestgruppe gegen die Sicherheitskonferenz aktiv. Samstag: Achtung, Kunst jetzt! Heute wird das Projekt "The Gates" von Christo und Jeanne-Claude im New Yorker Central Park eröffnet. Die 7.500 Tore mit safrangelben freihängenden Gewebebahnen werden im rechten Winkel zu den 37 km Fußwegen im Central Park stehen. Das temporäre Kunstwerk ist für eine Dauer von 16 Tagen vorgesehen. Danach werden die 7.500 Tore wieder entfernt und die Materialien recycled. Kleinere Kunst: Wenn du gestern nicht auf der Lesung dabei sein konntest oder mal wieder ein Buch in Händen halten willst, kannst du ab heute im Bilderrätsel ein Exemplar von Offline gewinnen. Sonntag: Entwarnung und zurück zur Populärkultur: Am anderen Ende Amerikas, in Los Angeles, findet heute die 47. Grammy-Verleihung statt. Nominiert für das Album des Jahres sind u.a. Kanye West mit "The College Dropout", Alicia Keys mit "The Diary of Alicia Keys" und Green Day mit "American Idiot". Im Pop-Forum kannst du deine höchstpersönlichen musikalischen Gewinner des letzten Jahres küren. Ob die zur Verleihung in dein Jugendzimmer kommen werden, steht dann auf einem anderen Blatt. Schwieriges Gedenken: Heute vor 60 Jahren wurde die Dresdner Innenstadt in einem flächendeckenden Bombenangriff der Alliierten zerstört. Bis heute wird bezweifelt, ob das Bombardement militärisch notwendig war. Seit einigen Jahren wächst die Teilnehmerzahl eines von der NPD organisierten „Trauermarsches“, zum heutigen Jahrestag werden bis zu 5000 Rechtsextreme aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet. Als Gegendemonstration wollen die Dresdner Bürger ein Kreuz vor dem Dresdner Dom bilden. Im Politik-Forum kannst du über den richtigen Umgang mit diesem sensiblen Jahrestag diskutieren.