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Als Koks cool war

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Der Attentäter von Oslo war in einer wirren Gedankenwelt gefangen, in der es um Gut und Böse, Fremde und Einheimische, Christen und Moslems ging. Anders Behring Breivik wollte den 1312 aufgelösten Tempelritter-Orden auferstehen lassen, deren Mitglieder gegen „multikulturelle Regimes“ kämpfen sollten. Was sich wie der Mindfuck eines Psychopathen liest, ist in Mexiko Realität. Ein Reporter des arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera hat kürzlich über ein mexikanisches Drogenkartell berichtet, deren Mitglieder zumindest bei ihrem Initiationsritual wie die Tempelritter ein rotes Kreuz auf weißen Hintergrund und einen Ritterhelm tragen. Das Kartell soll Drogenabhängige rekrutieren, diese in eigenen Rehabilitationszentren entgiften lassen und anschließend anstellen. Eine Doppelmoral kann man dem Kartell sehr wohl unterstellen – gehört es doch zu den größten Methamphetamin-Schmuggel-Organisationen.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Daran dass Kokain eine wechselhafte Karriere hinter sich hat, erinnert nicht zuletzt das beliebteste Getränk der Welt. Hartnäckig hält sich das Gerücht, Coca Cola habe in den Anfangsjahren Kokain enthalten – das Unternehmen bestreitet das. Tatsächlich aber war Koks Ende des 19. Jahrhunderts als eine Art Wundermedizin geschätzt. Mariani, ein Franzose, wurde Millionär, weil er mit Kokain versetzten Wein verkaufte. Der berühmteste Kokainist war wohl Sigmund Freud. Der Begründer der Psychoanalyse zog in seiner frühen Schaffensperiode, zwischen 20 und 40, wohl täglich Lines, so dass er häufig mit roter Nase gesehen wurde. Seine erste wissenschaftliche Publikation hieß „Über Coca“. Freud hing fatalerweise dem Irrglauben an, eine Morphinabhängigkeit mit Kokain heilen zu können. All das steht in dem kürzlich auf Englisch erschienenen Buch „An Anatomy of Addiction – Sigmund Freud, William Halsted and the Miracle Drug Cocaine“ von Dr. Howard Markell.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Einen zweiten Höhepunkt feierte die Droge Mitte der Siebziger in den USA. Im Zuge der gesellschaftlichen Liberalisierung nach 1968 wurde Koks zu einer Art Statussymbol der Oberschicht. Kokain war als Partydroge und gesellschaftliches Schmiermittel beliebt. Ende der Siebziger bedienten die kolumbianischen Kartelle den ständig wachsenden Markt. Aus etwa dieser Zeit stammt wohl auch dieses Poster hier.   Erst später wurde mehr über die desaströsen Wirkungen der Droge bekannt. Heute sind sowohl Preis als auch Reinheitsgrad der Droge stark gesunken. Von einstigen Upper-Class-Image ist nicht mehr viel übrig. In der sehr empfehlenswerten BBC-Dokumentation „The 20 Most Dangerous Drugs“ wird Kokain auf Platz zwei nach Heroin geführt. http://www.youtube.com/watch?v=g1UB5zDGypg&feature=related

Cannabis steht auf dieser Rangliste auf Platz elf. Wie sehr wandelbar, das Image von Drogen ist, zeigen auch diese Bilder.


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