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Das ist... Veit Kuehne, Mundaufmacher

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Das ist...

Veit Kuehne, der vergangene Woche Pegidagründer Rene Jahn als „Rechtsradikalen“ bezeichnete und daraufhin vom Publikum beschimpft und von den Moderatoren unterbrochen wurde. Der Hintergrund: Zu der als Bürgerversammlung und Bürgerdialog bezeichneten Veranstaltung riefen nicht nur Pegida, sondern auch die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung und der Dresdner Oberbürgermeister auf. Noch während der Veranstaltung ging das Video viral und Veits Reaktion wurde online tausendfach geteilt und gefeiert. Allerdings nicht von allen: Am nächsten Tag hatte der Aktivist eine beunruhigende Facebook-Nachricht von Pegida-Gründer Rene Jahn im Postfach, der ihm mit einer Klage drohte. 

Doch Veit ließ sich nicht einschüchtern und fragte die Facebook-Gemeinde um Rat. Sofort boten ihm mehrere Anwälte und Richter online ihre Hilfe an. Sie alle sind sich einig: Jemanden als „rechtsradikal“ zu bezeichnen ist nicht strafbar. „Sollte es tatsächlich zu einem Rechtsstreit kommen, freue ich mich drauf, das in einem Gerichtssaal wiederholen zu dürfen“, sagt Veit im Interview. 

Der kann...

den Mund aufmachen wenn es drauf ankommt. Wenn die Dresdner Politik nur ein Jahr nach der Gründung von Pegida rechten Parolen eine offizielle Bühne bietet. Wenn Rechtsextremismus wieder Aufwind bekommt und zu den Gegendemonstrationen nur noch einige hundert Menschen kommen. Wenn denen, die für eine offene Stadt sind, die Worte fehlen. Während in der Kreuzkirche offen gegen Flüchtlinge gewettert wurde und rechte Aussagen weder unterbrochen, noch kommentiert wurden, brachte der Satz „Pegida ist das Problem dieser Stadt“ das Publikum zum Ausrasten. „Mit dieser extremen Reaktion hatte ich nicht gerechnet“, sagt Veit im Interview. „Aber sie spiegelt auch die Stimmung in der Stadt. Und sie bestätigt mich darin, dass man nicht aufhören darf, Kontra zu geben.“    

Der geht...

 

trotzdem weiterhin zu allen Dialogveranstaltungen mit Pegida. Als die Bewegung sich gründete, suchte Veit sogar noch das offene Gespräch mit den Initiatoren Kathrin Oertel und Rene Jahn. Damals glaubte er noch an einen offenen und respektvollen Austausch. Die Kommentare auf seiner Facebookseite zeigen allerdings, dass die Stimmung in Dresden Seitdem gekippt ist. Trotzdem nimmt sich Veit die Zeit, auf gehässige und beleidingende Kommentare selbst zu antworten. „Das Gespräch darf nicht abbrechen, dann überlassen wir Pegida das Feld“, meint er. Über seine Facebookgruppe International Friends Dresden veranstaltet er wöchentliche Gesprächsrunden für Neu- und Altdresdner, zu denen er auch aml Rene Jahn persönlich einludt. Kontra geben bedeutet für Veit auch, Dresden eine andere Stimme zu geben als die der Fremdenfeindlichkeit. Er gründete deshalb den Blog Humans of Dresden, wo täglich Bewohner der Stadt mit ihren individuellen Geschichten vorgestellt werden: Aktivisten, Ehrenamtliche,   Flüchtlinge und manchmal auch Pegida-Anhänger. Die Message: „Wir wohnen alle in dieser Stadt. Hinter jedem Gesicht steckt eine eigene Geschichte und die sollten wir uns anhören.“  

 

Wir lernen daraus, ...

 

dass in Dresden etwas wahnsinnig schief läuft, wenn die Landeszentrale für politische Bildung hilft, eine Bühne für Pegida zu organisieren. Dass Pegida damit nach nur einem Jahr tatsächlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Dass Meinungsfreiheit bei Pegida eben nur die Freiheit einer Meinung bedeutet. Dass es viel Energie bedarf, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Dass es sich aber lohnt. Und dass Facebook einem dabei helfen kann. Dass es genug Anwälte gibt, die Lust haben, einen Rechtsstreit gegen Pegida zu gewinnen.  

 

Nur Google weiß über ihn, dass...

 

Veits politische Karriere mit 15 Jahren bei der FDP begann. Auch heute bezeichnet er sich als liberal, auch wenn man das in Dresden nicht gerne hört: „Die Vorstellung, dass alle, die sich gegen Pegida äußern, linksextreme Krawalllustige sind, ist totaler Quatsch. So will man sich nur vor Kritik schützen und weitere Ängste schüren“, sagt er.   

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