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Jesse Klaver, der Hoffnungsträger der niederländischen Grünen
Das ist...
Jesse Klaver, 30, Parteichef und Hoffnungsträger der GroenLinks-Partei in den Niederlanden. In den vergangenen Monaten hat Klaver die Umfragewerte seiner Partei vervierfacht und geht als krasser Gegenentwurf zum rechtspopulistischen Geert Wilders in die Wahl am 15. März. Bislang hatten die niederländischen Grünen stets Probleme, höher gebildete Wähler zu erreichen. Geschweige denn eine ernsthafte Chance, Regierungspartei zu sein. Bis Klaver kam, die politische Bühne aufmischte und den Grünen Umfragewerte von zwölf Prozent bescherte. Wäre heute schon Wahl und nicht erst am 15. März, wäre Klaver mit seiner Partei laut Umfrageergebnisse Teil einer Vierer-Koalition, die die Regierung bildet.
Der kommt...
Aus Roosendaal, einer 80.000 Einwohner Stadt nahe der Grenze zu Belgien. Seine Mutter hat niederländisch-indonesische Wurzeln und bekam Klaver mit 20. Sein Vater hat marrokanische Wurzeln und die kleine Familie früh verlassen. Klavers Erziehung wurde geprägt von seinen Großeltern. Aufgewachsen ist er in Sozialwohnungen. Heute füllt Klaver mit seinen politischen Auftritten große Hallen, neulich kamen mehr als 6000 Zuschauer. Für seine Kampagne bedient er sich an amerikanischen Vorbildern. Seine Message besteht vor allem aus drei Prinzipien: Hoffnung, Veränderung und Optimismus. Klaver steht für höhere Ausgaben für die Umweltpolitik, er will mit neuen, großen Windparks nachhaltige Energie fördern und Kohlekraftwerke schließen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt seines Wahlkampfs ist der soziale Bereich. Klaver will die Selbstbeteiligung abschaffen, die Niederländer jährlich für ihre Krankenversicherung zahlen müssen. Und er setzt klare Zeichen, was Integration und Migration betrifft. Klaver will Migranten der zweiten oder dritten Generation stärken, sieht in Zuwanderung die positiven Möglichkeiten für sein Land und ist davon überzeugt, dass die Bindung der Niederlande an die EU aus- und nicht abgebaut werden sollte. Geert Wilders von der rechtspopulistischen Partei PVV führte zwischendurch die Umfragen an, gilt als Islamfeind und will, dass die Niederlande aus der EU austritt.
Der kann...
Zum einen als so etwas wie der niederländische Justin Trudeau durchgehen - wegen seines smarten Auftretens, seiner wallenden Haarpracht, den oft hochgekrempelten Hemdsärmeln und dem smarten Foto-Blick wird Klaver in niederländischen Medien mit dem kanadischen Premierminister verglichen.
Auf politischer Ebene konnte Klaver bisher in allen Fernseh-Debatten überzeugen. Er gilt als schlagfertig und wegen seines jungen Alters als jemand, der die Hoffnungen der Jungen vertritt. Deswegen profitiert Klaver wahrscheinlich am meisten vom Stimmenverlust der Sozialdemokraten (momentan von 25 auf acht Prozent). Er holt die Stimmen von Links. Was er aber zumindest zu dieser Wahl noch nicht kann: Der eine starke Mann der drei linken niederländischen Parteien werden. Sozialliberale und Sozialdemokraten haben sich (noch) nicht bereit erklärt, ihn als den einen, großen Kandidaten der Linken zu pushen und ihre eigenen Vertreter dafür hinten anzustellen.
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Der geht...
Mit Prinzipien in die Wahl. Klaver weiß, dass die Linksliberalen, die Sozialisten und die Christdemokraten die Stimmen seiner Grünen brauchen, um regierungsfähig zu sein. "Ich glaube, Kooperation ist notwendig, um unsere Ziele der Veränderung zu erreichen", sagte Klaver dem Guardian. "Bezüglich meiner Prinzipien werde ich aber keine Kompromisse eingehen." Er wolle sicherstellen, dass die Gesellschaft gleicher werde, dass Ungleichheit bekämpft wird. "Aber ich kann mir 50 Wege vorstellen, beides umzusetzen. Diese Wege sind für mich verhandelbar - nicht aber meine Prinzipien an sich."
Wir lernen daraus...
Dass auch die Grünen eine effektive Antwort auf Rechtspopulismus geben können.
Nur Google weiß...
Dass er eine gelbe Badehose mit Nashörnern drauf besitzt - und so mit seinen beiden Söhnen im Partnerlook ins Schwimmbad geht.
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