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Das ist... Niloofar Rahmani, Afghanistans erste Militärflugzeug-Pilotin

Foto: afp/Shah Marai

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Das ist…

... Niloofar Rahmani, 25 Jahre alt, die erste Luftwaffenpilotin Afghanistans seit dem Sturz der Taliban 2001 (und die erste überhaupt, die Flugzeuge und nicht „nur“ Hubschrauber fliegt). Dadurch ist sie zu einem Symbol für die Emanzipation afghanischer Frauen geworden. 

Die kann…

... ihrer eigenen Aussage nach in ihrer Heimat nicht mehr in Sicherheit leben. Vor Kurzem hat sie nach 15 Monaten ein Militärtraining in den USA beendet, und nun wurde bekannt, dass sie Asyl beantragt hat, um nicht nach Afghanistan zurückkehren zu müssen. Ihre Familie und sie würden dort mit dem Tod bedroht, von den Taliban, aber auch von anderen Familienmitgliedern, die es schändlich fänden, dass sie als Frau im Militär diene und Flugzeuge fliege. Zudem werde sie von den männlichen Kollegen nicht akzeptiert und teils schlecht behandelt und belästigt. Die Lage für Frauen in Afghanistan, sagte Niloofar kürzlich in einem Interview mit dem Wall Street Journal, werde nicht besser. Im Gegenteil, sie werde sogar „schlimmer und schlimmer“.

Die kommt…

... eigentlich aus einer Familie, die hinter ihr steht – zumindest der engere Kreis. Mit 18 ist Niloofar der afghanischen Luftwaffe beigetreten und ihre Eltern haben sie dabei unterstützt. Ihr Vater, heißt es in einem Beitrag von CNN, wollte selbst mal Pilot werden, und sie habe es sich zur Aufgabe gemacht, den Traum zu leben, den er sich nicht erfüllen konnte. 

In den USA, die viel Geld in den Aufbau der afghanischen Luftwaffe steckten, war sie schon bald ein beliebtes Beispiel dafür, wie gut das Geld der amerikanischen Steuerzahler investiert wurde: eine junge, muslimische Pilotin, das war natürlich ein Zeichen für Modernisierung und Fortschritt.

Auch Niloofar selbst sagt, dass sie beweisen wollte, dass Frauen und Mädchen in Afghanistan die gleichen Jobs machen können wie Männer, und nannte als Vorbild für ihre Berufswahl zwei Hubschrauber-Pilotinnen, die zu Sowjet-Zeiten in der Armee gedient hatten. Die Fotos von Niloofar im Armee-Overall, mit Kopftuch und großer Sonnenbrille wurden weltberühmt. Bis heute wird sie in den Medien gerne als „Covergirl“ der afghanischen Luftwaffe bezeichnet oder als „schönste Pilotin der Welt“. Klingt einerseits wie die reine Reduktion aufs Aussehen und wirft die Frage auf, was denn mit all denen ist, die gerne Pilotinnen wären, aber nicht dadurch geschützt werden, dass sie wunderschön sind. Kann andererseits aber auch heißen: Niloofar nutzt ihr gutes Aussehen geschickt, um Aufmerksamkeit für ihr Anliegen zu gewinnen.

2015 wurde ihr vom US-Außenministerium der International Woman of Courage Award verliehen, den jährlich Frauen erhalten, die sich für Frauenrechte einsetzen oder sie durch ihre Arbeit positiv beeinflussen. „She continues to fly despite threats from the Taliban and even members of her own extended family“, sagte First Lady Michelle Obama in ihrer Rede zur Preisverleihung.

Die geht…

... den Kollegen und Offiziellen in ihrer Heimat gehörig gegen den Strich. Laut New York Times sagte zum Beispiel ein afghanischer Helikopter-Pilot, es sei nicht wahr, dass Niloofar von den männlichen Kollege belästigt werde, da die alle „well-educated and highly trained“ seien. Ein Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums, General Mohammad Radmanish, warf ihr ebenfalls vor, Lügen zu erzählen, um Asyl in den USA zu bekommen. „I am sure she lied by saying she was threatened, just to win the asylum case. It is baseless that she claimed her life was at risk while serving in the Afghan Air Force“, zitiert ihn die New York Times. Radmanish forderte die USA auf, Niloofar kein Asyl zu gewähren und sie zurück in ihr Heimatland zu schicken.

Wir lernen daraus, dass…

... es in vielen Gegenden dieser Welt immer noch Mut erfordert, als Frau einfach nur den Job zu machen, den man machen will. Und dass Mut zu haben auch bedeuten kann, dass es einem als Schwäche ausgelegt wird, wenn man doch mal wieder Angst bekommt: Als Niloofar nun in den USA um Asyl gebeten hat, wurde ihr das nämlich zum Teil auch als Aufgeben ausgelegt. „A Female Afghan Pilot Soars and Gives up“, schreibt zum Beispiel die New York Times, „‚Schönste Pilotin der Welt‘ gibt auf“, die Kieler Nachrichten.

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