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Warum es sich lohnt, mit Game of Thrones doch noch anzufangen

Katharina Bitzl

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Die Serie

Wie schreibt man über eine Serie, die bereits Millionen Fans hat? Und die alle schon seit Monaten darüber diskutieren, wie es nun, in der diesen Sonntag startenden Staffel sechs, weitergeht? Vielleicht, in dem man zu Beginn sagt: Diese Binge-Watching-Anleitung ist für Menschen, die Game of Thrones (GoT) noch nicht gesehen haben. Ja, das erscheint in Anbetracht des Medien-Boheis der vergangenen Jahre unmöglich, aber manche Menschen leben ja auch ohne Smartphone.  

Also: Game of Thrones spielt in einer fiktiven Welt, die unserem Mittelalter ähnelt. Es gibt also Ritter, Lords und schöne Frauen, aber eben auch Drachen, reitende Untote und Magie. Diese Welt ist geteilt in die zwei Kontinente Westeros und Essos auf denen verwirrend viele Protagonisten leben, die alle irgendwie miteinander in Beziehung stehen (wer es genauer wissen will, inklusive Spoiler: Die SZ hat das mal datenjournalistisch aufgearbeitet).

Der Haupthandlungsstrang handelt von der Familie Stark, die in Winterfell, einer Festung im Norden von Westeros, lebt. Vater Eddard Stark (Sean Bean) hat fünf Kinder mit Frau Catelyn (Michelle Fairley) und einen Bastard, Jon Snow (Kit Haring). Vereinfacht gesprochen: Das sind zunächst die Guten in der Serie.

Dann gibt es in Westeros noch die Königsfamilie um Robert Baratheon und seine Frau Cersei (Lena Headey), die ein inzestuöses Verhältnis zu ihrem Bruder Jaime Lennister pflegt. Cersei hat drei Kinder, wobei der älteste Sohn Joffrey (Jack Gleeson) ziemlich fies ist. Aber auch Cerseis und Jaimes kleinwüchsiger Bruder Tyrion (Peter Dinklage) spielen eine wichtige Rolle in der Serie.

Im Exil in Essos wiederum lebt die junge Frau Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) mit ihrem älteren Bruder. Beide sind die einzig überlebenden Kinder des „Irren Königs“, der von Robert Baratheon gestürzt und von Jamie Lennister getötet wurde.

Und bevor es jetzt noch unübersichtlicher wird: Am Ende geht es um Macht und die Frage, wer nun Anspruch auf den Thron hat. Dazu fühlen sich sehr viele Personen berufen, es gibt Sex und Alkohol und gleichzeitig droht auch noch der Winterbeginn, der in dieser fiktiven Welt über Jahrzehnte dauern kann. Mit dem Winter kommen noch weitere Gefahren aus dem Norden, die bisher immer artig hinter einer Mauer gehalten wurden.

Wo findest du die Serie?

Game of Thrones ist eine klassische Ausleih-Serie – irgendwer im Freundkreis hat sicher eine DVD Box. Wer da weniger Glück hat: In den USA läuft die Serie auf HBO, der Sender hat auch eine kostenpflichtige Mediathek mit den alten Staffeln, über die man mit ein paar Tricks auch aus Deutschland zugreifen kann. In Deutschland wird die kommende Staffel sechs im Original zeitgleich zum US-Start auf Sky laufen, einen Tag später dann auch OmU. Alternativ gibt es alle Staffeln auch auf Amazon zu kaufen.

Der Zeitaufwand

Game of Thrones hat Beziehungskiller-Potenzial, wenn man die Serie nicht zum gemeinsamen Projekt macht. Bisher gibt es fünf Staffeln à zehn Folgen, wobei eine Folge zwischen 50 und 67 Minuten dauert. Um bis zum Start der neuen Season am Sonntag noch alles aufzuholen, wäre man also knapp zwei Tage beschäftigt. Gibt man sich jeden Tag nur eine Folge, dauert es hingegen knapp zwei Monate. Tricky. Hinzu kommt noch die Zeit, die man nach dem Ende jeder Staffel damit verbringt zu googlen: Nach Verschwörungstheorien, Personenkonstellationen oder auch einfach, weil man immer noch nicht kapiert hat, wer diese Person mit der lustigen Krone noch mal ist.

Wo du Zeit sparen kannst

Im  Gegensatz zu einer Soap kann man bei Game of Thrones leider nur schlecht aus- und einsteigen. Die ersten zwei Staffeln benötigt man allein um die Personenkonstellationen zu verinnerlichen (und auch das ist nicht gesichert), in der dritten und vierten Staffel rumst es dann wiederum gewaltig, andauernd sterben wichtige Charaktere. Vielleicht sollte man es eher so angehen: Die Serie kann zu Beginn sperrig wirken, man muss ihr allerdings die erste Staffel als Chance zum Einstieg geben. Wer dann nicht angefixt ist, kann es auch lassen. Ritter und Sex mag schließlich nicht jeder.

Womit kannst du das vor deinem Gewissen rechtfertigen?

Massenzwang. Man will ja irgendwie auch mitreden können, wenn alle über die Zukunft von Jon Snow spekulieren. Und abgesehen davon ist es einfach auch mal schön eine Serie zu haben, bei der einem nicht so schnell der Stoff ausgeht.

So fühlst du dich am Tag danach

Diskussionsfreudig. Denn egal ob du die Serie liebst oder hasst – du wirst mit anderen darüber sprechen wollen. Dabei werden auf jeden Fall Sätze wie „Diese Darstellung von nicht einvernehmlichem Sex widert mich an“, „Ich mag ja kein Fantasy“ und ein hier – wegen Spoiler – nicht zu zitierender Satz über Jon Snows Mutter fallen.

Und jetzt?

Staffel sechs anfangen. Wer da die Zeit zwischen den einzelnen Folgen füllen muss: Die amerikanische Serie „Spartacus“ hat auch viel Sex und Gewalt, bei der englischen Serie „Vikings“ geht es eher um Macht und Intrigen. Nach so viel Serien schauen könnte man allerdings auch mal wieder ein Buch lesen. Was von Tolkien zum Beispiel. Ach nee, da landet man am Schluss doch auch wieder stundenlang vorm Fernseher. 

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