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Was macht ein Uni-Jahr mit Studenten?
"Ich habe früher ein paar Sachen völlig falsch verstanden."
Das sagte Marius 2014:
„Mein Weg in die Uni war nicht geradlinig. Ich wollte eigentlich Industriedesign studieren, bin aber nicht genommen worden. Dann sagte mir ein Freund, ich solle was Vernünftiges machen. Also wollte ich mich für Elektrotechnik einschreiben, da war aber die Anmeldefrist vorbei. Jetzt studiere ich Romanistik, aber nur, damit ich Informatik im Nebenfach haben kann. Da wäre ich sonst nicht reingekommen. Die Romanistik-Vorlesungen besuche ich eher sporadisch. Informatik ist bisher ganz okay, allerdings auch sehr trocken. Es ist langweiliger als ich dachte und doch sehr speziell. Außerdem sind die anderen Studenten totale Nerds und nicht sehr kommunikativ. Ich wollte eigentlich auch neue Leute kennenlernen und dachte, alle seien offen und interessiert, aber irgendwie ist eher das Gegenteil der Fall und ich ecke mit meiner offenen Art ziemlich oft an. Neben der Uni habe ich angefangen in einem Restaurant an der Bar zu arbeiten, außerdem verkaufe ich Turnschuhe. Und gerade habe ich einen Personal-Shopping-Dienst gegründet, weil ich mir unbedingt was Eigenes aufbauen will. Bisher läuft es noch nicht so richtig. Außerdem will ich aufhören zu rauchen und weniger trinken. Und Arabisch lernen. Bei meinen Eltern will ich auch ausziehen, aber dieser Plan hängt ein bisschen vom Erfolg meiner diversen Jobs ab, denn sonst kann ich mir das nicht leisten.“
Das sagt Marius heute:
„Ich habe früher ein paar Sachen völlig falsch verstanden. Zum Beispiel dachte ich, dass Geld glücklich macht. Deshalb wollte ich auch so gerne Elektrotechnik studieren, weil das eine sichere Sache ist, um später ganz gut zu verdienen. Heute weiß ich: Darum geht es gar nicht im Leben. Ausschlaggebend dabei war Silvester, da habe ich von einem auf den anderen Tag aufgehört zu rauchen. Und meine Teilnahme an der „A year of books“ Challenge von Mark Zuckerberg, bei der er jede Woche ein neues Buch liest. Angefangen habe ich mit „The End of Power“ von Moises Naim. Da habe ich mich vier Wochen lang sechs Stunden jeden Tag durchgequält. Irgendwann machte es mir Spaß. Inzwischen bin ich über 40 Bücher hinaus. Parallel habe ich angefangen, viel Sport zu machen und mich mit Yoga und Meditation befasst. Irgendwann wusste ich: Mit meinem Studium geht es so nicht weiter. Durch Zufall stieß ich auf den neuen Studiengang „Gesundheitswissenschaften“. Als ich die Beschreibung las, wurde mir mit jedem Satz klarer: Das ist genau das, was ich machen möchte! Seit ich diese Entscheidung getroffen habe, gibt es keinen Tag mehr, auf den ich mich nicht freue. Ich arbeite nicht mehr im Sneaker-Laden, mit dem Personal-Shopping habe ich auch aufgehört. Jetzt möchte ich andere Menschen coachen und zu ihrem persönlichen Glück führen.“
„Skeptiker nehmen mich jetzt ernst“
Das sagte Viccy 2014:
„Ich liebe das Theater! Nachdem ich einige Praktika gemacht habe, wollte ich deshalb Regie studieren. Das liegt mir mehr als die Schauspielerei, auch weil ich gerne mitbestimmen möchte. Allerdings bin ich für die meisten Schauspielschulen noch zu jung und habe mich deswegen jetzt für meine zweite Wahl entschieden. Ich hoffe so, noch andere Künste neben dem Theater besser kennenzulernen. Außerdem wollte ich mehr Struktur in mein Leben bringen, um mein Ziel besser verfolgen zu können. Nachdem ich nach der Schule ein Jahr frei gearbeitet habe, brauchte ich wieder einen geregelten Alltag. Auch, weil ich noch bei meinen Eltern wohne. Ich bin aber ganz stolz, dass ich noch kein einziges Mal in der Uni gefehlt habe! Ich schaffe auch plötzlich viel mehr. Allerdings ist das Studium zeitaufwendiger als ich dachte. Was man allein alles lesen muss! Ich dachte, das kann man locker alles nebenher machen. Im Laufe des Jahres werde ich mich weiter für Regie bewerben, hoffentlich komme ich dann aber nicht in eine ganze andere Stadt als mein Freund. Der wohnt im Moment auch in München, will aber Schauspiel studieren und bewirbt sich bei Schulen in ganz Deutschland. Außerdem hoffe ich, dass ich irgendwas finden werde, was mich wirklich erfüllt. Im Moment habe ich nämlich den Eindruck, dass ich nur so von Termin zu Termin arbeite.“
Das sagt Viccy heute:
„Das Studium ist schon relativ interessant, ich bin aber höchstens mit 60 Prozent dabei. Eigentlich gehe ich nur zu den Veranstaltungen, die mich wirklich interessieren. Trotzdem bin ich sehr gut. Mein Nebenfach „Kunst, Musik, Theater“ kommt mir dagegen mehr wie ein Hobby vor, als wie ein richtiges Studium. Man kann so etwas wie Theater eben nicht auf einer wissenschaftlichen Ebene diskutieren. Da geht es nur um den Moment und darum, was persönlich ankommt, es gibt kein richtig oder falsch. Zum Glück arbeite ich neben dem Studium am Theater und durfte bei der Baal-Inszenierung dabei sein. Ich habe den ganzen Probenprozess miterlebt, was unglaublich toll für mich war. Momentan mache ich auch noch die Regieassistenz bei einem Musical für Kinder. Außerdem habe ich mich bei einer Schauspielschule für ein Regiestudium beworben. Leider wurde ich wegen meines Alters nicht genommen, ich habe aber ein sehr gutes Feedback bekommen. Jetzt werde ich weitere Bewerbungen an alle interessanten Schulen schicken. Durch das Studium habe ich eine gute Rechtfertigung anderen Leuten gegenüber, warum ich das tue, was ich tue. Selbst große Skeptiker nehmen meinen Traum, Regie zu studieren, nun ernst, weil ich jetzt schon länger daran arbeite. Das stimmt mich sehr zuversichtlich, dass es auch klappen wird.“
"Ich habe einfach gemerkt: Das ist nicht meins!"
Das sagte Jonas 2014:
"Ich wollte schon Psychologie, Philosophie, Soziologie, Politik oder irgendwas auf Lehramt studieren, habe mich jetzt aber für Jura entschieden, weil das für mich die ideale Schnittmenge darstellt. Jura umgibt uns schließlich immer und Fächer wie Staatslehre oder Rechtsphilosophie sind da eine ideale Ergänzung. Bisher ist das Studium auch sehr interessant. Natürlich ist es ziemlich viel und auch viel anspruchsvoller als alles früher in der Schule, aber das habe ich auch nicht anders erwartet. Ich will das jetzt auf jeden Fall durchziehen, mich anstrengen und dann schauen wo ich stehe und wie es mir damit geht. Ich hoffe, dass ich im nächsten Sommer genug Geld haben werde, um eine größere Reise zu machen. Ich möchte nämlich bald nach Kuba reisen. Als Nebenjob arbeite ich schon lange im Supermarkt, aber ich habe gehört, dass man nach dem ersten Semester auch in Kanzleien jobben kann. Vielleicht läuft es da finanziell ein bisschen besser. Außerdem ziehe ich jetzt mit Freunden zusammen in eine WG und bin schon gespannt, wie das wird. Aber eigentlich plane ich mein Leben gar nicht gerne so weit im Voraus…"
Das sagt Jonas heute:
"Das Jurastudium war im letzten Jahr schon ganz spannend, wenn auch nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Zumindest war es nicht interessant genug, um es sieben Jahre lang zu studieren. Ich habe kaum Leute kennengelernt, weil der Studiengang so riesig ist. Wenn da 300 Leute in einer Vorlesung sitzen, kommst du ja kaum mit dem einzelnen ins Gespräch. Trotzdem ist Jura nicht so trocken und langweilig wie viele immer sagen. Ich hab nur einfach gemerkt: Das ist nicht meins. Nach dem ersten Semester wollte ich dem Studium trotzdem noch eine Chance geben und habe das zweite Semester auch noch begonnen. Bald habe ich dann nur noch die Vorlesungen besucht, die mich wirklich interessierten und irgendwann bin ich kaum mehr in die Uni gegangen. Dafür habe ich als Werkstudent in einem großen Unternehmen angefangen. Ich bin auch zuhause ausgezogen und wohne seit Anfang des Jahres mit einem Freund zusammen. Das funktioniert super und tut mir sehr gut. Außerdem habe ich im Sommer einige Reisen unternommen. Mittlerweile habe ich mich für Romanistik und Philosophie eingeschrieben. Ich glaube, dass das genau das Richtige für mich ist. Ich spreche eh schon Spanisch und kann so meine Kenntnisse in der Sprache verbessern. Außerdem reise ich gern und ich habe gehört, dass man in diesem Fach ziemlich leicht ein Auslandssemester machen kann - oder sogar zwei. Philosophie interessierte mich auch schon immer. Das ist ja auch mit Sprache eng verbunden und es ist total faszinierend, welche Gedankengänge da möglich sind. Beide Studiengänge sind sehr frei und haben wenig Vorgaben, bedürfen aber umso mehr Eigeninitiative. Das ist völlig anders als Jura und das möchte ich mir jetzt einfach mal gönnen."
"Ich hätte gerne mehr Zeit für mich"
Das sagte Alicia 2014:
„Seit ich klein bin weiß ich, dass ich etwas mit Musik machen will. Mein Klavierstudium und mein zweites Fach „Elementare Musikpädagogik“ mit Hauptfach Gesang machwn mir bisher auch großen Spaßund ich freue mich jeden Tag auf die Uni. Natürlich ist der Stundenplan bei zwei Studiengängen sehr voll und ich hätte gerne mehr Zeit für mich und um Klavier zu üben. Das kommt gerade noch ein bisschen zu kurz, aber ich hoffe, das pendelt sich noch ein. Ansonsten sind meine Kurse sehr klein, das ist super. Insgesamt erhoffe ich mir von meinem Studium meine künstlerische Persönlichkeit zu entdecken und vollkommen zu entfalten. Bereits jetzt singe ich oft bei verschiedenen Chören und Projekten mit. Das beschert mir ein schönes Taschengeld, aber vor allem macht es mir Spaß und ist eine gute Ergänzung zu meinem Studium, da ich so schon viele praktische Erfahrungen sammeln kann. Ich würde gerne zu Hause ausziehen, da ich aber kurze Wege zur Uni habe und bei meinen Eltern ein toller Flügel zum Üben steht, wird das wohl nicht so bald passieren. Später möchte ich unbedingt in einer anderen Stadt studieren, das gehört für mich zum Studentendasein einfach dazu.“
Das sagt Alicia heute:
„Zwei Fächer gleichzeitig zu studieren, war stressiger als ich dachte. Ich hatte das Gefühl, beides nur halb zu machen, weil ich einfach zu wenig Zeit hatte, mich auf beide gleich gut vorzubereiten. Deshalb habe ich mich für das Klavierstudium entschieden. Es war mir von Anfang an eigentlich wichtiger als Elementare Musikpädagogik. Ansonsten hat das Klavierstudium meine Erwartungen erfüllt. Mir war zwar klar, dass es zeitintensiv wird, aber das ganze Ausmaß habe ich erst jetzt begriffen. Es ist nicht einfach, vier Stunden Üben in den Tag zu bekommen. Ich singe immer noch in mehreren Chören und bin sogar jetzt mit einem Vokalensemble bei einer Produktion in den Kammerspielen dabei, darauf freue ich mich sehr. Und ich werde bald ausziehen. Meine WG-Partnerin ist eine Kommilitonin und Freundin von mir und bringt ein Klavier mit in unsere Wohnung, somit muss ich nicht immer zu meinen Eltern oder in die Hochschule fahren zum Üben. Ich bin sicher, das wird super. Ich will unbedingt noch Gesang studieren. Wenn es schon nächstes Jahr klappt, wäre es toll. Wenn nicht, dann mache ich es ganz in Ruhe nach meinem Klavierstudium.“
"Ich habe erst mal den sicheren Weg gewählt"
Das sagte Thomas 2014:
„Eigentlich wollte ich Musik oder Schauspiel studieren, damit ich später in der Entertainmentbranche Fuß fassen kann. Gleichzeitig habe ich zu Hause durch meinen Vater viel vom Arztberuf mitgekriegt und es hat mich immer fasziniert, dass er mit seiner Arbeit Menschen helfen kann. Jetzt habe ich erst mal sicheren Weg gewählt. Bisher ist das Studium auch sehr interessant, aber es ist auch extrem viel Stoff. Ich brauche allerdings auch immer ein bisschen Stress, um mich wohl zu fühlen. Deshalb spiele ich neben dem Studium noch klassisches Klavier und gehe zweimal die Woche zum Ballet-Training, was für mich sehr selten ist. Ich hoffe, dass ich mich meinen privaten Interessen bald wieder mehr widmen kann, auch wenn mir das momentan utopisch vorkommt. Kurz nach dem Abitur bin ich außerdem mit meiner Freundin zusammengekommen. Innerhalb des nächsten Jahres will ich endlich meinen Führerschein machen, außerdem habe ich mir fest vorgenommen, nicht mehr vor jeder Klausur immer erst in letzter Minute mit dem Lernen anzufangen. Und ich will unbedingt in der Showbranche jobben um meinen zweiten Traum nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Und natürlich möchte ich bei meinen Eltern ausziehen, wenn sich irgendwas ergibt. Wenn nicht, genieße ich auch gerne weiterhin die Vorzüge zu Hause.“
Das sagt Thomas heute:
„Mir ist es vergangenes Jahr sehr gut ergangen. Das Studium war sehr anstrengend. Das habe ich mir zwar schon vorher gedacht, die inhaltlichen Ansprüche waren aber noch höher als erwartet. Die Dinge, die man mit bloßem Auge nicht sehen kann, interessieren mich am meisten. Fasziniert hat mich auch die Vorlesung von Dr. Eckart von Hirschhausen bei uns. Er vereint Medizin und Unterhaltung. Das ist etwas, das ich mir auch gut für mich vorstellen könnte: Menschen bilden und über die Medizin aufklären. Auch neben der Uni läuft es gut bei mir. Ich spiele jetzt zum ersten Mal als Schauspieler in einem kleinen Werbefilm mit. Das Ballett hat hingegen etwas unter der Uni gelitten. Erst musste ich wegen einer Verletzung mit dem Training aussetzen und danach hat einfach die Zeit nicht mehr gereicht, um wieder direkt anzuknüpfen. Dafür gibt mir das Klavierspielen einen guten Ausgleich zum Lernen. Ich merke sogar, dass ich umso disziplinierter Klavier übe, wenn die Uni besonders stressig ist. Bisher bin ich noch bei keiner Prüfung durchgefallen und schneide überall gut ab. Ich wohne immer noch mit meinen Brüdern in einer Art WG in unserem Elternhaus. Die Zeit mit ihnen weiß ich aber inzwischen mehr zu schätzen. Mit meiner Freundin bin ich auch noch zusammen. Und sogar meinen Führerschein habe ich gemacht: Ich habe jetzt ein eigenes Auto!“
"Ich hätte nicht gedacht, dass alle das Studium so ernst nehmen."
Das sagte Marie 2014:
"Ich habe mich für Geographie entschieden, nachdem ich jemanden kennengelernt habe, der das studiert hat. Das Studium ist so breit gefächert. Es kombiniert Naturwissenschaft mit gesellschaftlichen Themen, was mir beides sehr liegt. Außerdem denken Geographen nachhaltig und umweltbewusst, was mir auch sehr sympathisch ist. Ich möchte nämlich später unbedingt etwas machen, das irgendwie „gut“ ist. Bisher gefällt mir das Studium eigentlich auch super. Leider habe ich den Arbeitsaufwand ein bisschen unterschätzt. Ich wollte noch viel mehr nebenbei tun, beim Studentenradio mitmachen, mehr arbeiten, aber dafür fehlt mir völlig die Zeit. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass alle das Studium so ernst nehmen. So wird es mit zweimal die Woche Kellnern, meinem Hund und anderen Aktivitäten manchmal echt ein bisschen eng. Dabei habe ich noch nicht mal einen Freund. Zum Glück sind die Geographen aber alle sehr nett. Im nächsten Jahr möchte ich unbedingt zuhause ausziehen. Außerdem will ich Portugiesisch lernen und - am allerwichtigsten - mit mir zufrieden sein. Das könnte schwer werden, weil ich zwar ehrgeizig, aber auch schrecklich undiszipliniert bin."
Das sagt Marie heute:
"Ich hatte ein sehr gutes Jahr! Das Studium macht mir großen Spaß. Als ich neulich in Berlin war, fand zufällig gerade ein Geographiekongress statt. Da habe ich mir ein paar Vorträge angehört und mir die ganze Zeit nur gedacht: Das ist wirklich genau das Richtige für mich! Ich mag, wie vielfältig das Studium ist und interessiere mich für Dinge, von denen ich vor einem Jahr gar nicht wusste, dass es sie gibt. Die Umweltfernerkundung zum Beispiel ist eins meiner Lieblingsfächer geworden. Da kann man anhand von Satellitenbildern erkennen, was sich auf der Erdoberfläche abspielt. Das ist total faszinierend. Nach einem Semester habe ich auch gemerkt, dass das Studium gar nicht so anstrengend ist, wie ich zu Beginn dachte. Geografie ist wirklich kein harter Studiengang, es gibt nicht sehr viele Fächer und eigentlich kriege ich alles gut hin. Ich habe deshalb auch viel neben dem Studium gemacht: Im zweiten Semester habe ich einen Spanischkurs in der Uni belegt und habe Fußball beim Hochschulsport gespielt - dafür konnte ich mich dann aber ziemlich bald nicht mehr richtig begeistern. Außerdem bin ich endlich zuhause ausgezogen. Jetzt wohne ich mit einem Freund zusammen, den ich im Studium kennengelernt habe. Das läuft richtig gut. Und ich habe endlich aufgehört zu kellnern. Das hat mir im Sommer endgültig gereicht. Jetzt suche ich einen neuen Job - am liebsten in meinem Bereich an der Uni."
"Ich würde ich gerne von zuhause ausziehen und mir einen Bart wachsen lassen."
Das sagte Philipp 2014:
"Zuerst wollte ich Jura studieren, jetzt habe ich mich aber doch für ein Doppelstudium in Politik und Philosophie entschieden. Das fühlt sich bisher als die richtige Wahl an und ist auch um einiges entspannter als ich dachte, wenn auch inhaltlich noch sehr allgemein gehalten. Aber ich studiere ja auch erst seit zwei Wochen. Im Laufe des nächsten Jahres würde ich gerne von zuhause ausziehen und mir, wenn es funktioniert, einen Bart wachsen lassen. Außerdem will ich etwas Eigenes, vielleicht gemeinnütziges, gründen und oder mich in einer der vielen studentischen Initiativen engagieren. Aktuell starte ich zusammen mit drei anderen Studenten einen Workshop für Bambusfahrräder und bin gespannt, wie es damit weitergeht. Ich will auch wieder mehr Musik machen. Und reisen."
Das sagt Philipp heute:
"Das Studium ist cool! Besonders bei Politik habe ich viele nette Leute kennengelernt, mit denen ich auch außerhalb der Uni viel mache. So habe ich im vergangenen Jahr zum Beispiel in Brüssel bei einer Simulation der G20 teilgenommen und war zusammen mit einer italienischen Freundin aus der Uni in Mailand auf der Expo. Aber auch neben der Uni läuft es ganz gut bei mir. Ich entwickle gerade eine App zum „Table-Sharing“. Das funktioniert so ähnlich wie eine Mitfahrgelegenheit, nur, dass sich mehrere Leute, die sonst alleine wären, zum gemeinsamen Kochen und Essen treffen. In einem zweiten Projekt arbeite ich an einem neuen System um die Umfragen, die Studenten immer für ihre Bachelor- und Masterarbeiten machen müssen, besser zu gestalten. Bei den Bambusfahrrädern arbeite ich dafür nicht mehr mit. Ich bin mit den anderen im Team einfach nicht klargekommen und deshalb dort ausgestiegen. Das ist schade, aber auch eine sehr interessante Erfahrung, dass eine eigentlich erfolgreiche Idee eben auch an sowas scheitern kann. Ich ziehe übrigens auch gerade endlich zuhause aus. In eine WG gleich um die Ecke von der Uni, zusammen mit einem Freund, den ich auch im Studium kennengelernt habe."