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Es gibt keine falsche Entscheidung, sagt Sascha, 30, Pharmareferent aus Münster
Was hast du gelernt oder studiert? Eigentlich wollte ich Sportmanagement studieren. Da ich einen Zwillingsbruder habe, der Medizin studieren wollte, rieten meine Eltern mir, dass ich auch "erstmal etwas Vernünftiges machen" solle. Eine Ausbildung zum Beispiel. Das tat ich und ich habe die Berufsakademie in meiner Heimatstadt Bremen besucht und dort im dualen System in drei Jahren Betriebswirtschaft studiert und parallel die Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht. Nach der Ausbildung arbeitete ich im Marketing meiner Ausbildungsfirma weiter und ging nach sechs Monaten nach Groningen, Niederlande, um einen Bachelorabschluss zu erlangen. Viele Berufsakademien sind nämlich nicht staatlich anerkannt, was bedeutet: kein Diplom. In Holland war man damals bereits weiter mit dem Bachelor-Master-System. Meinen Master in International Business absolvierte ich im sonnigen Südfrankreich, in Marseille. Eine tolle Zeit! Danach ging es von der Côte D´Azur direkt nach Ostwestfalen, nach Bielefeld. Das war mein erster richtiger Job nach dem Studium und ich hielt es nur kurz aus. Ich wechselte Arbeitgeber und Stadt und zog nach Franken, nach Nürnberg. Wie oder warum hast du dich damals für den Weg entschieden? Ehrlich gesagt: keine Ahnung. Ich hatte nie das Ziel hier und da zu studieren oder meinen Lebenslauf so zu schneidern, dass bestimmte Unternehmen darauf abfahren. Die Schritte ergaben sich einfach. Sicherlich war ich immer neugierig und offen und habe mich immer für die spannendste Möglichkeit entschieden. Da musste ich zwar gut mit meinen Eltern über das Finanzielle verhandeln, aber am Ende hat sich alles ausgezahlt. Zumindest für mich. Was machst du heute beruflich? Seit drei Jahren bin ich im Vertrieb eines der führenden pharmazeutischen Unternehmen. Zweieinhalb Jahre war ich im Vertriebsinnendienst in der Außendienststeuerung tätig und seit wenigen Wochen wohne ich nun in Münster und sammle selber meine Erfahrung im Außendienst. Auch dies "hat sich einfach ergeben". Ich hätte es vor vier Jahren nie für möglich gehalten. Würdest du dich aus heutiger Sicht wieder so entscheiden? Ja! Die Basis in der Berufsakademie war ein super Fundament. Das Auslandsstudium hat mich wahnsinnig viel neben dem Hörsaal gelehrt und auch Bauchlandungen wie mein erster Job in Bielefeld waren sehr lehrreich und gehören zum "Reifen" oder zum "Erwachsenwerden" dazu. Welchen Rat würdest du Schülern mitgeben, die 2010 die Schule abschließen? Seid offen, seid neugierig, seid mutig und seid kritisch zu Euch und Euren Entscheidungen. Es gibt keine "richtige" und "falsche" Entscheidung, was ihr nach der Schule macht. Am Ende müsst Ihr und vor allem Euer Bauchgefühl entscheiden, welcher Weg der "richtige" ist.