Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Berlinale-Blog. Heute: Das dynamische Duo und „Howl“

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Seien wir doch mal ehrlich: Popstars und Schauspieler sind mittlerweile so etwas wie die Superhelden unserer Zeit. Sie kämpfen für uns ständig gegen den omnipräsenten Superschurken namens Langeweile an, ihr künstlerisches Talent wird vom Publikum mit übermenschlichen Superkräften gleichgesetzt und die holde Weiblichkeit liegt ihnen scharenweise zu Füßen. Zwei von ihnen haben sich am vergangenen Berlinale-Wochenende unter die Normalsterblichen begeben und sich einem direkten Vergleich ausgesetzt: The Amazon Ewan McGregor vs. The Fantastic Leonardo DiCaprio Ewan McGregor

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Filmische Superkräfte: - Er kann durch Kloschüsseln in andere Welten eintauchen (als Mark Renton in „Trainspotting“) - Er hat großen Einfluss auf die katholische Kirche (als Camerlengo in „Illuminati“) - Er besitzt „Die Macht“ (als Obi-Wan Kenobi in „Star Wars, Episode I bis III“) Echte Superkräfte: - Kann lukrativen Filmrollen widerstehen (z.B. der des James Bond) Meistgefürchtete Superschurken: - Weibliche deutsche Fans (Auf die Frage, ob er manchmal sauer sei, dass seine weiblichen deutschen Fans ihn trotz der vielen guten Filme nur auf seine Rolle als Sex-Symbol reduzieren, antwortete McGregor (frei übersetzt): „Ja, darüber bin ich wirklich sauer! Sauer und wütend! Diese weiblichen deutschen Fans! Pfui!“) Bestes Superheldenkostüm: - Sein Jedi-Ritter-Outfit, obwohl er auch im Schottenrock stets eine gute Figur macht Superschwäche: - Hang zur Arroganz, wie er mal in einem Interview zugegeben hat Leonardo DiCaprio

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Filmische Superkräfte: - Er besitzt Anti-Terror-Spezialkenntnisse (als Roger Ferris in „Der Mann, der niemals lebte“) - Er ist ein schneller und guter Schütze (als The Kid in „Schneller als der Tod“) - Er ist ein guter Fälscher und Meister der Täuschung (als Frank Abagnale Jr. in „Catch Me If You Can“) Echte Superkräfte: - Kann nahezu jede Frau um den Finger wickeln und war außerdem mal ein guter Breakdancer Meistgefürchtete Superschurken: - Die Critters (in „Critters 3 – Die Kuschelkiller kommen“ hatte DiCaprio 1991 seine erste Filmrolle) Bestes Superheldenkostüm: - Als Philippe bzw. Ludwig XIV. in „Der Mann mit der eisernen Maske“ Superschwäche: - Italienische Nachspeisen Auf den bisher spannendsten Wettbewerbsbeitrag soll an dieser Stelle mit „Howl“ von Rob Epstein und Jeffrey Friedman hingewiesen werden. Darin geht es um den amerikanischen Beatnik-, Drogen-, Sex-, Protest- und Genie-Dichter Allen Ginsberg (James Franco), der wegen Obszönität in seiner Poesie Ende der 50er Jahre vor Gericht stand. „Howl“ (benannt nach Ginsbergs erfolgreichstem Werk) ist allerdings ein Spielfilm, der ohne den üblichen Plot auskommt – von ein paar Gerichtsszenen einmal abgesehen. Stattdessen überzeugt er durch seine experimentelle Erzählform, in der körnig-flackernde Schwarzweißbilder von Jazz-Rhytmen getragen werden und „halluzinative Verse in orgiastische Animationen“ übergehen. Eine gelungene Verfilmung des Dichtens an sich, und gleichzeitig eine sehenswerte Ode an einen der wichtigsten Poeten der sogenannten Beat Generation. „Howl“:

Schönstes Zitat aus dem Film: „Wir reden darüber, wenn wir gestern gefickt haben und wen wir morgen ficken werden und ob wir wieder mit einem Besenstiel im Arsch im Hotel Ambassador in Prag aufgewacht sind – was man seinen Freunden halt so erzählt.“

  • teilen
  • schließen