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„Berlinale, Alter!“ Das Filmfestival-Fazit
„Berlinale, Alter!“ - so ein Jugendlicher zum anderen in der S-Bahn Richtung Potsdamer Platz auf die Frage, was er denn die nächsten Tage so vorhabe. jetzt.de ging mit. Das war es nun also schon wieder: 270.000 verkaufte Tickets für 1238 Vorführungen von 383 Filmen in zehn Tagen. Das ist mal ein Pfund. Wir werfen noch mal einen kurzen Blick zurück und ziehen Bilanz. Der goldene Bär Die höchste Auszeichnung der 59. Berlinale ging an „La Teta Asustada“ von Claudia Llosa. Darin geht es um rätselhafte Krankheiten, die durch die Milch von misshandelten Müttern an deren Kinder übertragen werden. Politisch, poetisch, Pro-Pasteurisierung. Lactose-Allergie, ick hör dir trappsen. Der rote Teppich Die ganz großen Superstars haben sich in diesem Jahr eher rar gemacht und sich ihre Anwesenheit wohl für die anstehende Jubiläumssause 2010 aufgespart. Hier eine kurze Auswahl der diesjährigen Red-Carper-Prominenz: Gael García Bernal, Steve Buscemi, Roger Cicero, Willem Dafoe, Julie Delpy, Jean Reno, Steve Martin, Bruno Ganz, Heike Makatsch, Renée Zellweger, Demi Moore, Ashton Kutcher, Angela Bassett, Michelle Pfeiffer, Josef Hader, Woody Harrelson, Keanu Reeves, Robin Wright Penn, John Goodman, Kate Winslet, Ralph Fiennes, Joschka Fischer, Otto Sander, Franka Potente, Armin Rohde, Armin Mueller-Stahl, Clive Owen, Tilda Swinton, David Howell „The Edge“ Evans etc.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Der gläserne Star
Das Promi-Pärchen Kutcher/Moore hat zwar weniger durch künstlerisches Können geglänzt, dafür aber in Sachen Fan-Serving alles richtig gemacht. So hat die gute Demi auf www.twitter.com/mrskutcher unter dem Pseudonym Tweetie regelmäßig von Berlin aus mit ihren Fans gechattet, während Ashton selbstgedrehte Handy-Videos hochgeladen (www.qik.com/ashton) hat. Derlei High-Society Sperenzchen würde man sich zukünftig durchaus öfter wünschen: Jennifer Lopez bei der Bindegewebsmassage, Fatih Akin beim Augenbrauenzupfen, Keira Knightley beim All-You-Can-Eat – wär’ doch ein Traum.
Der erhellende Klang
Selbstverständlich ist im Kino vor allem das Auge gefragt, doch auch die akustischen Reize sind nicht zu unterschätzen. Hier die Soundtrack-Top-Five der diesjährigen Berlinale-Filme:
- „Soul Power“ von Jeffrey Levy-Hinte
- “When You’re Strange” von Tom DiCillo
- “Human Zoo” von Rie Rasmussen
- “Notorious” von George Tillman Jr.
- “Von wegen” von Uli M. Schueppel
Die Wahrheit der Weiblichkeit
In „My One And Only“ von Spaßvogel-Regisseur Richard Loncraine lässt Renée Zellweger einige Frauen-Weisheiten vom Stapel, die sich auch sämtliche Jungs mal hinter die Ohren schreiben sollten – wer weiß, wofür die mal gut sind:
- „Widersprich keiner Frau, wenn du nur eine Unterhose anhast.“
- „Eine Frau wirkt nie intelligenter als in dem Moment, wenn sie einem Mann zuhört.“
- „Vergleiche einer Frau nie mit einem Fisch oder einem anderen Schuppentier.“
Insgesamt gesehen gab es auf der 59. Berlinale zwar kaum Herausragendes, dafür aber auch ebenso wenig Totalausfälle. Stattdessen jedoch viel Ordentliches, Annehmbares und Vertretbares.
Meine Berlinale-Top-Three:
- „Der Knochenmann“ von Wolfgang Murnberger
- „My Suicide“ von David Lee Miller
- “Der Vorleser” von Stephen Daldry
Ich freu mich jedenfalls schon auf nächstes Jahr.
Text: daniel-schieferdecker - Foto: ddp