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Wie ich beinahe die Welt gerettet hätte: Heute: Grillen mit Blauwalen

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Am Samstag beim Grillen sagte einer: „Die Klimaerwärmung hat ja auch ihr Gutes“, und zog sein Hemd aus. Auf seiner Schulter war eine Tätowierung, eine Art indianisches Symbol. „Prost“, sagte der neben ihm, „und das muss mir erst mal einer beweisen, dass es die wirklich gibt.“ „Dass es was gibt?“, fragte ich, aber ich ahnte es. „Die Klimaerwärmung. Schwankungen gab es schon immer.“ Das ist keine Diskussion, die man annehmen muss. Oder sollte. Weiß ich jetzt. „Woher weißt du, dass es Schwankungen schon immer gab?“, fragte ich. Aber ich ahnte, was da kommen würde. „Na, das weiß man. Wissenschaft.“ „Aber die Wissenschaft sagt auch, dass es die Klimaerwärmung gibt.“ „Nein!“ „Doch!“ „Nein!“ „Ähm … doch?“ Ich sah weg und drehte Würstchen über der Kaiserglut. Von außen sahen sie gut aus, aber die Wahrheit liegt bei Würstchen in der Mitte.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Irgendwann ist der Eindruck entstanden, es gäbe in der Welt der Wissenschaft eine Diskussion um das Thema Klimaerwärmung, also darum, ob es sie tatsächlich gibt. Das ist bizarr. Natürlich gibt es die nicht. Nicht einmal George W. Bush bezweifelt mehr, dass sich das Klima erwärmt, und der würde jeden auch nur minimal seriösen Wissenschaftler, der die Klimaerwärmung bestreitet, sofort als nationalen Umweltberater einstellen – wenn er einen finden würde. Wo nun aber selbst GWB nicht mehr an Märchen glaubt, warum dann Menschen, mit denen ich grille? „Und du“, sagte er dann, „du verbrennst doch auch Kohle, um hier Fleisch zu essen!“ Und ich war erstaunt. Wenn jemand weiß, dass Fleisch und Kohle ökologisch extrem schwierige Dinge sind, warum glaubt er dann nicht, dass sich das Klima erwärmt? „Was genau“, fragte ich, „hat was ich mache mit dem zu tun, was du glaubst?“ „Der Punkt ist“, sagte er, „dass ich mir nicht von irgendwelchen Leuten irgendwas erzählen lassen will. Und die Klimaerwärmung hat mir noch keiner bewiesen.“ „Komisch“, sagte ich, „jetzt wo du das sagst fällt mir auf: Mir hat noch keiner bewiesen, dass es Blauwale gibt.“ Er sah mich an als wäre ich doof. Dann aß er ein Würstchen, von dem er nicht wusste, dass es biologisch-dynamisch war. Dann trank er zwei Bier. Und dann endlich kam er an und sagte: „Du hast recht. Da können wir uns drauf einigen: Das mit den Walen müssen die uns erst noch beweisen.“

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