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Die denk- und diskussionswürdigsten Halloween-Kostüme 2017

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Der spontanste Halloween-Trend 2017 war: Widerstand. In New York wurde der Tag von einem Terroranschlag überschattet (mehr dazu auf sz.de). Die New Yorker waren geschockt und trauerten um die Opfer, gleichzeitig ließen sie sich aber nicht unterkriegen – dass die traditionelle Halloween-Parade am Abend nicht abgesagt wurde, war kein Zeichen von mangelnder Pietät, sondern ein Signal, dass der Terror nicht die Oberhand gewinnen sollte.

„If you change your life then the bad guys win“, sagte ein Teilnehmer dem Nachrichtensender CNN. Und die US-Korrespondentin des britischen Guardian twitterte Bilder von New Yorkern in kreativen Kostümen und mit ähnlichen Botschaften: 

Während sich in Deutschland die Diskussion jedes Jahr aufs Neue darum dreht, ob man Halloween überhaupt feiern oder doch lieber boykottieren sollte, wird dieser Tag in den USA nicht in Frage gestellt. Da interessiert eher, welches diesmal die beliebtesten, denk- und diskussionswürdigsten Kostüme sind. In die Liste der am meisten gegoogelten Kostüme schafften es dieses Jahr unter anderem Wonder Woman (yeah!), Einhorn (…), Maus (?) und Clown. Letzteres natürlich vor allem in der Variante „Horrorclown“, wegen  der Neuverfilmung von Stephen Kings „Es“. Besonders schön ist diese Hommage eines Paars, das als Georgie und sein Papierschiffchen ging, bekannt aus dem Anfang des Films: 

Das zweite Medien-Popkultur-Achtziger-Jahre-Revival-Grusel-Ereignis diesen Jahres, das die Menschen inspiriert hat, ist die zweite Staffel der Erfolgsserie „Stranger Things“. Da gab es zum Beispiel den Typen, der in seinem Eleven-Kostüm schon ein paar Tage vor Halloween die Runde machte:

Und natürlich gab es dann gestern noch mehr Elevens: 

Und die Lichterkette: 

Und einige Hommages an den Demagorgon: 

Josh Sundquist hat sein diesjähriges Halloween-Kostüm schon vor ein paar Tagen präsentiert. Der Paralympics-Athlet, der als Kind sein linkes Bein durch eine Krebserkrankung verloren hat, ist mittlerweile bekannt für seine Verkleidungen. Er macht seine Behinderung dabei nämlich jedes Mal zu einem Vorteil und ist schon als angeknabberter Lebkuchenmann, Stehlampe, Kicker-Figur und Flamingo gegangen. Dieses Jahr war er Tigger, der Tiger aus Winnie Puh, der auf seinem Schwanz springen kann: 

In den USA gibt es zu Halloween regelmäßig Kontroversen um Kostüme, die als „politisch inkorrekt“ gelten: „Indianer“, „Mexikaner“, „Hillary Clinton in Gefängniskleidung“. Dieses Jahr gab es Diskussionen um den Trend zur Kostümierung als Colin Kaepernick. Der Football-Spieler Kaepernick hatte im Vorjahr mit einigen seiner Kollegen eine mittlerweile berühmte Protest-Aktion gestartet: Vor einem Spiel erhob er sich nicht für die Nationalhymne, sondern kniete nieder, als Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt. Viele Eltern verkleideten ihre Kinder dieses Jahr als Kaepernick, um damit ebenfalls ein solches Zeichen zu setzen:  

Das sah niedlich aus und sorgte auch nicht für besonders viel Unmut – da die verkleideten Kinder, wie auch Kaepernick selbst, schwarz waren. Viel Gegenwind bekamen allerdings Weiße, die sich, wie ein Student aus South Dakota, für ihre Kaepernick-Verkleidung das Gesicht schwarz schminkten – „Blackfacing“ gilt nämlich als extrem rassistisch. Und auch ein Polizist aus Nevada, der als Kaepernick mit Afroperücke und dem Schild „Will stand for food“ auftrat, bekam einen Shitstorm ab, nachdem ein Bild davon viral gegangen war. Der zuständige Polizeichef entschuldigte sich daraufhin in einem Statement für seinen Mitarbeiter.

Eine weiterer berühmter Mensch wurde ebenfalls unzählige Male dargestellt: Präsident Donald Trump. Immerhin war dies das erste Halloween seit seiner Wahl im vergangenen November. Manche Kostüme waren wohl als Ehrung gemeint, die meisten aber als Persiflage. Es gab  Trump-Hunde, Kommentare dazu, was manche von seiner Einwanderungspolitik halten und ein wirklich extrem gruseliges Putin-Trump-Kostüm:

Das deutsche Politiker-Kostüme-Äquivalent haben übrigens die Kollegen von extra3 gebastelt:

Trump selbst hat sich mal wieder nicht sehr beliebt gemacht, weil er es beim „Trick Or Treat“-Event vorm Weißen Haus nicht hingekriegt hat, angemessen (also: „erschrocken“) auf ein Kind im Dinosaurier-Kostüm zu reagieren:

Und für alle, die Halloween so gar nichts abgewinnen können? Für die gab es immerhin noch den Hashtag #HowIRuinedHalloween:

nasch

Und hier findest du den Mann, der das Trump-Kostüm perfektioniert hat:

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