Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

„Bitte nur eine Zigarette pro Kind“

Fotos: Screenshot/Twitter

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Die Deutschen tun sich anscheinend schwer mit Halloween. Bei einer Online-Umfrage von 2018 dazu, ob sie sich verkleiden wollten, antworteten die meisten: „Bestimmt nicht!“ Nur zwei Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen waren sich sicher, sich kostümieren zu wollen. Aber das macht ja nichts. Denn zum Fest posteten die Halloween-Skeptiker*innen die lustigsten, weil zynischsten Tweets. 

Viele malten sich noch vor dem Halloweenabend aus, wie es wohl all den Menschen da draußen ergehen würde, die das Fest feiern – und waren sich weitgehend einig: Das kann einfach nicht glücklich machen.

Andere erklärten der Welt, warum sie selbst sich nicht verkleiden wollten – beziehungsweise müssten. Der Schauspieler Frankie Muniz schrieb beispielsweise, er ginge einfach als „fette, alte Version von Malcom“. Vor vielen Jahren hatte er die Hauptfigur der Serie „Malcom Mittendrin“ selbst gespielt.

Außerdem wird schnell klar, welche Pläne die Skeptiker*innen selbst an Halloween verfolgen: möglichst wenige Kinder vor der Tür stehen zu haben. Um das zu erreichen, bot einer beispielsweise nur Zigaretten an – aber nicht ohne Einschränkung: „Bitte nur eine Zigarette pro Kind.“ Auch andere ließen sich alles Mögliche einfallen – und schreckten nicht vor klassischen Halloween-Dekorationen zurück.

Einige beteiligten sich dann doch am Fest, wenn auch nur digital: Sie gaben Beispiele für echte Horrorszenarien. Darunter natürlich: Akku leer.

In Japan wird außerdem gerade zum Trend, Halloween-Kostüme, wenn überhaupt, nur ironisch zu tragen. „Jimi-Halloween“ heißt das Phänomen, bei dem viele Japaner*innen echte Alltagsschrecken darstellen wollen. Mögliche Verkleidungen wären demnach: Banksy, der seine Kunst schreddert, eine aufgedrehte Fotoassistentin oder eine hektische Frau, die vergessen hat, den Müll rauszubringen.

Am zynischsten ist aber wohl der Tweet einer Frau, die Halloween gegenüber gar nicht skeptisch scheint: Für ihr Kostüm als Stephen Kings Figur „Carrie“ hatte sie sich geschminkt, als sei sie blutüberströmt. Als sie dann tatsächlich in diesem Outfit einen Autounfall hatte, hielten viele Zeug*innen das Blut für echt.

Ein Deutscher nutzte seine Verkleidung als politische Botschaft: Er ging als Arzt, der Schwangerschaftsabbrüche durchführt – beziehungsweise so, wie manche Menschen sich ihn vorstellen würden.

Und auch eine andere Nutzerin erhoffte sich etwas von Halloween: endlich mal wieder von einem Mann zum Schreien gebracht zu werden – wenn es doch schon im Bett nicht klappe.

lath

  • teilen
  • schließen