- • Startseite
- • Ausgehen
-
•
Mehr als 50 Clubs dazu, wie sie die Pandemie erleben
Wir haben uns für euch bei euren Lieblingsclubs erkundigt, ob sie die Pandemie voraussichtlich überleben werden. Von den etwa 1400 Clubs in ganz Deutschland haben wir im Februar bei 200 via E-Mail angeklopft, um ein Stimmungsbild zu bekommen. Welche das sein sollten, habt ihr uns auf Instagram vorgeschlagen – dabei hat sich auch die eine oder andere Kneipe eingeschlichen. Von den 200 hat uns ein Viertel geantwortet. Wie es ihnen geht, könnt ihr hier lesen – alphabetisch nach Städten sortiert.
Einen Überblick über die momentane Lage der Clubs in Deutschland, und ihrer Zukunft findet ihr hier.
Augsburg
„Ich denke, wir werden die Corona-bedingte Clubschließung noch bis Ende des Jahres (2021) überstehen. Aber nur, wenn endlich sämtliche beantragten Hilfsgelder bei uns eingehen. Auch unser Vermieter hat uns signalisiert, dass er uns die Miete für den Club stunden wird, beziehungsweise hat er das bereits getan. Aber natürlich können wir nicht ewig so weitermachen. Da unsere Mitarbeiter in Kurzarbeit sind und die komplette Förderung Mitte des Jahres ausläuft, wird es wohl Ende des Jahres finanziell sehr knapp werden bei uns. Wir sind ja definitiv die Letzten, die öffnen dürfen. Also noch überwiegt der Optimismus. Aber nicht mehr lange.“
Berlin
„Alle, die ihr Herz und ihre Seele in kulturelle Veranstaltungen stecken und clubkulturelle Ausschweifungen wertschätzen, müssen noch sehr geduldig sein. 2021 verspricht nicht wirklich, besser zu werden als das vergangene Jahr 2020. Was wir als Clubkultur kennen und schätzen, benötigt Intensität, Nähe, Kontakt, berauschende Nächte, Teilen und Austausch. Solange das Risiko einer exponentiellen Infektion besteht und jeden Tag Menschen an Covid-19 sterben, ist daher mit einer Rückkehr auf die Tanzfläche nicht zu rechnen. Die Corona-Krise vergrößert die bestehenden kapitalistischen Ungerechtigkeiten und verschärft die soziale Spaltung, sodass sich auch die wirtschaftlichen Bedingungen für sorgloses Clubbing erheblich verschlechtern. Inwieweit die Berliner Feier-Situation, wie wir sie vor Corona genossen haben, überhaupt wiederhergestellt werden kann, ist momentan nicht absehbar.“
„Wir glauben zurzeit, dass wir überleben. Wir rechnen damit, dass wir im kommenden Frühjahr/Sommer wieder Open-Air-Angebote machen können und irgendwann nicht allzu lange danach die Herdenimmunität greift. Kann natürlich einiges dazwischen kommen, aber von diesem Szenario gehen wir erst mal aus. Scheint ja auch nicht sehr unwahrscheinlich zu sein. Im schlimmsten Fall würde ich davon ausgehen, dass die Clubs vom Land Berlin durch eine weitere harte Zeit gerettet werden würden, weil man in der hiesigen Politik begriffen hat, wie wichtig sie für die Stadt sind. Kann gut sein, dass sich der Tourismus erst nach und nach erholen wird, dafür ist die lokale Bevölkerung umso ausgehungerter, das zeigte sich bereits im vergangenen Sommer.“
„JA, wir überleben! Wobei sich überleben komisch anhört. Der Club war ja nie krank. Wir arbeiten seit März 2020 sehr hart an Lösungen, wie wir den Club wieder öffnen können, was wir in der Zeit der Schließung weiter für die Szene machen können und wie es nach der Pandemie bei uns weitergeht. Auch wenn die Schließung deutlich länger ist, als wir ursprünglich dachten, verlieren wir nicht den Mut. Zum Glück bekommen wir aktuell finanzielle Hilfen von Bund und Ländern, die uns über Wasser halten, auch wenn diese nicht leicht zu bekommen sind und noch einiges aussteht. Wir stecken auf jeden Fall nicht den Kopf in den Sand und machen weiter!“
Dresden
„Wir können das Gelände nur dank der monatlichen Überbrückungshilfen des Bundes halten, die hoffentlich nicht abreißen, bis so etwas wie ein Normalbetrieb wieder möglich ist. Was über diese Fixkosten hinausgeht – insbesondere Personalkosten –, müssen wir mit Einnahmen aus unserem Onlineshop, Spenden und kleineren Projektförderungen bewältigen. Aber das reicht nicht und darum hat der Anteil an ehrenamtlicher Arbeit eine unmögliche Dimension angenommen. So kritikabel das ist, so dankbar sind wir auch all den Menschen, die das für den Club in Kauf nehmen. Dankbar sind wir auch für die Förderung durch das ‚Neustart Kultur‘-Programm, das etwas Entspannung bringen könnte.“
„Da unsere Grundkosten überschaubar sind und die staatlichen Hilfsgelder und -programme früher oder später ankommen, denken wir, dass wir die Pandemie überleben. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Clubs spätestens im Herbst 2021 wieder öffnen dürfen. Ansonsten gibt es weder einen Techniker noch eine Putzfrau, die den Betrieb gewährleisten können.“
„Auch wenn es eine schlimme Zeit ist und wir seit zwölf Monaten geschlossen haben, glauben wir, die Zeit überstehen und bald wieder öffnen zu können.“
„Wir glauben definitiv, dass wir die Pandemie überleben werden. Zum einen spüren wir nach wie vor die Unterstützung unserer Gäste. Immer wenn es mal eine Nachricht von uns gibt, wie zuletzt unser Videobeitrag zu OpenClubDay, erreicht uns eine sehr große Begeisterung. So spüren wir auch ein großes Verlangen der RaverInnen, wieder einen Club von innen zu sehen, auch wenn das vielleicht besonderer Auflagen bedarf. Bezüglich der betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben die Hilfen von Bund und Land für etwas Spielraum gesorgt und ermöglichen uns einen Betrieb unter ,Halblast‘. All das erfordert aber, dass die aktuelle Lage sich soweit entspannt, dass überhaupt an eine Türöffnung gedacht werden kann. Bis dahin sorgen wir sowohl im Club mit einer neuen Heiz- und Lüftungsanlage sowie im Außengelände mit kleineren baulichen Maßnahmen dafür, dass wir für das Frühjahr gerüstet sind und strengere Hygiene-Regularien einhalten können, wenn es wieder losgeht.
Die gemeinsame Stimmung in unserem Team ist, dass der reine Online-Betrieb eines Clubs, sowohl betriebswirtschaftlich als auch von unserer persönlichen Motivation, auf Dauer keine Option darstellt. Das Videoprojekt zum OpenClubDay hat großen Spaß gemacht und diverse Streaming-Veranstaltungen, die wir gemacht haben, waren auch eine schöne Erfahrung. Aber wir sehnen das Feedback der Gäste zurück und die direkte Interaktion zwischen DJ und Crowd, unterstützt durch die Lautstärke der Anlage und einer guten Lichtshow. Besonders leiden in der aktuellen Situation die KünstlerInnen, Barkräfte, VeranstalterInnen, Deko-Menschen, Techniker, Vermieter von Veranstaltungstechnik, die gerade weder bei uns noch bei einem anderen Haus Projekte realisieren können.
Allem voran geht aus unserer Sicht natürlich der Schutz in der Pandemie. Kulturstätten und Clubs haben jedoch eine wichtige Funktion des Zusammenkommens von Menschen und es ist auf Dauer – unabhängig von Clubs – nicht vorstellbar, dass für alle Zeiten größere Zusammenkünfte nicht mehr möglich sind. Deshalb glauben wir, wird es auch irgendwann wieder eine Art von Clubleben nach der Pandemie geben. Wir planen zumindest bereits die nächsten Events für 2021 und hoffen, dass diese nicht alle ausschließlich über das Internet stattfinden werden. Zumindest für unsere Kunstveranstaltungen rechnen wir mit Möglichkeiten, wie sie für Museen im Herbst möglich waren.“
Erfurt
„Wir werden die Pandemie überleben, da wir als Klub in einem Kulturzentrum sitzen (Kulturbahnhof Zughafen), uns unser Vermieter von Tag eins der Pandemie unterstützt hat und sofort auf eine Stundung der Mieten eingegangen ist, beziehungsweise wir mit unserem Vermieter einen alternativen Weg, was die Rückzahlung der Miete angeht, gefunden haben. Ohne diese Unterstützung und die hohe Solidarität unserer Gäste (welche sich in Spenden widerspiegelten) wären wir vermutlich schon nicht mehr an Ort und Stelle.“
Frankfurt
„Der Gürtel ist so eng wie möglich geschnallt: Alle Fixkosten sind minimiert, Unterstützungsquellen (Kurzarbeitergeld-Erstattung, Überbrückungshilfen) sind erschlossen und fließen / tröpfeln zumindest in dem Maße, dass wir überleben werden.“
„Ja, wir glauben, dass der FREUD Club überleben wird, wenn der Staat uns unterstützt und die Hilfsmaßnahmen zeitig genug und im vollen Umfang eintreffen werden. Denn die laufenden Kosten, wie Miete, Versicherungen, Leasings, Darlehensrückzahlungen inklusive Zinsen, wurden bis jetzt nicht voll berücksichtigt. Das heißt, wir zahlen jeden Monat privat etwas ein, um diese Verbindlichkeiten zu begleichen, da wir sonst die Grundlage unserer Unternehmung entzogen bekommen. Wenn der Staat die Kulturschaffenden nicht unterstütz, wird es keine oder nur noch wenige Kulturstätten in Deutschland geben. Wie wichtig diese für uns sind, erkennt man an Berlin. Wie viele Einnahmen diese Stadt durch Tourismus erwirtschaftet, hängt definitiv mit der Clubkultur der Stadt zusammen. Genauso ist es mit der Work-Life-Balance, viele Startups sitzen in Berlin, weil das Surrounding dort stimmt. Also eine moderne Stadt braucht Nightlife und die dazugehörigen Clubs, wenn sie heutzutage eine Metropole mit Zukunft sein möchte.“
„Sofern es in 2021 einen „Re-Start“ geben wird, wird der Gibson Club die Pandemie überleben, weil in unserem Fall die Hilfen des Bundes und der Länder greifen und wir wirtschaftlich solide aufgestellt sind. Die Frage ist: wann und zu welchen Konditionen dürfen wir wieder öffnen. Je länger es bis zum Re-Start dauert, desto eher laufen aber auch wir Gefahr, dass über viele Jahre aufgebaute Strukturen und Know-How für immer verloren gehen. Auch die Bedingungen der Wiedereröffnung spielen eine Rolle; Nähe zum Beispiel ist ein elementarer Bestandteil unseres Konzeptes und ein Club ohne Tanzen ist kein Club. Die Herausforderung für die Branche wird sein, den Re-Start als Neubeginn zu verstehen; verbunden mit neuen Mitarbeitern, einem neuen Klientel und vielleicht auch neuen Gewohnheiten.“
„Wir werden überleben, da wir aus dem privaten Umfeld Hilfe bekommen. Die Frage ist nur, wie hoch der Schuldenberg im Anschluss ist. Wir haben allerdings mehr Angst, dass die Ausgehkultur nach Corona nicht mehr dieselbe sein wird, dass man in Vergessenheit gerät oder dass eben die Zeit genutzt wird, um mit behördlichen Mitteln unser Leben noch schwerer zu gestalten. Bei uns akut spielt die Stadt Frankfurt mit dem Gedanken einer Vorverlegung der Sperrstunde (nicht pandemie-bedingt!) von 5 auf 3 oder 1 Uhr wegen Vorfällen, die während der Pandemie geschehen sind, als wir allerdings längst geschlossen hatten.“
„Stand jetzt sieht es ganz so aus, dass das Robert Johnson die durch das Corona-Virus verursachte Situation überleben und, sobald es wieder möglich ist, seine Pforten für Gäste wiedereröffnen wird. Um das ,Warum‘ auf einen Punkt zu bringen, liegt das vor allem an unseren privaten Unterstützer*Innen, die die von uns gestartete Start-Next-Kampagne so großzügig unterstützten und die parallel ins Leben gerufene ,See You Soon‘-Kampagne nutzen, um uns zur Verfügung gestellte Arbeiten befreundeter Künstler*innen zu erwerben. Diese bekommt nun auch eine Folge-Edition und wird ,Keep In Touch‘ heißen. Klar gab es auch von staatlicher Seite Hilfestellungen, beispielsweise in Form der November- und Dezember-Hilfen, aber das hätte bei weitem nur schwerlich gereicht, nach fast einem Jahr Stillstand. An dieser Stelle nochmals ein riesiges Dankeschön an alle Supporter*Innen und all die beteiligten Künstler*innen.“
„Wir werden durchhalten und überleben.“
Gießen
„Ja, unser Club wird die Pandemie überleben. Uns bleibt erstens nichts anderes übrig und wir denken auch zweitens, dass wir das unseren Gästinnen und Gästen und unserer grauen Stadt ohne Meer, in der zehntausende Menschen studieren und auch feiern wollen, einfach schuldig sind. Die Hilfen von Staat und Stadt kommen zwar manchmal schleppend, aber darüber, dass sie überhaupt kommen, freuen wir uns sehr. Dabei helfen durchzuhalten würde uns, zumindest moralisch, eine Perspektive: Wir waren die Allerersten, die zum Wohle aller dicht gemacht haben.“
Hamburg
„Wir sind alle am Boden zerstört, sind am Zittern, haben Depressionen.“
„Wir wissen es nicht, die Hoffnung wird immer geringer.“
„Rücklagen aufgebraucht und überleben derzeit nur mit Förderprogrammen, die bisher nur zur Hälfte ausgezahlt wurden.“
„Wir sind optimistisch, dass wir die Lage überstehen werden, weil die Stadt Hamburg ihre Clubs vergleichsweise gut unterstützt und wir auch relativ geringe Fixkosten haben. Sorgen macht uns eher die Frage, ob auch nach überstandener Pandemie die Menschen noch längere Zeit die Enge, Wärme und Intimität einer kleinen Location wie unserer meiden werden? Wann kehrt die Unbekümmertheit und Unschuld in die Live-Kultur zurück – oder wird es vielleicht gar kein ,Weiter so‘ geben?“
„Ganz zu Anfang der Pandemie haben wir nicht geglaubt, dass wir überleben. Uns war relativ schnell klar, dass wir ohne Hilfe von außen keine vier Monate schaffen werden. Aufgrund der finanziellen Unterstützung von Bund, Land, Stadt und auch privaten Spendern, sieht die Situation momentan ganz ok für uns aus. Auch die nächsten vier Monate werden wir schaffen. Dennoch haben wir Sorge, ob und wie uns diese Gelder bis zum wirklichen Ende der Pandemie bringen werden, denn das Ende ist ja bisher nur sehr schwer oder eher gar nicht abzusehen. Unsere Festangestellten können wir zum Glück durch das Kurzarbeitergeld über Wasser halten. Der Vielzahl unserer freien Mitarbeiter können wir leider allerdings überhaupt nicht helfen. Ihnen geht es mit der derzeitigen Situation teilweise sehr schlecht.
Wir sind sehr darauf angewiesen, dass Bund und Land uns auch weiterhin finanziell unterstützen, damit wir überleben. Darüber hinaus hoffen wir sehr, dass für alle Solo-Selbstständigen noch mehr getan wird, denn deren Situation verschärft sich immer mehr. Die Branche wird sich diesbezüglich sehr stark verändern. Leider werden auch nicht alle Spielstätten und Clubs bisher genauso unterstützt wie wir, und die Vielfalt an kulturschaffenden Stätten wird darunter sehr leiden.“
„Wir, die Hamburger Clubs, haben durch die Kulturbehörde und in persona Carsten Brosda, einen starken Supporter und, nennen wir das Kind beim Namen: RETTER an unserer Seite.
Die Clubs bekommen bei einem positiven Antragsbescheid sämtliche anfallenden Fixkosten wie Miete, Strom usw. erstattet. So konnten wir eine Insolvenz, die uns sonst bereits im Mai 2020 getroffen hätte, abwenden. Aber auch diese Hilfen sind natürlich endlich und wir hoffen, dass die Situation sich durch Impfungen, Schnelltest und „Durchseuchung“ im Herbst / Winter diesen Jahres so weit entspannt hat, dass man mit der schrittweisen Öffnung der Clubs planen kann.“
Ilmenau
„Durch die gute Vorbereitung des Vorstandes und schnelle Umsetzung der Hygieneverordnungen befindet sich unser gemeinnütziger Kulturverein noch nicht in Schwierigkeiten. Mit innovativen Ideen und Kreativität unserer Mitglieder und Nutzung digitaler Ressourcen bleiben wir auch während der Pandemie präsent und können danach unser volles Potential ausschöpfen. Neue Mitglieder zu finden, ist schwer. Der Zusammenhalt leidet ohne die vielen aktiven Treffen und Veranstaltungen.“
Kiel
„Tatsächlich lässt sich die Frage relativ schwer beantworten. Die Hoffnung ist natürlich da, denn sonst hätte man schon lange den Kopf in den berühmten Sand gesteckt. Nüchtern betrachtet – welch schönes Wortspiel für einen Clubbetreiber –, steht und fällt es mit dem Verlauf des Jahres und dem Insolvenzrecht. Wir sind eine GmbH und müssen vielleicht irgendwann aufgeben, haben es dann also gar nicht mehr in der Hand. Dabei ist die Liquidität vermutlich gar nicht das größte Problem. Der größte Posten unserer Kosten sind die Raumkosten. Unser Vermieter ist nicht bereit zu verzichten, würde aber stunden. Das hilft aber nichts, wenn ich trotzdem in die Insolvenz muss. Wie gesagt, wir hoffen, aber realistisch muss man wohl davon ausgehen, dass unser Club nicht überleben wird. Und ähnlich wird es vielen Clubs auf der Größe bis 400, 500 Gästen gehen, wenngleich man vielleicht auch lange brauchen wird, um der Realität ins Auge zu schauen.“
Köln
„Ja, das Bootshaus wird die Pandemie auf jeden Fall überleben, allerdings werden wir hochverschuldet neustarten müssen. Zur Info: Wir haben vorher nie Kredite oder sonstiges aufnehmen müssen. Aktuell überleben wir durch Förderungen, Kurzarbeitergelder und Stundungen. Es ist unabdingbar, dass Gastronomie- und Veranstaltungsbranche auch nach der Krise finanziell entlastet wird, da, wie schon beschrieben, immense Kredite aufgenommen wurden.“
„Wir haben zum Glück noch einige Reserven, da wir die letzten 2, 3 Jahre gut gewirtschaftet haben. Sollte es aber diesen Sommer nicht weitergehen, sehe ich trotzdem schwarz!“
„Wir haben ordentlich an dem Thema zu knabbern. Ich denke, wir wie auch alle anderen können es schaffen, wenn die Hilfen schnell bei uns ankommen und vor allem auch die Vermieter mit in die Verantwortung genommen werden. Wir bleiben standhaft und zuversichtlich.“
Konstanz
„Natürlich werden wir das überleben, unser Motto ,Don't stop the dance‘ verpflichtet schließlich zum Optimismus. Unser Vorteil: Wir sind nicht ,nur‘ Club. Der Restaurantbereich und die Bar haben uns im vergangenen Sommer den Arsch gerettet. Und jetzt heißt es durchhalten und Daumen drücken, dass wir irgendwann wieder zusammen durchstarten können.“
Leipzig
„Wir denken, dass der Club Corona überlebt, weil wir einerseits durch unsere gemeinsame Power in unserem Bundesverband LIVEKOMM uns gegenseitig unterstützen, dadurch einen guten Draht zur Politik haben und es uns gelungen ist, die Probleme an die richtigen Stellen zu adressieren. Und die Hoffnung stirbt zuletzt, das gehört zu unserer DNA, wer nicht positiv in die Zukunft schaut, sollte auch keinen Club eröffnen!“
„Wir werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit überleben,
-
weil wir im Osten sozialisiert wurden und der Zusammenbruch wirtschaftlicher Strukturen für uns nichts Neues ist. Schon damals stellte sich die Krise als absolute kulturelle Bereicherung heraus.
-
weil andererseits überraschend viele finanzielle Mittel zur Unterstützung bereitgestellt wurden (wenn auch mit erheblichem bürokratischem Aufwand und großen Verzögerungen).
-
weil durch die allgemeine Verknappung der Ressource Kultur auch beim Publikum eine breite Akzeptanz für neue Veranstaltungsformate entstand. (In der Not frisst der Teufel Fliegen.)
-
weil wir durch die mit staatlichen Hilfsgeldern finanzierten Schließungen endlich Zeit finden, ohne kapitalistische Zwänge eben jene neuen Veranstaltungsformate zu entwickeln.
-
weil wir durch die Schließungen unglaublich viel Solidarität von Publikum und Branchenkollegen erfahren haben.
-
weil durch die lange Kultur- und Geselligkeits-Absence bei Wiedereröffnung ein unglaublicher Nachholbedarf bestehen wird.
-
weil wir durch diese Krise nun wissen, dass unser Vermieter ein geldgieriger Honk ist …“
Mainz
„Wir zweifeln etwas an der Zeit danach, wenn wir irgendwann wieder öffnen können. Ob sich die Leute wieder in der engen, pulsierenden Bar treffen wollen werden oder lieber erst mal draußen sitzen. Wir, als Clubs, standen immer für eine Art der Zusammenkunft, die nun seit einem Jahr völlig ausgeschlossen ist. Alle sehnen sich zwar nach Enge, Tanzen, Hitze – aber ob die Angst und die Vorsicht erst mal überwiegt, das ist gerade schwer abzuschätzen.“
„Clubs als soziokulturelle Räume sind unverzichtbar für eine lebendige Stadt! Daher geben wir alles, um das schon schön zu erhalten! Dank der Unterstützung unserer wunderbaren Gäste, öffentlichen Hilfen und Bankkredite werden wir das auch schaffen!“
Mannheim
„Ja, wir glauben, dass unser Club „Das Zimmer“ sowie die Open Air Eventfläche „Hafen49“ die Pandemie überleben werden. Unsere Betriebe waren glücklicherweise vor der Pandemie wirtschaftlich gesund. Die angebotenen Unterstützungsmaßnahmen des Bundes wie Überbrückungshilfe und Kurzarbeitsgeld sind eine große Hilfe. Ebenso ermöglicht das Programm Neustart Kultur des Bundes mit seinen Teilprogrammen nicht nur sinnvolle Investitionen in Infrastruktur, sondern bietet auch konkrete Projektunterstützung für die Live-Musik-Branche. Geholfen hat auch der Support vieler Fans, die ihre bereits gekauften Tickets in Gutscheine gewandelt haben. “
„Ich wünsche mir, dass mein Club die Pandemie überlebt und setze mich dafür ein, insoweit mir dies möglich ist. Da es bislang noch keine Perspektive auf die Aufhebung des seit 14.3.2020 geltenden Betriebsverbots für Clubs und Diskotheken gibt und selbst im Falle von etwaigen Öffnungen, Umnutzungen oder Ortsverlagerungen (nach draußen oder in größere Lokalitäten) ein wirtschaftlicher Betrieb unter Pandemie-Auflagen kaum zu erreichen ist, sind wir weiter auf finanzielle Unterstützung von Bund, Land und Kommune angewiesen. Im Vergleich zu anderen Branchen fallen diese Hilfen mager aus und sichern den Bestand immer nur etappenweise ab. Die Unsicherheit bleibt und solange weiterhin ein generelles Tanzverbot verordnet wird, sind uns die Hände gebunden, da dies auch Outdoor-Veranstaltungen im kommenden Sommer verunmöglicht.“
München
„Bis jetzt hat unser Club, das Backstage, die Pandemie überlebt – auch wenn es nach außen hin eher im Winterschlaf ist. Dies ist bis heute aber nur möglich, weil wir in erster Linie auf unsere finanziellen Rücklagen, die wir eigentlich für dringende Renovierungen und Neubau brauchen, zurückgreifen konnten/mussten! Wenn das jedoch mit der Pandemie noch endlos so weiter geht – was ja durchaus zu befürchten ist – dann werden auch diese aufgezehrt sein und selbst ohne die Renovierungen wäre später ein Veranstaltungsbetrieb nach der Pandemie aufgrund der baulichen Mängel mehr als gefährdet. Da ginge es uns dann genauso wie den winterschlafenden Tieren: Wenn der Winterspeck erstmal aufgebraucht ist und bei einem folgenden Dauerwinter ohne Sommer würden diese dann irgendwann doch zugrunde gehen. Wir müssen wie die meisten Clubs, welche ‚privat‘ organisiert sind, für Mieten, Gebäude- und Ausstattungsunterhalt selber aufkommen; ganz anders als die öffentlichen Kultureinrichtungen, bei denen sich gerade die Stadt und der Staat gegenseitig darin überbieten für wenige Projekte (z.B. Gasteig oder Konzertsaal) abartige Summen rauszuhauen.
Wir konnten, wie gesagt, in den letzten 30 Jahren zumindest einen finanziellen ‚Winterspeck‘ ansparen. Viele ‚kleinere‘ oder eher ‚junge‘ Clubs, die noch nicht so lange existieren, konnten das – genauso wie wir in den ersten Jahren – sicherlich nicht. Womöglich haben wir da gleichwohl einen weiteren Vorteil, der bis heute eigentlich immer ein Nachteil war: Es ist bei uns wie in einer Soap. Seit nun wirklich 30 Jahren war immer wegen irgendwas vollkommener Alarm und meist aufgrund von Unbill von außen das Backstage immer wieder gefährdet und wenn ein Hauptkonflikt/-problem mühsam gelöst wurde, kam gleich das nächste… Auch wenn das durchaus zehrend ist, ist daher ein Ausnahmezustand für uns eigentlich (leider) der Normalzustand. Daher kommen wir vielleicht damit auch ein wenig besser zurecht – zumindest mental. Nur ist aktuell halt die Dramatik und der Umfang des Ausnahmezustands schon noch viel extremer als alles zuvor Dagewesene – aber das ist halt ebenso wie bei einer jahrzehntelang laufenden Soap: Da muss halt von Staffel zu Staffel die Dramatik gesteigert werden, wenn diese erfolgreich bleiben soll. ;-) Ebenso betrifft das Leid gerade uns alle in der Szene – eben: Geteiltes Leid ist da schon ein bisschen halbes Leid. ;-)
Daher mache ich mir da nicht nur um uns, sondern viel mehr um diese ‚kleineren und jüngeren‘ Clubs große Sorgen, die möglicherweise nicht über größere Rücklagen verfügen und zum Teil vielleicht auch keine so eingespielte betriebswirtschaftliche Struktur und intensive Steuerberatung haben wie sicherlich die ‚großen‘ und seit Jahren/Jahrzehnten etablierten Clubs. Bei einigen dieser Clubs stehen oftmals neue Ideen sowie viel Idealismus im Vordergrund und nicht das Betriebswirtschaftliche – wir haben ja vor 30 Jahren ebenso angefangen.“
„So pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, da auch nach einem Jahr eine Wiedereröffnung noch nicht in Aussicht steht. Soweit können wir uns aber glücklich schätzen, diese Frage mit einem JA zu beantworten. Einerseits haben Corona-Hilfen uns bis heute über Wasser gehalten, zum anderen versteht sich der Bahnwärter Thiel nicht als reiner Club und so konnten wir über den ganzen Sommer zu einem spontanen Biergarten auf dem gesamten Gelände unseres Kulturhauses laden. Darüber hinaus war auch unsere Crowdfunding-Kampagne zur Rettung des Atelierparks ein voller Erfolg und fast alle Ateliers konnten fertiggestellt werden und sind heute schon bezogen und voller Leben.“
„Selbstredend ist die Situation nicht besonders schön für uns. Wir sind alleine und ohne Menschentraube vor der Tür, kein bisschen Leben. Aber es ist die einzige Möglichkeit, die Pandemie verantwortungsvoll zu überstehen. Die staatlichen Unterstützungen helfen, auch wenn es sich nicht gut anfühlt und nicht wirklich reibungslos funktioniert. Am unangenehmsten ist die andauernde Ungewissheit. Trotz der Hilfe werden wir das sicher nicht unendlich lange schaffen, die Lücken in der Unterstützung sind dann auf Dauer doch zu groß, um die Situation wirtschaftlich zu überleben. Bis zum Herbst sind wir erst mal sicher und dann gibt es wieder die Kombi: Kosmos, Bufet und dann noch in die Sauna! Da glauben wir fest daran.“
„Ja, wir gehen davon aus, dass das cucurucu die Pandemie überlebt. Unser Betrieb hat gerade so viel an Staatshilfen bekommen, dass wir uns bis jetzt über Wasser halten können. Wenn bei weiteren Einschränkungen weitere Hilfen kommen, sollten wir da durch kommen. Ohne Hilfen wäre es aber jetzt schon finster. Wir hoffen einfach, dass es spätestens im Sommer wieder mit lebhafter Gastro und schillerndem kulturellem Leben losgehen kann.“
„Ein ganz klares Jain, alles steht und fällt mit den Corona-Hilfen für die Gastronomie. Außerdem hoffen wir sehr auf eine finanzielle Erleichterungen nach dem Lockdown. Die so oft angepriesene Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie betrifft nämlich lediglich Speisen. Für Kneipen, Bars und Clubs, also alle, die ihre Umsätze fast ausschließlich durch Getränke generieren, ist keine Entlastung vorgesehen. Alles in allem können wir also nur abwarten und hoffen.“
„Ja, wir sind sicher, dass wir die Pandemie überleben werden. Die Überbrückungshilfen greifen und zudem ist es uns möglich, durch das ‚Neustart Kultur‘-Programm des Bundes ein digitales Kulturangebot anzubieten. Das ist nicht nur für uns motivierend, sondern gibt allen eine Perspektive.“
„Wir denken beide, dass das Maroto die Pandemie überleben wird. In der Sommerphase, nach dem ersten Lockdown, kamen wirklich viele Gäste, trotz ständig wechselnder Vorgaben (To-Go-Kiosk, Masken, beschränkte Personenzahl, Datenaufnahme, mal bis 21 Uhr, 22 Uhr etc., etc.) und manchmal so semi-guter Laune unsererseits. Irgendwie musste man die ganze Zeit rummeckern. ‚Setz die Maske auf, sofort zurück auf deinen Platz, rutsch da rüber, sofort aufhören zu tanzen ...‘. Da mag man sich an manch einem Abend selber nicht mehr. Wir haben echt tolle Stammgäste, die uns unterstützen, indem sie immer kommen, wenn wir öffnen dürfen. Die erste Soforthilfe haben wir bekommen, das hat vieles erleichtert. Auch die November- und Dezember-Hilfe haben wir (nach etwas längerer Wartezeit) erhalten. Unser Vermieter hat uns angeboten, die Miete erst nach Erhalt der Soforthilfe zu zahlen, anders wäre es auch nicht gegangen.“
„Die Milchbar ist seit mittlerweile fast 24 Jahren eine Institution im Münchner Nachtleben. Wir haben in dieser Zeit das Münchner Nachtleben mitgestaltet, mitgeprägt, mitgefeiert und auch alle Höhen und Tiefen miterlebt. Auch wenn uns, und vor allem unsere Mitarbeiter, die Corona-bedingte Schließung unseres Clubs seit mittlerweile einem Jahr sehr hart trifft, haben wir genug Willen und Energie, diese schwere Zeit weiterhin durchzustehen ... so lange, bis wir uns wieder alle an der Bar in den Armen liegen!“
„Wir glauben, dass wir überleben. Der Grund: verhaltener Optimismus. Wir haben bis jetzt viel Unterstützung durch unser Stammpublikum erfahren, des Weiteren hoffen wir, dass wir mit Hilfe von Neustart Kultur durch den hoffentlich belebteren Sommer kommen. Die Situation ist schlimm, aber wir sind noch nicht K.O.“
„Ja, ich bin der festen Überzeugung, dass das Pacha auch nach der Pandemie wieder öffnet. Die staatlichen Hilfen, Unterstützungsprogramme wie Neustart Kultur, das Verständnis unseres Vermieters und ein hoher Kredit bei der Bank sichern erst mal unser ,Überleben´. Natürlich nicht auf ewig, aber wir sind optimistisch.“
„Das Pimpernel wird auf jeden Fall überleben. In der 50-jährigen Geschichte wurden schon viele Krisen gemeistert. Wir haben immer darauf geachtet, das Geschäft so sauber wie möglich und mit den entsprechenden Reserven zu betreiben. Viele Gäste geben uns Rückhalt und posten immer wieder, wie sehr sie sich freuen, wenn wir wieder aufmachen. Wir haben die Zeit genutzt und viel renoviert, damit wir ,frisch‘ starten können. Fast alle Mitarbeiter sind uns geblieben. Wir freuen uns auf den Neustart, es wird auf jeden Fall spannend!“
„Ohne die Hilfen aus dem Spielstättenprogramm (Freistaat Bayern), das die Fixkosten der Musikclubs, der Kinos, Theater und anderer Kultureinrichtungen während des Shutdowns abdeckt, hätten wir wie fast alle anderen bereits Insolvenz anmelden müssen. Die bewilligten Anträge im Rahmen der Neustart Kultur Förderung (Bund) geben uns eine echte Perspektive, mit Elan und Freude in den Sommer ,neu zu starten‘! Verbände wie die LiveKomm, die Popkultur Bayern e.V. und viele andere haben wie auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters politisch Druck gemacht und es geschafft, dass Rettungsschirme aufgespannt wurden und werden.“
„Das Schau ma moi ist ja weniger ein Club als vielmehr eine Boazn, wo auch musiziert wird. Ich glaube schon, dass wir die nächsten paar Wochen auch noch überleben werden – bis sie uns wieder aufsperren lassen und freu mich riesig auf unsere Gäste!“
„Wir sind absolut davon überzeugt, dass unser Substanz die Pandemie überlebt und wir, sobald es wieder erlaubt sein wird, auch schnellstmöglich wieder mit Veranstaltungen und unserem regulären Betrieb starten werden. Wir nutzen die aktuelle Zeit einfach sinnvoll. Wir renovieren, modernisieren und denken uns gleichzeitig neue Formate für die Zeit nach der Pandemie aus. Dank der großen Unterstützung unseres Publikums und auch unserer Partner blicken wir positiv in die Zukunft. Gerade nach 30 Jahren Substanz lassen wir uns jetzt von der Pandemie nicht die Hoffnung nehmen.“
„Uns gibt es nur noch wegen der Hilfe von staatlichen Fördermitteln (insbesondere die nur bayernweite Spielstättenförderung). Unsere Eigenmittel sind bereits aufgebraucht. Die Hoffnung stirbt zuletzt, allerdings sind wir darauf angewiesen, spätestens im Herbst den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Bis dahin sind wir weiter auf Hilfen angewiesen.“
„Ich bin eigentlich kein Clubbetreiber, sondern ein Stüberlbetreiber, aber oft haben wir mehr Gäste auf dem Quadratmeter als so mancher Club. Eigentlich ist das Valentin Stüberl unsterblich, glaubt man … allerdings kommen einem doch enorme Zweifel, wenn man mit dem spitzen Bleistift ansetzt. Die Überbrückungshilfe ist ein Tropfen auf den heißen Stein, falls ich diese jemals bekomme. Es bringt einem nix, wenn das Geld von Dezember lange nicht vollständig ankommt. Die Hilfe wurde eh zeitgleich von Steuernachzahlungen aufgebraucht, die nicht gestundet werden. Wenn der Betrieb dann mit Corona-Vorschriften so laufen darf wie im September, ist er nicht rentabel, also ein langsames Ende …“
„Wir, das 8Below, hatten unsere letzte Veranstaltung mit Publikum am 13.03.2020. Dank der kulanten Haltung unseres Vermieters ist es uns bisher gelungen, weitgehend gut durch die Pandemie zu kommen. Die verschiedenen Hilfen von ,Sofort‘-Hilfe über Überbrückungshilfe I, II und III bis zur November- und Dezember-Hilfe halfen dabei, unsere Fixkosten zu bezahlen (soweit sie bisher geflossen sind). Dennoch mussten wir und unsere Mitarbeiter kürzer treten.
Mit Unterstützung durch die Neustart Kultur Förderungen sind zwischen März und August Lifestream-Konzerte aus dem 8Below geplant. Dann wird das bekannte 8Below Bergfest ins Netz verlegt und wie gewohnt spielen donnerstags für euch Bands verschiedener Musikrichtungen. Partys werden leider noch auf sich warten lassen müssen. Wir gehen nicht davon aus, dass wir vor Herbst wieder die gute Stimmung mit Publikum bei uns im Keller genießen dürfen.“
Münster
„Ja, wir glauben fest daran, dass wir die Pandemie überleben. Andernfalls wäre es auch so, dass der Pachtvertrag der Objekte trotzdem weiterhin besteht und die Pacht gezahlt werden muss, da die Verträge, wie üblich, mit uns persönlich abgeschlossen wurden. Wir haben daher auch keine andere Wahl! Bei uns sind die Hilfen des Staates gut wirksam und besonders die November- und Dezember-Hilfe hat uns wirtschaftlich sehr geholfen – auch um optimistisch zu bleiben. Wir sind uns im Klaren, dass es noch 3 bis 4 Jahre dauern wird, nachdem wir wieder mit voller Auslastung an den Start gehen dürfen, bis das finanzielle Loch wieder bereinigt sein wird. Außerdem hoffen wir natürlich, dass die Clubkultur wieder mehr wertgeschätzt wird und wir nachhaltig von einem stärkeren Ausgehverhalten profitieren können.“
Nürnberg
„Wir glauben fest daran, die Pandemie mit dem Club Stereo zu überleben. Die Zeiten sind alles andere als schön und es wird unserer Ansicht nach noch eine ganze Weile dauern, bis zu einer Art von Normalität im Kulturbereich, aber wir werden uns dem weiterhin mit aller Verantwortung stellen. Unser enges Team und die vielen Freunde und Stammgäste des Club Stereo haben uns bisher bestmöglich durch die Wochen manövriert, uns beim Crowdfunding im Frühjahr, mit Spenden, dem Kauf von Merchandise und nicht zuletzt vielen lieben Mails und Nachrichten unterstützt. Die Hilfsprogramme für Clubs und Kulturorte scheinen inzwischen auch halbwegs zu funktionieren, zumindest ist das bei uns der Fall und wir hören das auch von Kolleg*innen.“
Passau
„Unser Live-Club wird während der Krise staatlich unterstützt, und das sehr wohlwollend. Uns wurde dadurch die einzigartige Chance gegeben, während der Krise neue Formate und Projekte zu entwickelt, und das machen wir jetzt auch. Zum Beispiel mit dem Release unseres Passau Samplers, welcher die lokale Musik-Kulturszene unterstützen und pushen soll. Sobald es wieder möglich ist, starten wir auch wieder mit tollen Konzerten und Events, worauf sich schon alle freuen dürfen.“
Rostock
„Der ST-Club überlebt die Pandemie, weil er die beste Crew und die besten Gäste hat, die zu ihm stehen!“
Schüttorf
„Da unser Club Index in Schüttorf schon seit 32 Jahren besteht und wir seitdem Betreiber und Eigentümer in Personalunion sind, können wir auch über einen längeren Zeitraum Einkommensverluste durch angespartes Eigenkapital ausgleichen. In dieser komfortablen Situation sind aber nur die wenigsten Clubbetreiber. Was aber noch viel schlimm ist, ist, dass unserer Branche jedwede Öffnungsperspektive fehlt. Obwohl durch unseren Berufsverband, den BDT, ein ausgereiftes Hygienekonzept mit vielen kreativen Lösungen erstellt wurde, verweigert sich die Politik, diese in ihren ,Öffnungsüberlegungen‘ zu berücksichtigen. Wir haben jetzt schon über zwölf Monate komplett geschlossen. Es gab nur Zuschüsse zu unseren Kosten. Der Einkommensverlust wurde nicht ausgeglichen. Die Diskotheken-Branche erbringt in Deutschland das größte Sonderopfer für die Gesellschaft! Dieses wird in keiner Weise honoriert. Auch die leeren Worthülsen der Politiker wie ‚Solidarität‘ und ‚Bazooka‘ verhallen, ohne dass Taten folgen.“
Stuttgart
„Ja, wir denken, dass wir es schaffen können, die Pandemie zu überstehen. Voraussetzung dafür ist eine langsame Öffnung ab dem Sommer (zumindest die Außenbereiche) und im besten Fall ab Herbst/Winter dann Clubbetrieb. Wir haben leider ein anderes Problem, welches unsere derzeitige Lage noch etwas verschärft. Unser Location-Vertrag wird immer nur um ein Jahr verlängert, da es sich hier um ein Abrissobjekt handelt. Die Info seitens der Stadt, ob es eine Verlängerung gibt, werden wir wahrscheinlich nicht bis Ende des Jahres erhalten. Das heißt, es kann gut sein, dass wenn 2021 nicht geöffnet werden darf, wir gar nicht mehr öffnen werden. Das setzt dem ganzen Corona-Ding natürlich noch einen oben drauf.“