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Schau, ein rosa Zitronenfalter auf dem Schal da!

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In den USA läuft ein Battle um die Gunst von Mutter Natur: Während Leonardo DiCaprio und Tobey Maguire mit Hybridbuggys durch Bel Air flitzen, pflanzen die Foo Fighters Bäume, um den CO2-Ausstoß zu kompensieren, den sie durch die Produktion ihres neuen Albums verbrochen haben. Und die Modemarke American Apparel spinnt fleissig Biobaumwolle. Die deutsche Antwort auf den Weltverbesserungswettkampf lautet: Zurücklehnen und mal gucken, was die Natur so treibt. Man wird ja wohl noch ein bisschen gucken dürfen, jetzt, wo der Sommer die Natur doch erst gerade mitgebracht hat. Fast hätte man vergessen, dass es außer Schneematsch auch noch grüne Wiesen und Erdbeeren und kleine Insekten mit großen Kulleraugen gibt. Juchei, die Natur ist schön. Die Lust an der Naturbetrachtung, die in der Epoche des Biedermeier ganz groß war, wurde kürzlich auch vom Hamburger Pop wiederentdeckt „Wir singen, was wir sehen“, beschrieb Blumfeld-Sänger Jochen Diestelmeyer die naturvernarrte Platte in einem Interview. In diesem Kontext könnte die Philosophie der Marke LalaBerlin lauten: Wir tragen, was wir sehen. Mit Biobaumwollhemdchen hat das Label nicht viel am Hut. Lieber ein bisschen Naturkitsch auf Shirts drucken, und fertig sind die Teile, auf die alle neidisch sind.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Aber nochmal kurz von vorn: Angefangen hat alles damit, dass Leyla „Lala“ Piedayesh die Berliner Friedensstatue anguckte und dachte: Hey, die Else würde sich saugut auf einem Pullover machen. Also hat sie ein Raster der Statue entwickelt und mit kleinen Symbolen gefüllt, die etwas mit der Hauptstadt zu tun haben. Ein Abbild des Brandenburger Tors hat sie anschließend derselben Prozedur unterzogen. Weil es so gut aussah, probierte Leyla das gleiche noch mit einem Totenkopf – und prompt wollten alle ihrer Freunde das Skull-Shirt haben. Es folgten Stöckelschuhe, Pinup-Girls und Kasetten, die deutschlandweit in Läden mit hohem Hipfaktor verkauft wurden – bei „Little Red Riding Hood“ in Berlin beispielsweise oder „Pool“ in München. Seitdem steht Leyla Piedayesh für LalaBerlin, und LalaBerlin für große Prints mit Füllung drin. Seit Anfang des Jahres hat das Label nun auch einen eigenen Shop in Berlin-Mitte. Nun huldigt LalaBerlin der Natur. Schon der Kontakt mit der Website hat was von einer Fünfminutenpause im idyllischen Stadtpark: Immer wieder mal segeln Pusteblumen vorbei und im Hintergrund singen Amsel, Drossel, Fink und Star, und die ganze Vogelschar. Die aktuelle Kollektion wurde auf den Namen „Lieblingsstücke“ getauft und hat neben handgestrickten Strickpullis auch Basicteile im Repertoire, die gar nicht so schlecht zu Baggersee, Flutschfinger und Ghettoblaster mit Blumfeld-Tape passen. Mädchen können sich T-Shirts mit Pusteblumen oder Schmetterlingen überstreifen. Für Jungs hat sich die Designerin das Seepferdchen-Raster ausgedacht, das mit Ankern, Meerjungfrauen, Krebsen und Seesternen gefüllt ist.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Falls aber dieses Jahr wieder nichts aus dem Supersommer werden sollte, hat LalaBerlin noch einen Joker im Ärmel. Ein Motiv, das Sommers wie Winters dasselbe bleibt und auch zu Nieselregen, Herbststürmen und Weihnachtsplätzchen passt: Sterne. Und wie man ja weiß, gehen Rockstarsterne derzeit weg wie warme Semmeln – und das nicht erst seit Sarah Kuttners Ellbogen. LalaBerlin: Mulackstraße 7, 10119 Berlin. Weitere Infos und Shops auf lalaberlin.com

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